Kapitel 1 [.--]

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Irgendwo im Atlantischen Ozean
August 1752
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Jaqueline

Ich saß in der Kajüte meiner Mutter und fuhr mir immer wieder gestresst durch meine braunen Locken. Gedankenverloren dachte ich an das letzte Ereigniss, was mich total aus der Fassung brachte. Alles war so schnell gegangen. Wir waren in Tortuga gewesen, um unsere Vorräte aufzufüllen.

Wir befanden uns in einer kleiner Kneipe und tranken gerade Rum, als plötzlich Soldaten der Royal Navy herein krachten. Alles ging ganz schnell, meine Mutter schrie mich an und sagte ich solle mich verstecken.

Vor lauter Panik tat ich auch noch das was sie sagte und verkroch mich wie ein feiges Huhn hinter den Tresen. Ich wollte kämpfen doch etwas blockierte mich.. vielleicht hatte ich zu viel getrunken. Ich hörte Schwerter die aneinander geschmettert wurden. Immer und immer wieder. Bis es still wurde und die Soldaten sich aus den Staub machten.

Ich blickte wie ein kleines Kind über die Tresen und das letzte was ich sah war meine Mutter, die bewusstlos von den Soldaten durch die Tür getragen wurde. In mir kochte Wut auf und ich sprang über die Tresen und wollte ihnen folgen. Doch ein alter Mann mit Hut, einem roten Mantel und einen braunen Bart legte bevor ich weg rennen konnte seinen Arm fest auf meine Schulter. Überrascht davon, sah ihn fragend an.

,,Wenn du ihr jetzt nach läufst, besiegelst du deinen Tod", sprach er mit fester Stimme. Doch ich wollte mich von so einen dahergelaufenen Trunkenbold nicht aufhalten lassen. Ich schlug seine Hand von meiner Schulter, er zuckte erschrocken zurück.

,,Was willst du von mir?!", schrie ich wütend, aufgelöst von der Situation, auf den Mann ein. Dieser zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck aus seinem Krug. Seine Fürsorge kam gerade mehr als ungelegen.

,,Ich wollte dich nur warnen", es schien ihn nicht zu kümmern, dass er gerade die Soldaten samt meiner Mutter und Kapitänin entwischt hatten lassen. Wenn er schon so neun Mal klug war, hätte er auch was machen können!

Ich sah zur Tür und stellte zu meinen Bedauern fest das die Soldaten weg waren. Genau wie meine Mutter. Danke, du dummer alter Idiot!

Ich drehte mich wieder zu diesen alten Schwachkopf und sah ihn genervt an. ,,Wer seid Ihr und was wollt Ihr?", fragte ich, mit einem genervten Unterton und verschränkt die Arme vor der Brust. Es musste doch sicher einen Grund haben, wieso er mich "beschützte". Kein Pirat tat so etwas freiwillig, ohne Grund.

,,Mein Name lautet Edward Toungue, und wie schon eben wollte ich euch vor den Tod retten", dabei sah er etwas genervt drein, doch das war mir herzlichst egal. Der Kerl hatte alles nur noch schlimmer gemacht.

,,Na vielen Dank auch! ", zickte ich den alten Sack an. Das wird er noch bereuen, ich werde mir sein Gesicht merken. Das ist sicher. Ich drehte mich um und stolzierte zur Tür, vor dieser blieb ich jedoch nochmal stehen und wandte mich um, zu den alten Piraten.

,,Ich heiße Jacky, Jacky Black".

Dann öffnete ich die Tür und trat hinaus in die kalte Nachtluft, um meine Crew zu suchen und sie auf unser Schiff zu schleifen. Sie werden sich bestimmt genauso große Sorgen machen, wie ich. Es war eine Katastrophe. Meine Mutter war noch nie abwesend gewesen, zumindest nicht unwillkürlich. Aber ich würde dieses Problem lösen, genauso wie sie es mir gelehrt hatte. Ich war nicht ohne Grund ihr erster Offizier.

Seitdem waren nun zwei Tage vergangen. Ich war auf der Shadow und wir lagen irgendwo vor London. Ich verlies meine Kajüte nur selten, denn es gab wichtigeres zu tun. Seit wir vor einer Woche, ein Handelsschiff überfallen hatten, hatte ich eine besondere Karte in meinem Besitz, die sich nicht zu Lesen schien.

𝗝𝗔𝗖𝗞𝗬 𝗕𝗟𝗔𝗖𝗞 - 𝗣𝗶𝗿𝗮𝘁𝗲𝘀 𝗼𝗳 𝘁𝗵𝗲 𝗖𝗮𝗿𝗶𝗯𝗯𝗲𝗮𝗻 𝟲 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt