7 - twothousandfifteen ½

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2015 ½

Der August 2015 sollte wohl mein absoluter Hassmonat werden. Zayn gerät in die Medien, weil er die Verlobung zu Perrie aufgelöst hat, was auch die Gefühle seit seinem Ausstieg in mir wieder ziemlich stark aufbrodeln lässt. Und dann hat sich das Mangement noch etwas tolles für mich einfallen lassen. Ich sollte für die Medien ein liebevoller Vater werden, um die Larry Gerüchte zu dämmen. All das nahm ich auf mich, damit Harry frei sein konnte.

Noch im selben Monat wurde die Schwangerschaft einer Frau verkündet, mit der ich einen Seitensprung gehabt haben soll. Dafür mussten wir einmal gemeinsam in einen Club und uns von Paparazzis ablichten lassen, was definitiv die Hölle war. Sie war eingebildet, arrogant und abgesehen davon das sie weiblich war, absolut nicht mein Typ. Und am Ende war es nichtmal ihr Baby, was wir dann als unseres ausgeben sollten, sondern das von einer anderen Frau, die dafür, und fürs Schweigen, eine ziemliche große Summe an Geld bekam.

Und nun saß ich hier immmernoch im August, der absolut nicht vorbeigehen wollte und die nächste Hiobsbotschaft erwartete mich. ,,Wir reden ja schon lange darüber, eine Pause zu machen und ich finde langsam wird es Zeit dafür", fängt Liam an, schaut mir vorsichtig in die Augen, da er weiß wie sensibel ich bei diesem Thema bin.

,,Nein, ich will das nicht!" Rufe ich deshalb einfach aus, springe vom Sofa, das im Büro des Managements steht und laufe aufgeregt im Raum auf und ab. ,,Lou", Harry sieht mich an, eine stille Bitte in seinem Gesicht, die mich dazu veranlasst, mich wieder neben ihn zu setzen und seine Hand zu nehmen. ,,Zayn ist ausgestiegen, weil er wieder Spaß am Leben haben und sich ausprobieren wollte. Ich finde, das sollten wir für rund ein Jahr auch tun. Wir können bei unseren Familien sein, entspannen, Reisen und neue Erfahrungen sammeln. Und danach kommen wir mit neuer Motivation zurück und starten weiter durch."

Nach seiner kleinen Rede schaute Liam uns erwartungsvoll an und Niall, der bisher noch etwas still war, stimmte ihm zu. ,,Ich würde mich gerne mehr aufs Golfen konzentrieren, was wegen der Tour ja leider etwas auf der Strecke geblieben ist. Und ich möchte für eine Zeit gern nach Irland. Es ist ja kein Weltuntergang, wenn wir für eine gewisse Zeit auseinander gehen."

Harry sah mich an, Tränen spiegelten sich in seinen Augen, weshalb ich seinen Kopf sofort an meine Brust drückte und sanft seinen Haaransatz küsste. ,,Pscht", murmelte ich immer wieder, selber den Tränen nahe, weil ich meinen Freund nicht weinen sehen konnte.

Erst als er sich wieder etwas beruhigt hatte, nahm ich sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn sanft. ,,Es wird alles gut, auch wenn wir die Pause vielleicht nicht unbedingt wollen. Du gehst an dem Druck kaputt und du hast so viele Lieder geschrieben, die ganz alleine für dich sind. Du solltest dein eigenes Album veröffentlichen während der Pause. Und du wolltest immer schon schauspielern, vielleicht findet sich da ja was passendes.

Und am Ende haben wir beide immer noch uns. Und wir haben Niall und Liam und werden für immer One Direction sein, pinky promise." Damit versuchte ich Harry zu beruhigen, auch wenn ich mir das alles selber nicht ganz glauben konnte und auch wenn seine Augen noch vor Trauer glänzten, so taten es auch meine und die Augen der anderen beiden.

,,Also, die Pause wird dann ab März 2016 offiziell starten und im März 2017 kommt ihr als Band zurück. Das wird fantastisch, ein riesiges Come Back, woraus sich viel machen lassen wird." Wir saßen am großen Tisch im Verhandlungsraum von unserem Management und nachdem wir zu viert noch alles geklärt, uns ausgesprochen und uns am Ende weinend in den Armen gelegen hatten, besprachen wir nun den restlichen Kram mit dem Management.

,,Wir werden euch als kleines Abschiedskonzert ein Auftritt bei X-Factor besorgen, damit ihr zeigen könnt, dass ihr nie vergessen werdet, wem ihr diesen großen Durchbruch zu verdanken habt. In der einjährigen Pause seid ihr freigestellt und dürft machen, was ihr wollt. Eigene Musik, eigene Freunde, wie es euch gefällt, solange ihr ab und an präsent in den Medien seid, damit ihr nicht in Vergessenheit geratet."

Bevor der Mitarbeiter von Modest weitersprechen konnte, unterbrach ich ihn. ,,Ich bin nicht freigestellt. Ich werde immernoch dieser Fake-Vaterschaft unterliegen. Wie lange soll das gehen?" Fragte ich, merkte wie Harry seine Hand auf mein Knie legte, um mich zu beruhigen. ,,Darüber werden wir gleich nochmal mit dir alleine sprechen Louis."

Und so kams, das am Ende dieses zweistündigen Meetings jeder diesen Raum verlassen musste, sogar Harry. Nur ich und zwei von Modest blieben zurück, mit denen ich bisher meine schlechtesten Erfahrungen gemacht hatte, der eine war Jeffrey, der andere hieß Dan.

,,Also Louis, du bist ein kleiner Sonderfall und auch in der Pause werden wir dir ab und zu ein paar kleine Befehle geben. Auch neue Fake Freundinnen könnten möglich sein und das wird solange gehen, wie wir daraus Profit schlagen können. Für den November haben wir schon was geplant, da wird dir ein Mädchen namens Danielle zur Seite stehen und dann werden wir gucken, wie es weiterhin läuft."

,,Aber kann ich nicht wenigstens in der Pause meine Zeit mit Harry verbringen? Das war der einzige Grund, weshalb ich dem allen schlussendlich zugestimmt habe." Schluchzte ich auf, da ich mit den Kräften am Ende war, ich konnte und wollte nicht mehr. Mich packte die Angst, dass diese Pause auch Harry und mich zerstören könnte, auch wenn er versuchte, mich immer vom Gegenteil zu überzeugen. Er wusste warum ich der Fake-Schwangerschaft und all den Fake-Freundinnen zustimmte, denn der einzige Grund war er und immer wieder versuchte er mir dabei, seine Dankbarkeit zu zeigen.

,,Etwas Zeit wird für euch sicher übrig bleiben, aber genauso wirst du dann mit deiner Freundin um die Welt reisen." Nach diesem Satz stand ich dann einfach auf, ich konnte und wollte dem nicht länger zuhören. Die nächsten Tage sprach ich kaum ein Wort, auch mit Harry nicht und erzählte ihm erst zwei Wochen später, was alles während der Besprechung passiert war.

Er war am Boden zerstört, ebenso wie ich und danach ging es ziemlich bergab. Erneute Selbstzweifel plagten mich, schlechte Träume und die unabstellbare Angst, nicht gut genug für Harry zu sein. Ich wand mich in dieser Zeit fast unbemerkt immer mehr von ihm ab, wollte ihn nicht verletzen und das war, wie ich später feststellte, der größte Fehler meines Lebens. Auch wenn die Zeit nach dem X-Factor Auftritt zunächst ganz gut verlief, war ich immernoch in großen Zweifeln verwickelt, was auch Harry bemerkte. Zusammenbrechen tat dann erst alles, als die Pause im Jahr 2016 anfing.

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Meinungen zum Kapitel? Was denkt ihr, könnte im nächsten Chapter passieren?
All the love xx

Back To You - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt