Zwei Monate sind seit dem Kuss vergangen. Harry ist danach einfach rausgestürmt, hat sich zurück zu seinen Kollegen gesetzt, während ich einen Zusammenbruch in der Kabine erlitten habe. Danach bin ich aus dem Restaurant geflohen, hab mich in mein Hotelzimmer begeben und dort in meinem Bett mit einer Flasche Vodka die Nacht verbracht. Seitdem hab ich mich ein wenig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Ich hatte zwar noch den ein oder anderen Auftritt, aber ich gab mir Mühe, nicht mehr so oft in den Schlagzeilen, geschweige denn überhaupt in der Öffentlichkeit aufzutauchen.
Dem Management habe ich mich in dieser Zeit auch widersetzt und mich weder mit Eleanor noch mit Freddie getroffen, denn meine Kräfte waren dafür echt am Ende. Niall, Liam und Zayn hatten sich oft gemeldet, aber niemanden wollte ich wirklich an mich ranlassen und mit meinen Problemen belasten, deshalb tat ich es einfach immer ab und sagte, das ich nur etwas meine Ruhe bräuchte.
Doch nun hatte Harrys Tour angefangen und ob ich wollte oder nicht, so konnte ich mich nicht länger in meinem Hotelzimmer verstecken. Das erste Konzert gestern Nacht in San Francisco war der pure Wahnsinn, einfach magisch und das ich unentdeckt blieb war das schönste daran. Ich hatte Glück, immer das Privileg während den Konzerten zu besitzen, in der VIP Lounge zu sitzen. Dadurch war ich unsichtbar für Harry und alle Fans, Paparazzis und alle, vor denen ich mich sonst so verstecken müsste.
Und heute war auch schon das Konzert in Los Angeles. Ich hatte mit Dylan und Hannah alle Details besprochen und ich würde sie am Hintereingang abholen, damit sie keine Probleme hatten, in den VIP Bereich zu gelangen, wo wir den Abend zusammen verbringen würden. Und tatsächlich klappte alles wie am Schnürchen und kurz bevor das Konzert begann saßen wir gemütlich in unseren Stühlen, auf dem ich erfahrungsgemäß ohnehin nicht lange sitzen bleiben würde.
Ich sollte recht behalten, denn kaum stand Harry auf der Bühne und gab seinen ersten Song zum Besten, da standen wir drei am Rande des kleinen Balkons, immernoch sichtgeschützt vor all den anderen Leuten. Lauthals sangen wir mit, ich lachte übers Harry schlechte Witze, die er zwischen dem ein oder anderen Song zum besten gab oder himmelte einfach seine Schönheit, seinen hübsch geblümten Anzug und seinen tollen Charakter an.
Als das Konzert vorüber war konnte ich es gar nicht richtig glauben, so schnell war es vorbei gegangen. Hannah und Dylan bedankten sich bei mir für den schönen Abend, was ich nur freudig erwidern konnte. Es dauerte fast eine Stunde, bis dann auch ich die Konzerthalle verlassen konnte, da ich erst all die Fans abwarten musste, die mich wohlmöglich in einem Gang hätten sehen können. Mein Bodyguard stand schon bereit, öffnete mir die Autotür und schloss sie, nachdem ich eingestiegen war, um mich zum Hotel zu fahren.
Als ich dort in meinem Appartement angelangt war machte ich mir eine Tasse Tee, ließ in Gedanken den heutigen Abend über den glücklichen Harry Revue passieren und lümmelte mich auf das Sofa vor den Fernseher. Es vergingen rund zwei Stunden und ich wollte mich schon bettfertig machen, als es plötzlich immer wieder an der Tür meines Hotelzimmers klopfte. Zunächst hatte ich vor nicht aufzumachen, da ich die Vermutung hatte das es ein Fan sein könnte, aber als das nervtötende Klopfen nicht aufhörte stand ich mit einem Seufzen auf und ging zur Tür.
,,Du bist so ein Idiot Louis, ehrlich", lallte mir der braunhaarige entgegen, kaum das ich die Tür geöffnet hatte und fast wäre ich in Ohmacht gefallen, als mein Hirn registrierte wer da vor mir stand. Völlig betrunken torkelte Harry an mir vorbei und blieb dann im Flur stehen. ,,Ich gebe die Beleidigung gerne mal zurück. Möchtest du ein Glas Wasser?" Fragte ich und wollte schon in die Küche, als Harry mich am Handgelenk festhielt. ,,Nein, ich möchte nur dich." ,,Was?" Völlig verdattert sah ich in Harrys Gesicht, erkannte erst dabei die getrockneten Tränenspuren auf seinen Wangen.
,,Denkst du echt ich wüsste nicht, wer auf meinen Konzerten ist?" Fragte Harry dann nuschelnd, was mich mit den Schultern zucken ließ. ,,Man kann ja hoffen oder? Bist du deshalb hier? Möchtest du mir sagen, das ich nicht auf deine Konzerte gehen soll, damit du Abstand hast?" Fest davon überzeugt, dass ich ein 'Ja' als Antwort bekommen würde, schüttelte Harry eilig den Kopf und musste sich danach an der Wand abstützen, da ihm wohl ziemlich schwindelig war. ,,Warum bist du überhaupt betrunken?" Fragte ich weiter, in der Hoffnung endlich mal eine Antwort zu bekommen. ,,Damit ich mich traue, dir das Folgende zu sagen.
Fuck denkst du echt, ich hätte je aufgehört dich zu lieben?" ,,Wenn du mich so fragst, ja ich denke das du aufgehört hast mich zu lieben. Ich mein du hast es oft genug gesagt und mir genug Gründe aufgezeigt. Du hast mich immer und immer wieder verletzt, damit ich Abstand von dir halte und dir war es egal wie es mir dabei ergangen ist." Betroffen verschränkte ich die Arme und musste schwer schlucken, damit ich nicht auch zu weinen anfangen würde. Ich wollte standhaft bleiben.
,,Das war alles erstunken und erlogen. Ich wollte aufhören dich zu lieben und mich auf meine Karriere konzentrieren ja, aber das heißt nicht, das ich es auch getan habe. Ich war so fertig wegen der Geheimniskrämerei und ich wollte meine Liebe zu dir nicht länger verstecken. Ich dachte, wenn sie nicht mehr existieren würde, dann würde irgendwann das Gefühl der Liebe vergehen. Bitte Louis, du musst mir verzeihen. Du warst da heute mit diesem Mädchen auf dem Konzert und hast sie umarmt und das sah nicht so gefaked aus wie bei Eleanor.
Mein Herz brennt so sehr und ich will dich einfach nur zurück. Ich will die Zeit zurückdrehen und alles rückgängig machen." ,,Ich..Ich muss mich mal kurz setzen", stotterte ich und ließ mich im nächsten Moment einfach auf den Boden sinken, da das im Moment alles zu viel für mich war. Nun flossen doch die ersten Tränen meine Wangen hinunter, sodass ich mein Gesicht in meinen Händen versteckte und vor mich hin schluchzte.
Erst als ich mich nach einer gefühlten Ewigkeit beruhigt hatte sah ich zu Harry hinauf, der aufgrund des Alkohols und der vielen Tränen glasige Augen hatte. ,,Du kannst hier schlafen, auf dem Sofa. Und wenn du morgen im nüchternen Zustand immernoch dieser Meinung bist und mir das wirklich erklären kannst, dann reden wir nochmal darüber." Mit dieser Ansage stand ich auf und drehte mich ohne ein weiteres Wort um, schloss mich im Schlafzimmer ein und verbrachte eine sehr unruhige, tränenreiche Nacht.
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Was würdet ihr an Louis Stelle tun? Harry noch eine Chance geben und Verständnis entgegenbringen oder sich von ihm abwenden?
Würde mich mal interessieren,
all the love xx
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Back To You - Larry Stylinson
Hayran Kurgu❞I love it, I hate it, and I can't take it But I keep on coming back to you.❝ Louis und Harry - seit der Begegnung bei X-Factor unzertrennliche beste Freunde. Doch daraus wurde mehr und so gut wie jeder hat es gesehen, nur keiner wollte es bestätige...