Unser Weg

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LORD ZOMBEY


Ich rannte hinter den Zelten entlang, an der Hand Maudado, der hinter mir her stolperte. Ich wusste was jetzt dran war. Mein Vater würde jetzt eine kleine Pause machen und dann muss ich mich verloben. Also hatten wir noch ein bisschen Zeit. Ich stolperte mit Maudado die Treppen hoch und kam dann im meinem Zimmer an.


Ich huschte in meinen Raum und schloss hinter Maudado die Tür. Er sah mich ängstlich an. Ich lächelte. „Hey, alles wird gut. Stell dir mal vor: Wir beide in einem kleinen Haus, in der Nähe eines Sees. Unser Garten voll mit Blumen. Unser kleines, Holzhaus. Mitten im Wald. In etwa ein paar Minuten ein kleines Dorf. Niemand würde uns stören. Ein Neuanfang. Mit dir und mir. Wir würden unser Leben zusammen leben, bis wir alt sind und keine Lasten sind auf unseren Schultern." Er schniefte. „Es wäre so wunderbar, das zu haben. Aber.." Eine Träne rollte über seine Wange. Ich wischte sie weg. „Vertraust du mir?" „Ja" „Vertraust du mir dein Leben an?" „Micha, was hast .." „Vertraust du mir dein Leben an?" „Ja" „Dann vertrau mir jetzt" Ich holte unter meinem Bett einen kleinen Rucksack hervor. „Hast du irgendwas wichtig es, was du brauchst", fragte ich Maudado. Währenddessen holte ich ein paar Sachen aus meinem Kleiderschrank und stopfte sie in den Rucksack. Maudado hatte mir nicht geantwortet, weswegen ich mich um drehte und ihn an sah. Er guckte mich verängstigt an. „Hey, was ist denn?" „Es gibt da was... Naja, es ist in meinem Zimmer und ..." „Egal was es ist, wir werden es holen." Ich blickte in seine Augen und legte dann meine Arme um ihn und zog ihn zu mir. Ich streichelte ihm über den Rücken. „Hey alles wir gut! Schsch..." Ich löste die Umarmung und lächelte ihn noch einmal an. „Jetzt aber müssen wir los. Die Zeit läuft." Ich schnappte mir meinen Rucksack und stopfte noch was wichtiges hinein. Dann nahm ich Dados Hand und öffnete die Tür zu unserer Zukunft. Doch davor mussten wir noch zu Dado.


Ich nahm die Gänge die, die meiste Zeit leer waren und wenn dann doch eine Wache kamen, versteckten wir uns. Manchmal wurde es richtig knapp, doch wir kamen heil bei Maudados Zimmer an. Er öffnete die Tür und wir schlüpften hinein. Er hatte ein unserer kleinen Zimmer bekommen. Gegenüber der Tür war ein großes Fenster, was das kalte Nachtlicht herein warf. Neben dem Fenster stand sein Bett und eine Kommode. Rechts neben der Tür war ein großer Kleiderschrank. Ich ging auf diesen zu und öffnete ihn, nahm ein paar Sachen heraus und stopfte sie ihn den Rucksack. Währenddessen ist Maudado zur Kommode neben dem Bett gegangen und suchte etwas. Er wirkte verzweifelt. „Zombey, es ist weg!", er blickte mich entsetzt an.


Hinter mir ging die Tür auf und wir drehten uns um. Manuel. Er stand in der Tür und hielt eine Art Kette in der Hand. „Manu", stieß Maudado entsetzte aus. „Ach Dadolein, denkst du ich lasse dich einfach mit deinem Traumprinzen abzuhauen, ohne das er die Wahrheit weiß!?" Ich blickte Maudado fragend an. Welche Wahrheit? Von was sprach er? „Ach Michael, du weißt so wenig über ihn", wendete sich Manu zu mir. „Weißt du weshalb unsere Mutter gestorben ist? Weißt du wer Schuld ist? Nein! Aber ich sage es dir. Es ist dein kleiner, blonder Prinz. Er ist Schuld!" „Nein!" Maudado quälte es. Das sah man ihn an. Er ist voller Trauer und Hass von seinem Bruder und Vater. „Er ist Schuld. Wenn er nicht so naiv gewesen wäre, wäre sie jetzt noch da. Weißt du, es war ein ungewöhnlicher Tag. Für uns beide. Unsere Mutter hat uns nur hektisch geweckt und uns gesagt wir sollten warten auf sie. Sie brachte uns in eine Besenkammer und ging. Ohne das wir etwas wussten. Ich hatte Angst, doch ich durfte keine haben, denn ich hatte ja noch einen kleinen Bruder. Dieser brauchte natürlich einen Helden. Einen Bruder, der nie Angst hatte.", er warf Maudado vernichtende Blicke zu. Dieser ist aber schon zusammen gebrochen und weinte. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich... ich wusste nichts mehr. „Doch irgendwann musste Mr Schlaukopf natürlich das Versteck verlassen. Er rannte einfach hinaus. Ohne Vorwarnung. Und ich konnte ihn ja nicht allein lassen, also bin ich hinterher. Er rannte irgendwo hin und öffnete diese eine Tür zum Tod und stürmte hinein. Es waren irgendwelche Fremden, die mit unserer Mutter diskutierten. Als die Fremden ihn bemerkten, wollten sie ihn erschießen. Wäre mir auch recht gewesen, doch unsere Mutter stellte sich vor ihn und bekam den Pfeil mitten ins Herz. Ich konnte es nicht fassen, doch ich reagierte. Ich zog ihn weg und floh. Und wenn ich ihn jetzt immer anseh, seh ich den Pfeil, der in dem Herzen meiner Mutter steckten. Ich sehe in ihm den Tod meiner Mutter. Er ist Schuld. Ganz klar. Wie kannst du ihn noch lieben?", schrie er immer mehr zum Ende. Ich war verwirrt. War das die Wahrheit, doch wenn ich nur Dado ansah, wusste ich es. Er war schuld an dem Unfall. Ich wusste jetzt die Wahrheit und nun, ändert das was? „Manu. Er ist Schuld. Du hast Recht." Ein siegessicheres Grinsen stahl sich auf Manus Gesicht und Maudado zog erschrocken die Luft ein. „Ja, vielleicht ist er Schuld. Doch was ändert das? Du hast ihn dafür gehasst. Du hast nie an ihn gedacht. Denkst du, er hasst sich selbst nicht auch deswegen. Ich liebe ihn immer noch. Auch wenn ich jetzt die Wahrheit weiß. Und ja, er ist ein kleiner naiver Junge und doch kann ich ihm verzeihen, weil ich weiß das er es nicht wollte. Weil ich weiß das es ein Unfall war, was du nur nicht sieht, weil du durch den Hass geblendete bist. Hast du dich jemals gefragt, warum deine Mutter sich vor Dado stellte? Weil sie liebt. Weil sie es nicht ertragen könnte, auf einer Welt zu leben, wo er nicht ist. Du könntest ihm auch verzeihen, doch du willst es nicht. Und das ist deine Meinung, die kann ich nicht ändern. Aber ich habe dir hiermit eine weiter Sichtweise gezeigt und vielleicht kann du, irgendwann in späteren Jahren ihm verzeihen. Doch er wird es nie wissen, weil wir jetzt gehen. Weil wir gezwungen werden.", er sah mich traurig an, „ Es tut mir Leid, Manu" Ich rammte meine Faust in sein Gesicht und er fiel um. Ich fing ihn auf und legte ihn vorsichtig auf den Boden. „Wir werden uns nie wieder sehen, also wünsche ich dir hiermit noch ein schönes Leben." Ich nahm die Kette aus seiner Hand und ging zu Maudado und zog ihn zu mir. „Hey Maudado. Ich verzeihe dir. Aber du musst jetzt aufstehen. Du willst eine Zukunft haben, dann musst du jetzt auch gehen, wählen. Deine Zukunft." Ich drückte ihm die Kette in die Hand und zog ihn hoch. Ich ließ ihn los, holte meinen Rucksack und ging zu Tür. Maudado kam langsam zu mir. Bei Manu blieb er nochmal kurz stehen. „Danke für alles was du für mich getan hast. Ich liebe dich, mein Bruder." Er sah zu mir und Lächelte mich an. „Du hast Recht. Wenn ich eine Zukunft haben will, muss ich jetzt wählen. Und ich wählte dich." Sein Lächeln würde breiter und ich erwiderte es.


Jetzt standen wir hier, vor der Tür unserer Zukunft. Wir beide würden durch gehen und gucken was die Zukunft uns bringt. Und jetzt, wo keine Geheimnisse uns noch plagen, können wir ohne Sorgen uns der Zukunft zu wenden.


Ich nahm seine Hand und öffnete die Tür. Zusammen gingen wir in unsere Zukunft. Zusammen würden wir es schaffen.


xxx

Kämpf um mich /// ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt