SHAWN MENDES

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Wie angewurzelt blieb ich stehen und starrte ihn fast an, während ich ohne ein Wort zu sagen Maddie am Arm zurück zog.

"M-maddie..Ich..ich kann das nicht. Ich meine e-er steht da wirklich.", stotterte ich mit meinen Nerven am Ende und meine Beine wurden wackelig. Ich atmete schnell und hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen, meine Kehle war vor Nervosität wie zugeschnürt.

"Komm schon Anou, wozu sind wir denn hier?", fragte sie mich lächelnd, nahm meine Hand und riss mich mit zu Shawn, der gerade ein weinendes Mädchen zu trösten versuchte. "Ich sag's dir, gleich kippe ich um.", murmelte ich und hielt mir die Hand an die Stirn.

Wie gerne würde ich das alles so locker sehen wie meine beste Freundin?

"Verdammt, verdammt, verdammt. Ok Anoushka, beruhig' dich. Alles ist gut.", versuchte ich mich selbst zu entspannen und atmete tief durch.

"Sometimes it all gets a little too much. But you gotta realize that soon the fog will clear up. And you don't have to be afraid because we're all the same and we know that sometimes it all gets a little too much..", sang ich um runterzukommen, während ich schon Mal das Handy hielt und filmte.

Ich musste mich sehr konzentrieren, um es ruhig zu halten und nicht zu zittern.

Im nächsten Moment war Maddie schon in Shawns Arme gelaufen und ihr Leuchten in den Augen verriet, wie glücklich sie gerade war. Ich schmunzelte leicht und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Es schien als würde ich ein einfaches M&G Video auf Instagram oder Twitter sehen, doch ich filmte tatsächlich und war nicht Mal zwei Meter von ihm entfernt.

Ich war komplett in Gedanken als mir plötzlich das Handy aus der Hand gerissen wurde und mich Maddies Stimme wieder zurück in die Realität holte.

"Na los, geh!"

Schnell sprach ich mir noch im Kopf Mut zu und ging zu Shawn, der mich sofort in eine Umarmung zog. Alles verlief wie in Zeitlupe.

Ich drückte ihn einfach instinktiv fest an mich, ohne zu realisieren, was gerade eigentlich passierte. Meine Knie wurden weich, kurz wurde alles verschwommen, darauf verlor ich das Gleichgewicht und zog Shawn mit zur Seite, allerdings hielt die Wand uns auf und wir beide fingen an zu lachen.

"Geht's dir gut?", fragte er dann, ich konnte einen leicht besorgten Ton in seiner Stimme hören, und hielt mich dabei in den Armen, um mich festzuhalten.

"Ja, jetzt schon.", murmelte ich in sein Shirt und hatte das Gefühl, als wäre die Zeit für einen Moment still stehen geblieben.

Ich konnte sogar seinen Herzschlag hören. Er war wirklich ein Mensch aus Fleisch und Blut, es war der Beweis für seine Existenz und ich unterdrückte die aufkommenden Tränen.

"Hi.", brachte ich dann schüchtern heraus als wir uns aus der Umarmung lösten und ich nun vor ihm stand. Ich sah hoch in seine Augen, er war fast einen Kopf größer als ich. Seine Augenfarbe war in echt noch schöner. Das Hellbraun leuchtete und mein Bauch kribbelte.

Er begrüßte mich ebenfalls und strahlte mich an, was mir unbeschreiblich heiß werden ließ. Er fragte mich, ob ich glücklich war und ich antwortete: "Mehr als das."
Es ließ ihn lächeln, seine Fans bedeuteten ihm so viel...

Hilflos suchte ich nach Wörtern und startete dann einfach Smalltalk. "Und wie geht's dir so? Aufgeregt?"

Wow, ich hatte tatsächlich eine Satz rausgebracht.

"Nervös bin ich immer um ehrlich zu sein.", grinste er. "Wie heißt du?" Kurz stotterte ich, ungläubig dass er mich wirklich nach meinem Namen fragte, irgendwas vor mich hin.

"Eh.. Anoushka. Du..Nenn mich aber lieber Anou." Kurz funkelten seine Augen. Vielleicht nur das Licht?

Ich suchte nach weiteren Worten, als ich einfach die Zeichnungen nahm und ihm in die Hände drückte. "Wow, das ist echt krass.", meinte er und ich wurde rot.

Er sah sich alle Zeichnungen an und bedankte sich bei mir mit einer weiteren Umarmung. "Danke.", sagte er und seine Stimme verschwand etwas in meinem Shirt, da er sein Gesicht an meine Schulter drückte. Seine Umarmungen schlossen alle meine gebrochenen Teile wieder zu einem ganzen zusammen. Sie heilten.

Irgendwann schaffte ich es doch, alles zu sagen, was ich ihm immer sagen wollte. Ich dankte ihm für mein tägliches Lächeln.

Dafür, dass er immer für mich da war, wenn ich ihn brauchte. Ich erzählte ihm, wie viel er für mich getan hatte, dass er mich gerettet hatte.

Und wie sehr ich ihn liebte.

Ich meinte zu erkennen, wie ihm etwas Röte ins Gesicht stieg und ich schmunzelte leicht. Moment, waren das etwa auch Tränen? Bei dem Anblick von seinen glänzenden Augen hätte ich gleich mitweinen können und ich wunderte mich sowieso schon, wie meine Nerven so stark geblieben waren.

Er räusperte sich kurz und blinzelte die Tränen weg, er hoffte wohl, dass ich sie nicht gesehen hatte. Dieser Fakt ließ mich nur grinsen.

"Also Anou..Eh..Ich wünschte ich könnte länger mit dir reden, aber.." Kurz sah er zu den ganzen anderen Mädchen, ein paar waren sogar kurz davor, zu hyperventilieren. Mir war das zum Glück noch erspart geblieben.

Verlegen fasste er sich an den Nacken und sah mich entschuldigend an. Super süß. Ich lachte kurz. "Kein Problem, vielleicht sehen wir uns ja beim Konzert wieder? Ich bin ganz vorne."

Ich lächelte ihn an, was er erwiderte und ich ging an ihm vorbei, während er meine Hand noch festhielt und sie dann langsam aus seiner gleiten ließ.

"Tschüss. Viel Glück!", verabschiedete ich mich von ihm und schon kamen meine ganzen Emotionen hoch.

Ich ging zu Maddie, umarmte sie und fing einfach an zu weinen. Ich war etwas mit der ganzen Situation überfordert und musste das erstmal verarbeiten.

Nach drei Jahren hatte ich es tatsächlich geschafft vor ihm zu stehen und das zu sagen, was ich schon so oft verzweifelt zu meinen Postern gesagt hatte.

Ich fühlte mich, als könnte ich glücklich sterben.
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Tut mir leid für die Verspätung, habe früher gegessen ^^
Hoffe euch gefällt das Kapitel!!

Does it work? ; s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt