V. Freund oder Feind?

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Später am Abend macht er sich auf den Weg in die Taverne. Viele Gedanken schwirren in dem Kopf unseres Geistes, während er auf dem schmalen Weg in den Hafen läuft. Das leichte Meeresrauschen lässt ihn komplett in seinen Gedanken verschwinden. Die Dämmerung ermüdet ihn bereits, obwohl es noch nicht einmal spät ist. Viel zu erschöpfend, der Auftrag, der wieder nicht richtig geklappt hat. Ein Mal einen Auftrag der reibungslos läuft. Warum musste es denn ausgerechnet der Marktverkäufer sein? Was hat er mit der Wirtschaft zu tun? Die Kunden laufen wohl kaum sturzbetrunken auf seinen Stand hinzu und kaufen ihm seine Ware ab.

Schon von weitem erkennt er, dass die Taverne viel mehr strahlt. Als hätte sie dank dem Auftrag eine ganz andere Ausstrahlung bekommen. Ebenfalls erkennt er, dass viel mehr Leute ein- und ausgehen. Selbstverständlich ohne Probleme, da das Problem der Taverne beseitigt ist. Auch unser Geist kommt nun ohne Probleme in die Taverne, nimmt Platz und bestellt sich einen heißen Feuertrichter. Die weibliche Bedienung entzückte alle Besucher mit tollen Aussichtmöglichkeiten, falls die Bestellungen an die Tische gelangen. Ein schwarz rotes Gewand mit einem Feuerkronen Pin an dem vorderen rechten Schulterblatt. Der Feuertrichter dampft noch ordentlich, als er den Tisch des Geistes erreicht. Einsam und alleine sitzt er an seinen Tisch und schaut auf seinen gravierten Becher. Jedoch dauert es nicht lange, bis sich ein altbekannter zu ihm an den Tisch setzt und den Wirt der Taverne mit einem leichten Handgruß begrüßt.

,,Na, ganz anderes Ambiente, oder?"
Eine böse Vorahnung ereilt den Geist, jedoch sieht er von seinem Becher ab und schaut auf. Der Marktverkäufer. Eine gespielte Freude macht sich im Körper des Geists bemerkbar.
,,So schnell sieht man sich wieder, oder?" gefolgt von einem leichten Lachen des Geistes.
,,Ich dachte wir haben uns erst gestern gesehen?" Eiskalt läuft es ihm nun über den gesamten Rücken herunter. Die Braune Augenbraue geht hinauf und schaut den Marktverkäufer fragend an. ,,Bitte?" ,,Komm schon, ist es nicht etwas komisch, dass wir vorgestern miteinander über die Wache sprachen und du zwei Tage nicht zu sehen bist und die Wache verschwindet?" ,,Ich habe weder eine Ahnung wovon ihr redet, noch weniger davon was ihr so ernstes mit der Taverne zu tun habt?" Er lässt sich nichts anmerken, jedoch bricht er innerlich zusammen. Ein Kopfgeldjäger, welcher sich ein langzeit Zimmer in der Taverne gemietet hat. Wow. Manchmal bin ich echt nicht der intelligenteste.

,,Der Wirt da drüben ist der Betreiber und gleichzeitig auch mein Bruder. Er hat sich schon wochenlang beschwert, dass die Wache ihm alle seine Gäste verkrault. Noch dazu wurde er erpresst und musste ihm Lohn bezahlen, obwohl er eigentlich schon längst nicht mehr hier gearbeitet hat. Deswegen auch die unregelmäßigen Zeiten an denen die Wache da stand. Er hat seine Arbeitszeiten komplett alleine bestimmt, weißt du" nun flüstert er ,,Genau deswegen habe ich auch dich arrangiert" Ein tiefer Schluck zum Nachdenken und die Antwort ,,Freut mich sehr, dass dein Bruder nun glücklicher ist, jedoch habe ich keine Ahnung was ich mit der Wache zu tun haben soll. Auf jeden Fall hast du etwas mit Geschäften zu tun, mit denen ich nichts zu tun haben will" erneut ein kräftiger Schluck und der Becher ist leer. ,,Aber Kompliment an dein Bruder, der Feuertrichter schmeckt echt exzellent. Leider muss ich jetzt gehen, ich habe noch einiges zu tun" ,,Neue Aufträge, hm?" Der Geist wirft ihm noch einen ruhigen Blick zu, schnippst eine Feuerkrone zum Wirt und verlässt die Wirtschaft.

