»Mutter, Vater, das ist mein fester Freund: Luee Ryuzaki.«
Lächelnd winkte L Lights Eltern zu. Für den heutigen Anlass hatte er sich etwas in Schale geworfen, er trug schwarze Jeans und einen marineblauen Hoodie, es sollte nicht zu förmlich sein, außerdem hatte er seine Augenringe etwas überschminkt und hielt den Rücken grade. Light und er hatten Stunden für die richtige Wahl der Klammotten gesucht, der Eindruck der Eltern war schließlich mehr als wichtig. Sie hatten entschieden, da sie schon zehn Monate zusammen waren, dass es langsam Zeit wurde, ihre Beziehung öffentlich zu machen. Klar, Lights Eltern waren zuerst geschockt, als er ihnen erzählte, dass er einen Freund hatte, aber nach einiger Überwindung wollten sie ihn nun auch kennen lernen.
»Du bist also der berühmte Ryuzaki? Freut mich, dich kennen zulernen«, lächelte Lights Mutter und führte ihn herein, auf die Couch. Lights Vater machte die Tür zu und flüsterte zu seinem Sohn:
»Kommt es mir nur so vor, oder ist dein Freund super niedlich?«
»Vater! Natürlich ist er süß, aber das fragt man doch nicht einfach«, flüsterte Light lachend zurück. Diese lockere Stimmung war ein gutes Zeichen. Es war fast so, als hätte er ein Mädchen mit nach Hause gebracht, nur war er mit diesem Partner glücklicher, als er es mit einem Mädchen je sein könnte. Er setzte sich zu L auf die Couch und umschloss dessen Hand. Dieser wurde schlagartig rot und lächelte Lights Eltern ratlos, was er dagegen tun könnte, an. Erfreut kicherte Lights Mutter.
»Junge Liebe«, meinte sie und warf ihrem Mann ein paar wissende Blicke zu.
»Also, was siehst du mich denn so an?«, meinte er etwas verzweifelt und L und Light entglitt ein kleines Lachen.
Sie hörten wie die Tür aufgeschlossen wurde und ein Mädchen in Mittelschuluniform rief:
»Bin wieder da!«
Lights Schwester kam herein und blieb, als sie L sah, abrupt stehen.
»Ohh. Hallo, Sayu. Das ist Luee Ryuzaki, meine Freund.«
Etwas verlegen winkte L ihr zu. Sie löste sich aus ihrer Schockstarre und lächelte. »Wahnsinn! Du hast wirklich einen Freund, das war kein Scherz?!«
Sayu setzte sich neben L auf die Couch und nahm sofort dessen Hände in ihre.
»Du bist ja süß! Kann verstehen, dass Light mit dir zusammen ist! Und du hast sooo weiche Hände!«
Begeistert quaselte sie auf L ein, der nun rot geworden war und auf alles was sie sagte, nur stumm nicken konnte.
»Sayu, du vergraulst meinen Schmusetiger noch!«
Lachend legte Light einen Arm um die Taille seines 'Schmusetigers'.
»Hey! Tu ich gar nicht! Naja, jedenfalls muss ich morgen noch eine Hausarbeit abgeben, die ich leider noch schreiben muss. Ich werde dann mal nach oben gehen. Hat mich gefreut dich kennen zu lernen, Ryuzaki!«
Sie verbeugte sich und rannte lachend nach oben.
»Ein Wunder, dass du nicht wie deine Schwester bist«, meinte L lachend und nahm Lights Hand.
»Bloß nicht! Du bist doch mein Wirbelwind.«
Light wuschelte ihm durchs Haar, er liebte Ls verwuschelte, weiche Haare.
»Hey ihr zwei Turteltäubchen, wir sind auch noch da.«
Lights Vater stand auf und holte zusammen mit seiner Frau vier Gläser und eine Flasche Sherry. Als er sich hingesetzt und seine Frau jedem den edlen Tropfen eingegossen hatte, begann der wichtige Teil des Abends. Jetzt wurde L ausgefragt. Kein Weg führte dort herum.
»Also Ryuzaki.«
»Nennen Sie mich Luee, Sir«,
verbesserte L und nippte an seinem Glas. Eigentlich hasste er bittere Getränke, vor allem Alkohohl, aber jetzt abzulehnen wäre gefährlich.
»Also, Luee. Wo kommst du her? Was hast du so für eine Familie?«, fragte Lights Vater und lehnte sich gespannt zurück.
»Ich komme aus England und bin dort aufgewachsen, bis ich achtzehn war. Familie hab ich nicht, ich war bis zu meinem sechzehnten Lebensjahr in einem Waisenhaus und bin für die letzten zwei Schuljahre in eine kleine Wohnung in London gezogen. Ich studiere im Moment hier an der selben Uni wie Light, ebenfalls Jura. So haben wir uns kennen gelernt.«
L war während seiner Erzählung wieder etwas rot angelaufen, er mochte es nicht unbedingt, ausgefragt zu werden, zu mal er ja nicht mal ganz die Wahrheit über sein Leben erzählt hatte. Alles stimmte, nur hatte er seinen geliebten Ziehvater Watari ausgelassen, der das Waisenhaus leitete und der ihn immer mit Kuchen und Kriminalfällen versorgte.
»Waisenhaus? Das ist ja schrecklich! Wie war's den dort so?«
Besorgt legte Lights Mutter eine Hand auf ihr Herz. Der Mutterinstinkt setzte ein, Mitleid ohne Ende!
»Es war ganz in Ordnung, schätze ich. Nur war es ziemlich laut, man konnte sich nicht wirklich auf Hausaufgaben oder etwas anderes konzentrieren. Deswegen bin ich ja auch mit sechzehn in eine vom Heim bezahlte Wohnung gezogen. Aber viele meiner ehemaligen Zimmergenossen kamen mich besuchen, oder ziehen nach ihrem Abschluss jetzt auch nach Japan. Sie sind wie kleine Geschwister, man wird sie nicht mehr los.«
Verlegen lächelte L.
»Awww. Das ist schön zu hören.«
Wieder etwas beruhigt nahm Lights Mutter einen Schluck Sherry.
»Verstehe. Wie sieht es denn mit den Finanzen aus, mein Junge?«, fragte Lights Vater nun wieder fachmännisch.
Ein Lächeln entglitt L. Da hatten sie sich eine Story zurecht gelegt, Watari war ja reich.
»Nun, ob Sie es glauben oder nicht, der alte Waisenhausleiter ist vor kurzem gestorben und hat mir eine Art kleines Erbe hinterlassen.«
Um die Spannung hoch zu fahren, nahm er noch einen großen Schluck Sherry.
»Und wie hoch ist der Betrag in Yen?«
Gelassen nippte Lights Vater an seinem Glas. L und Light sahen sich grinsend an.
»Nun, über 2000.000¥.«
Lights Vater verschluckte sich augenblicklich am Sherry und hustete.
»Über 2000.000¥! Was für ein Vermögen!«
Lights Mutter klopfte ihm auf den Rücken.
»Was dein Vater eigentlich sagen wollte war: Lass Luee nie wieder gehen!«
»Das hatte ich auch nicht vor!«
Light beugte sich vor und küsste L. Nach dem Kuss wannte er sich wieder zu seinen Eltern.
»Wir wollen nächstes Jahr übrigens heiraten. Und Luee wird meine Braut!«
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Lawlight OneShots
FanficHier eine Reihe von selbst geschriebenen Lawlight-OneShots mit garantiertem Happy End! Viel Spaß damit.