NEW MUSIC?

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P.o.v Anou

Stumm lag ich im Bett neben Shawn und sah an die Decke, während ich dem Meeresrauschen zuhörte und nachdachte.

Shawn lag von mir abgewandt, aber dennoch drehte ich mich vorsichtig auf die Seite, um wenigstens seinen Rücken sehen zu können.

"Shawn?", fragte ich leise um rauszufinden, ob er schon schlief. Keine Antwort.

"Ich hätte so gerne, dass es dir gut geht...", murmelte ich eher zu mir selbst, in dem Wissen, dass er es nicht hörte. Verhalten sah ich auf meine Bettdecke. "Ich hoffe das hier hilft dir."

Ich seufzte leise, drehte mich auf die andere Seite und versuchte zu schlafen, doch bei den ganzen Gedanken gestaltete sich dies als äußerst schwierig. Ich hatte das Gefühl, Shawns Ängste brachten auch meine zum Teil wieder zurück, aber der Wille ihm zu helfen brachte mich dazu, diese zu verdrängen und von mir fernzuhalten.

Er war mir wichtiger als ich selbst.

P.o.v Shawn

Ich schloss die Augen und spürte eine Träne heiß meine Wange hinunter rollen. Bisher hatte ich kein Auge zugetan und somit alle von Anous Worten gehört.

Mit der Zeit fing ich an mich selbst anzuzweifeln und machte mir Vorwürfe. Ich zog sie in alles mit hinein und bekam nichts so hin wie ich es wollte. Sie fühlte sich nicht gut wegen mir, und das war das letzte was ich wollte.

Vielleicht lag doch alles an mir?
Vielleicht war einfach ich das Problem.

Sobald ich sicher gehen konnte, dass Anoushka neben mir fest schlief, stand ich vorsichtig auf und machte mich auf den Weg aus dem Haus zum Strand.

Langsam lief ich über den Sand und dachte nach. Ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern wie es gewesen war, ohne über alles mögliche nachzudenken zu müssen.

Ich spielte mit einem Stein den ich gefunden hatte herum und drehte ihn in meinen Händen. Er fühlte sich eiskalt und glatt auf meinen Handflächen an , doch der Wind der mir um die Ohren wehte ließ mich sowieso schon frieren. Ich zitterte, doch lief trotzdem weiter durch die Nacht.

Ich wollte nicht mehr, dass die Situation so aussah, wie sie es jetzt tat.

Ich wollte die Vergangenheit zurück.
Die Unbeschwertheit.

Verzweifelt ließ ich mich in den Sand fallen und sah in den Nachthimmel.

I know you want me to stay,
but my whole body's in pain.
there are bad things coming
along with all that fame
and trust me, they're driving me insane.

Ich sang leise vor mich hin und versuchte das einzig gute aus dem Heute zu ziehen: neue Musik.

Wann immer ich traurig war, nicht weiter wusste, ein gebrochenes Herz hatte, konnte ich die besten Songs schreiben.

Sofort stand ich auf und ging wieder zurück, sang auf dem Weg weiter und versuchte mir alle Zeilen zu merken, um sie dann aufschreiben zu können.

Ich holte meine Gitarre und mein Buch aus dem Haus, zog mir was über und ging raus auf die Veranda. Von hier aus konnte ich den Dschungel sowie das Meer sehen.

Langsam bekam ich immer mehr Wörter und Noten auf das Papier und war das erste Mal wieder in meinem Element. Es hätte lange gedauert, bis ich mich wieder der Musik zuwenden konnte.

Oh how do you keep the fear away?
Feel it rising in my throat every day.
It's hard to explain you're not okay,
without sounding like the worst tumblr cliche.

Ich nahm die Hand von meiner Gitarre und seufzte tief, bevor ich meinen Blick senkte und vorsichtig über die Saiten strich. Das Geräusch was sie erzeugten faszinierte mich immer wieder und ich war für einen kurzen Moment  mit meinen Gedanken wo anders, doch die innere Anspannung wurde ich trotzdem nicht los.

Ich sah auf zum Mond der am Himmel stand und musterte die Sterne die ihn einrahmten. Viel zu selten schätze man, wie wunderschön unser Planet doch war.

Da mir langsam trotz des Pullis zu kalt wurde und meine Augen vor Müdigkeit schon brannten, stand ich auf und ging rein. Darauf bedacht kein Geräusch zu machen stellte ich meine Gitarre weg und schlich mich wieder nach oben zu Anou ins Bett.

Sobald ich mich hingelegt hatte beobachtete ich sie beim Schlafen und strich ihr eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen bei diesem friedlichen Anblick.

"Ich liebe dich.", hauchte ich und zog sie in meine Arme, ehe auch ich endlich meine Augen schloss und versuchte einzuschlafen. Anous ruhiger Herzschlag beruhigte meinen und ich versank bald in der Dunkelheit des Schlafes.

Does it work? ; s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt