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Nach diesem kleinen emotionalen Moment rappelten wir uns nun auf und traten vor die Tür, hinaus in die Dunkelheit. Der Elf schien genau zu wissen wo wir hinmussten, also versuchte ich einfach mit ihm Schritt zu halten ohne dabei von verbrannten Ästen erschlagen oder zerstochen zu werden. Lange liefen wir einfach still geradeaus, bis die Stille mich fast zu erdrücken schien. Immer schwerer legte sie sich auf meine Schultern und lies mich immer wieder zu meinem Begleiter hinüber schauen. Doch dieser starrte nur nach vorne und schien, im Gegensatz zu mir, die Stille zu genießen.
Schlussendlich gab ich doch nach und nahm das Wort auf: "Woher weißt du eigentlich, wohin wir laufen müssen?" Der Elf zeigte mir einen kleinen, in mühseliger Handarbeit gefertigten (Und das konnte sogar ich erkennen!) Kompass, den er aufgeklappt wie eine Taschenuhr in seiner Hand hielt. "Unser Ziel liegt im Norden. Schon morgen sollten wir die Schimmergrotten erreichen. Von dort aus geht es erstmal mit dem Boot weiter." Morgen?? Wie lange stellte er sich denn vor dass ich laufen konnte? Ich meine- ja, ok, ich wohnte auf dem Land in einer kleineren Siedlung und lief jeden Tag eine Weile weil die Schule ziemlich abgelegen ist, aber den ganzen Tag lang durchmarschieren mit einer nicht gerade leichten Tasche? Das konnte ich eindeutig nicht. Aus diesem Grund blieb ich stehen. "Ich denke nicht dass ich so lange laufen kann...!" Der Elf war mir schon ein paar Schritte voraus und drehte sich nun verwundert zu mir um. "Kannst du jetzt noch laufen? " "Nun... ja. Jetzt kann ich noch." antwortete ich verwirrt und holte zu ihm auf. "Dann lass uns erst sorgen darüber machen, dass du nicht mehr kannst, wenn es soweit ist." und mit diesen Worten wurde mein Begleiter schon wieder still, auch wenn ein leises schmunzeln auf seinen Lippen lag. Ich betrachtete ihn eine Weile ohne dass er es zu bemerken schien, aber dann knallte ich mit dem Kopf gegen einen tief hängenden Ast, was mich dazu bewegte, wieder nach vorne zu sehen. Schweigend und in Gedanken versunken liefen wir den ganzen Tag. Der Wald wurde schon bald sehr viel lichter und steiniger. Ich war erstaunt wie gemütlich meine Schuhe waren, denn sie scheuerten nirgends und waren dennoch fest genug um dass ich nicht alles spürte. Noch erstaunter war ich durch den Fakt, dass mein Körper kaum müde wurde. Umso länger wir liefen, umso mehr pulsierte die feine Schiene an meinem Unterarm. Es fühlte sich irgendwie angenehm vertraut an, obwohl ich mir ziemlich sicher war dieses pulsieren noch nie gespürt zu haben. Als es wieder dunkel wurde, erreichten wir gerade den Punkt an dem wir den Wald vollkommem hinter uns gelassen hatten. Vor uns baute sich eine schier endlos lange Bergkette auf, ohne links und rechts ein Ende zu nehmen. Ich war mir ziemlich sicher, dass es nach vorne ebenfalls so war. Und ich sollte recht behalten. In einem naiven Versuch einen Weg zu finden starrte ich die kahle Felswand hoch, doch ich konnte kein Ende ausmachen. Irgendwann versperrten die Wolken einfach die Sicht. "Wie kommen wir bitte hier weiter?" sagte ich etwas panikartig. Lloyd legte mir nur eine Hand auf die Schulter. "So wie geplant. Durch die Schimmergrotten." mit diesen Worten legte er seine Hand in eine davor micht dagewesene Ritze im Gestein, die sich daraufhin weitete, als würde er einen Vorhang beiseite ziehen. Ich schlüpfte staunend hindurch, nur um in einem dunklen Gang fast mein Gleichgewicht zu verlieren, hätte nicht eine helfende Hand nach mir gegriffen. Mein Retter zog mich näher zu sich und ging dann langsam den Gang hinunter. "Bleib dicht bei mir, bevor du noch fällst." -das ließ ich mir nicht zwei mal sagen, also blieb ich an in gedrückt und ging untergehakt mit ihm weiter. Der Geruch von Wasser stieg mir in die Nase. Lloyd hatte etwas von 'per Boot' gemeint. Ging es hier also durch den Berg und dann zu einem Fluss?
Als der Gang sich schlängelte, stieß ich abermals gegen einen Stein und stolperte, sodass der Elf mich noch fester hielt. Ich war ein echter Schusselkopf.
Könnte ich dich bloß etwas Licht haben, dann würde ich auch nicht so viele Probleme bereiten. Aber es waren nirgendswo Lampen oder gar Fackeln zu sehen, und selbst wenn ... wie sollten wir Feuer machen?
Da fiel mir etwas ein. "Bitte warte kurz." sagte ich und blieb stehen. Es gab ja noch eine andere Art von Licht. Ich rief mir in Erinnerung wie ich das Licht vom Mond in meiner Hand gesammelt hatte. Nur dass es diesmal keinen Mond, von dem ich es sammeln konnte, gab. Dennoch versuchte ich mir das flüssige Licht klar in meiner Hand vorzustellen- und es klappte. Der Stein über meinem Handgelenk fing an zu leuchten, und während er heller wurde sammelte sich wie aus dem nichts die silberne, leuchtend helle Flüssigkeit in meiner Hand. Freudig stieß ich ein kleines "ja!" aus. Ich hatte gerade wirklich wissentlich Magie angewendet! Wie cool war das denn?
Der Elf hatte mir fasziniert dabei zugesehen und sah mich jetzt grinsend an. "Super! Wir machen große Fortschritte!". So gingen wir nun mit meinem Licht sehr viel einfacher und ohne weitere Unfälle weiter. Inzwischen musste es Nacht sein, denn nun spürte auch trotz aller Magie (inzwischen hatte ich befriffen dass das angenehme pulsieren Magie sein musste) ich die Erschöpfung in meinen Knochen.
Doch als der Gang sich weitete und eine Höhle freigab, die atemberaubend schön war, hatte ich die Müdigkeit schon wieder vergessen. Von der Decke und den Wänden hingen überall glitzernde, feine Spitzen wie winzige Spinnenfäden herab die leicht silbern leuchteten. Am Boden tat sich ein großer See auf, doch er war blau erleuchtet -keine Ahnung wie das ging, aber das Wasser war von einem so intensiven hellblau, dass ich gar nicht wegsehen konnte. Außerdem war es so klar, dass man bis auf den Boden sehen konnte. Im Wasser schwammen ein paar dunkle Schemen, doch von unserem Punkt aus konnte ich sie nicht gut erkennen. Vielleicht große Fische? Oder vielleicht sogar Meerjungfrauen?

"Ihr musst die Auserwählte und ihr Begleiter sein. Eure Ankunft wurde schon sehnlichst erwartet." Mein erstauntes Herumgucken wurde durch eine strenge Stimme unterbrochen. Als ich mich zu dieser umdrehte, blieb mir der Mund offen stehen.
"Was, noch nie eine männliche Wassernymphe gesehen?"












Hello
Und mein üblicher Spruch-
Ja, ich lebe noch!
Und ich habe sogar mal ein längeres Kapitel geschrieben wohoo!
Ich hoffe es gefällt euch!
Schreibt ruhig eure Gedanken und Vermutungen wie es weiter gehen könnte, das ist immer lustig^^
Na dann...
Byee~

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 31, 2018 ⏰

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