Zusammen betraten Harry und ich sein Zuhause, wo es schon herrlich nach Tee duftete. Kaum hatten wir uns die Jacken und Schuhe abgestreift, da gingen wir in die Küche, wo Mr.Parker am Esstisch saß, den Briefumschlag neben sich. Wir schüttelten uns zur Begrüßung die Hand und setzten uns dann ebenfalls an den Tisch. Anne schenkte uns allen noch Tee ein, bevor sie sich dann ebenfalls als seelische Unterstützung dazu setzte. Sie war immer schon wie eine zweite Mutter für mich gewesen.
,,Also Louis, zunächst mal, der Fall ist wirklich kniffelig und durch die ganzen Dinge wie dein Fake Kind und deine Fake Freundinnen auch nicht gerade leicht, da einen Lichtblick zu finden. Doch ich habe ein bisschen gestöbert, mir alles aus deinen Erzählungen nochmal genaustens vorgenommen und geschaut, in wie weit Modest da deine Rechte angegriffen hat. Und gott sei Dank gibt mir das Gericht Recht. Also in dem Sinne hätten wir dich leicht aus dem Vertrag draußen, doch da gibt es trotzdem einen Haken.
Im Vertrag ist festgelegt, solltest du jemals das Modest Management verlassen, darfst du niemals schlecht über sie reden und du sollst die Geheimnisse weiter bewahren. Das würde bedeuten, das du auch weiterhin so tun musst, als wäre Freddie dein Sohn und außerdem müsstest du sicher noch für ein Jahr deine Heterosexualität vorspielen, damit nichts auf Modest zurückzuführen ist." Seufzend legte ich mein Gesicht in meine Hände und würde am liebsten anfangen zu weinen.
,,Ich kann aber mit diesen Lügen nicht mehr leben", wimmerte ich und drückte mich eng an Harrys Brust, welcher seinen Arm um mich legte. Es war zwar ein Erfolg, dass das Gericht anerkannte, das meine Freiheitsrechte verletzt wurden, aber wenn ich aus dem Vertrag raus bin und dennoch weiter das Lügengitter aufrecht erhalten muss, dann mach ich nicht mehr lange. ,,Louis, ich weiß ja, das du mit diesen Lügen nicht mehr leben kannst und deshalb habe ich weiter geforscht und mir auch nochmal Harrys ehemaligen Vertrag mit Modest vorgenommen.
Bei ihm steht nichts von einer Verschwiegenheitspflicht, weshalb ich mit einem Staatsanwalt und anderen Kollegen gesprochen habe. Sie alle haben gesagt, das wenn Harry nun die Geheimnisse von dir und Modest verraten würde, es rechtlich gesehen in einer Grauzone liegen würde." ,,Aber wie soll ich denn die Geheimnisse ausplaudern? Ich kann mich ja jetzt nicht einfach in ein Interview setzen und drauflos plaudern." Fragte Harry, strich mir beruhigend über den Rücken.
,,Natürlich habe ich da auch schon drüber nachgedacht und habe eine Möglichkeit gefunden. Allerdings musst du über diese sicher erstmal nachdenken, bevor du zustimmst." ,,Erzähl schon", forderte Harry, während ich Mr.Parker auch gespannt anschaute. ,,Okay also, ich hatte überlegt, dass Harry ein Outing Video machen könnte, in welchem er dann erwähnt, warum er sich solange damit zurückgehalten hat. Das wären dann eben die Sachen, die Modest mit dir Louis angestellt hat. Nach der Veröffentlichung dieses Videos würde Modest ganz schön in Bedrängnis geraten und das Gericht wäre auf unserer Seite, Louis aus sämtlichen Regeln und Pflichten des Vertrages zu entbinden."
Geschockt sah ich immer wieder zwischen Harry und Mr.Parker hin und her. Harry schien selber ganz schön verblüfft und in Gedanken, mit so einem Vorschlag hatten wir beide nämlich definitv nicht gerechnet. ,,Ich..Ich muss da wirklich drüber nachdenken, tut mir leid." Harry sprang auf und rannte eilig nach oben in sein Zimmer, ich ihm sofort hinterher, bis er mir die Tür vor der Nase zuschlug. ,,Harry, bitte mach die Tür auf", bat ich und klopfte einige Male sanft dagegen. ,,Nein", kam von drinnen ein Wimmern und es brach mir das Herz zu wissen, das er weinte.
,,Ich möchte dich jetzt aber gerne in den Arm nehmen", meinte ich und tatsächlich wirkte es, denn der Schlüssel wurde von Harry im Schloss herumgedreht und keine Sekunde später sprang mir der weinende Lockenkopf in die Arme. Ich drückte ihn sanft an mich, trug ihn zum Bett und legte mich mit ihm auf mir in dieses. ,,Was ist los? Warum weinst du Hazza?" Fragte ich vorsichtig, kraulte seine Kopfhaut und wischte mit der anderen Hand seine Tränen von den Wangen.
,,Ich bin furchtbar", wimmerte er, weshalb ich seinen Kopf zwischen meine Hände nahm, damit er mich ansah. ,,Du bist ganz und gar nicht furchtbar. Wie kommst du darauf?" ,,Wenn ich dieses Video machen würde, dann wärst du frei, aber ich weiß nicht, ob ich bereit bin, mich zu outen. Dabei stelle ich mein Glück über deins und verletze dich wieder", er schluchzte herzzerreißend und ich konnte nicht anders als ihn noch fester zu drücken. ,,Harry, mir ist es wichtig, das du glücklich bist. Du musst kein Outingvideo machen, damit würdest du mich nicht verletzen. Mr.Parker hat sicher noch andere Möglichkeiten, wie ich daraus komme und sonst spiele ich halt noch ein Jahr meine Heterosexualität. Was ist schon noch dieses Jahr?"
,,Aber du müsstest dein ganzes Leben lang wenn es um Freddie geht lügen und das will ich nicht, ich will mit dir glücklich sein." Ich weiß nicht, wer wen zuerst geküsst hat, aber plötzlich lagen unsere Lippen aufeinander und bewegten sich sanft. Wie sehr ich dieses Gefühl vermisst hatte. Es war unbeschreiblich das nun wieder zu spüren und zu wissen, das es ganz allein meins ist. ,,Harry", hauchte ich, als wir uns lösten. ,,Louis ich..-", stammelte er und wollte schon aufstehen, doch ich zog ihn wieder zu mir. ,,Ich würde gerne wieder mit dir zusammen sein", sagte ich dann fest entschlosssen. Erst schaute Harry geschockt, dann schmunzelte er. ,,Ich dachte erst, wenn wir vollständig gegen Modest gewonnen haben."
Damit spielte er auf unser Gespräch von vorhin an und ich konnte nicht anders, als auch breit zu lächeln. ,,Du bist einfach zu verlockend. Außerdem hast du mir mittlerweile mehr als oft genug bewiesen, das du auch in schweren Zeiten bei mir bleibst und mich unterstützt. Natürlich bleibt die Angst, aber noch stärker ist die Liebe für dich, die ich einfach nicht mehr wegsperren kann." Nun floss Harry eine Träne der Freude über die Wange. ,,Ich wäre auch sehr gerne wieder dein Freund."
Mit einem Kuss besiegelten wir den Neustart unserer Beziehung und ich merkte, wie sehr ich diese Lippen vermisst hatte und wie sehr ich nun schon wieder süchtig nach dem Geschmack von seinen auf meinen Lippen war. ,,Ich verspreche dir, ich werde mir das mit dem Video überlegen, denn eigentlich wüsste ich nicht, warum ich mich noch länger verstecken sollte. Nur die Angst steht mir ein bisschen im Weg." ,,Ich wäre dir nicht böse, wenn du dich dagegen entscheidest. Ich werde mit Mr.Parker bis zu deiner Entscheidung einfach weiter nach anderen Möglichkeiten suchen."
Harry und ich genossen unsere Zweisamkeit, die sich ganz anders anfühlte, als die letzten Wochen noch. Wir tauschten Küsse aus, vergaßen die Zeit und kuschelten viel. Dadurch wurde uns beiden bewusst, wie sehr wir einander brauchen und wie sehr wir einander Kraft und Unterstützung geben können, die in der nächsten Zeit auch dringend erforderlich war.
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Wie würdet ihr euch an Harrys Stelle entscheiden?
All the love xx
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Back To You - Larry Stylinson
Fanfiction❞I love it, I hate it, and I can't take it But I keep on coming back to you.❝ Louis und Harry - seit der Begegnung bei X-Factor unzertrennliche beste Freunde. Doch daraus wurde mehr und so gut wie jeder hat es gesehen, nur keiner wollte es bestätige...