Zeit weiterzuziehen.

Eilig geht unser Geist die Steigung hinauf. Selbst er kommt dabei schnell ins Schwitzen, obwohl er eigentlich sehr trainiert ist, was seine Kondition angeht. Das Risiko ist zu groß, dass das Gesicht unter der Maske aufgedeckt werden und er selbst der Gejagte sein könnte.  An der Kaserne angekommen packt er sich sofort einen Stapel Klamotten und bereitet alles für seine Abreise vor. Sie soll noch heute Nacht geschehen. Er hinterlässt ein Zettel in seinem Zimmer und die angemessene Entlohnung für die Nächte die er hier verbracht hat.

,,Vielen Dank für die Gastfreundschaft und die angenehmen Preise. Es war mir eine Freude eine Weile hier verweilen zu können. Leider muss ich nun weiterziehen"

Das Dorf über den Haupteingang zu verlassen wäre jetzt schon zu riskant. Sollte auch nur einer irgendwie etwas mitbekommen haben, dass der Brand gestern kein Unfall war, lassen sie hier vorerst keinen mehr raus.

Der Geist beschließt sich einen etwas ruhigeren Ausgang zu nehmen und macht sich auf eine unbekannte Reise. Er atmet tief durch, denn er konnte ohne Probleme durch das Tor. Er läuft einen leicht gekennzeichneten Weg entlang, bis ihn etwas am Ellenbogen packt. ,,Ha-halt mein Freund, wo gehst du denn hin?" ,,Was wollen Sie von mir? Verschwinden Sie endlich, bevor es wirklich mal ungemütlich für Sie wird" sagt er bewusst ernster und bedrohlicher zum Marktverkäufer. ,,Ich habe einen weiteren Auftrag für dich. Solltest  du irgendwann mal in Ba Sing Se sein, dann geh in die Taverne zum Alten Erdkönig und zeige diese Münze. Vielleicht wirst du Teil unserer Familie. Viel Erfolg auf deinem weiteren Wege. Ich bin mir sehr sicher, dass wir uns noch einmal in unserem Leben sehen werden" drückt er ihm eine Münze in die Hand, die er zuvor noch nie gesehen hat. Eine so schöne Münze mit den schönsten Gravierungen, die man sich nur vorstellen kann. Ohne weiteren Wortwechsel zieht es den Marktverkäufer zurück in die Stadt. Der Geist scheint wie erstarrt. In seinen Gedanken spiegeln sich die ganze Zeit die Worte der Stadt. Ba Sing Se kurz darauf wieder Ba Sing Se und noch einmal Ba Sing Se. Es zaubert ihn ein wirkliches Lächeln ins Gesicht. Der Gedanke einmal in die Hauptstadt des Erdkönigreichs Ba Sing Se zu gehen macht ihn glücklich.

Alle Gedanken überstürzen sich. Wie komme ich nach Ba Sing Se? Was hat es mit der Münze auf sich? Wer sind die beiden Brüder wirklich?

Eine ganz andere Person schreitet nun den leichten Weg entlang von dem Dorf weg, welches im Hintergrund der Pläne versinkt. Mehrfach untersucht er die Münze. Das Aussehen, das silberne Material, die Kerbungen - alles. Die gesamte Münze wird mehrfach inspiziert.

Ich hoffe wir werden uns noch einmal sehen.

Ba Sing Se wir werden uns kennen lernen.
Schneller als dir lieb ist.

Avatar - Der Blaue Geist #WingAwards18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt