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Das war ja mal eine schöne Bescherung. Wie ein Vertrag, der einem Aufgezwungen wird und den man nicht widerrufen kann. Aber das hier... war schlimmer. Ich war gefangen. Mit einer Aufgabe, die vollkommen unmöglich war. Dem Mond seine Kraft zurückgeben? Welche Kraft? Und überhaupt, der Mond schien doch in voller Stärke! Wenigstens sollte ich nicht in einen Vulkan geworfen werden. Gefangen... in einer Welt voller Magie. Ich fing an zu lachen. Es war kein liebes lachen, eher verrückt, aber ich konnte nicht aufhören. Wie ironisch war das denn?! Mein Lachen wurde lauter, aber irgendwie war es nicht wirklich mein Lachen. Ich hielt mir den Bauch, bog mich nach hinten, das Lachen wurde tiefer, schallte durch den Raum, ich taumelte nach hinten, Lloyd fing mich auf. Oder doch nicht? Mit einem harten Wumms landete ich auf dem Boden, der Elf hatte sich mit mir auf den Boden geworfen. Als ich verwirrt hochsah, konnte ich einen Pfeil, der sich in die Wand gebohrt hatte, erkennen. Dann fing er Feuer. Binnen weniger Augenblicke stand die ganze Blüte in Flammen. "BRING SIE HIER RAUS! DU WEIßT WAS ZU TUN IST!" die Baumfrau schrie entsetzt und starrte auf die Flammen, während sie unsanft in Sicherheit gezogen wurde. Die anderen Räte verschwanden mit wehenden Umhängen. Eine schwarze Gestalt verschwand ebenfalls zwischen den brennenden Blättern. Bevor ich mich versah, wurde ich auch schon hochgehoben und Lloyd rannte mit mir raus, über die Brücken, bis zu einem anderen Baum. Dort stellte der Elf mich ab und nahm zwei Blätter. "Wir nehmen den schnellen Weg" verwirrt sah ich ihm zu. "Was willst du denn damit ma-" meine Hand hinderte mich am weitersprechen. Ich würgte mich selbst. Ohne es zu wollen hatten sich meine Hände um meinen Hals gelegt und drückten zu. "LUNA!" Mein Begleiter zerrte an meinen Armen, was mir zwar ein- zweimal ein wenig Luft brachte, aber langsam drängte sich schwarze in meinen Blick. Lloyd sah sich wie verrückt um, bis er wohl gefunden hatte, was er suchte. Er stand auf, holte aus, und ein seine Finger bewegten sich irre schnell. Irgendeine grüne Energie sammelte sich in seiner Hand. Dann warf er. Während dessen ging mir die Luft aus, ich schloss meine Augen. War jetzt alles vorbei? In der schwarzen Masse vor meinen Augen blinkte etwas. Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren. Dann flammte es plötzlich hell auf. Geblendet wollte ich die Hand vor Augen nehmen, was dann wirklich passierte. Der Druck an meinem Hals war verschwunden, ich konnte wieder atmen! Tief Luft holend blinzelte ich in die braunen Augen von Lloyd. Erschrocken zuckte ich hoch und gab ihm damit eine Kopfnuss. "Autsch." Er rieb sich die Stirn und setzte sich auf. "Ein Glück, es geht dir gut."
- "Sieht wohl so aus..." murmelte ich, mich umsehend. Ich lag wieder im vollkommen runden Raum, auf der Bettkante saß der Elf und musterte mich. "Du warst recht lange weg."
"Wie lange?" "zwei Tage. Schon gestern ist der Mond nicht mehr aufgegangen. Weder in deiner, noch in meiner Welt." Vorsichtig stand ich auf und ging zum Fenster. Es war dunkel, und doch konnte ich die schwarzen Schemen von Toten Bäumen sehen. "Die Zeit läuft uns davon, eure Hoheit."

The Lost Legend of: The Stone Circle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt