The first encounter

344 10 1
                                    

 Ich schaute umher und beobachtete die anderen Jugendlichen. Ein paar hatten sichtlich Angst, wobei andere einfach nur gelangweilt dasassen. Ich hatte nie Freunde, aber trotzdem kenne ich nie meisten, aber nicht richtig und sie mich hoffentlich auch nicht. Erst als ich im Dropship war, kam mir in den Sinn, dass ich ja die ach so gefährliche Hackerin bin. Ich denke ich müsste nicht mal Kanes Tochter sein, damit mich alle hier hassen werden. Das konnten sie mich auch schon so. Mein Blick blieb an einem Mädchen hängen, dass ich schon öfters gesehen habe, ich kann nur nicht sagen wer es ist, aber neben ihr sass ein Junge, der uns alles nur allzu bekannt ist. Wells Jaha. An sich ist er sehr nett, nur sein Vater macht ihn hier nicht gerade beliebt. Das wird sicher noch zu Problemen führen. Auf einmal drehte er seinen Kopf in meine Richtung und bemerkte, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt habe, weshalb ich direkt wegsah. Das ist jetzt ein wenig peinlich. Auf einmal ruckelte das Dropship einmal fest und ich schlug mit dem Kopf gegen meinen Sitz. Das tat zwar weh, aber ich ignorierte es einfach. Ich sah nach Oben und die Bildschirme die an den Wänden befestigt waren flackerten kurz auf und dann erschien Vorsitzender Jaha darauf. «Gefangene der Ark hört mir zu. Ihr bekommt eine zweite Chance und als Ratsvorsitzender hoffe ich das nicht nur als Chance für euch selbst sondern...» Ich hörte nicht mehr zu, ich wusste ja schon, das wir auf die Erde gingen und das reicht mir. Ich blickte mich wieder um, da man hier ja auch nicht wirklich etwas anderes machen konnte und schaute wieder das blonde Mädchen von vorhin an und jetzt erinnerte ich mich wieder an sie. Ihr Name ist Clarke Griffin. Ihre Mutter ist auch im Rat, Aby, deswegen kenne ich sie auch. Ich hatte zwar nie etwas mit ihr oder dem Rat zu tun, aber trotzdem wusste ich alles. «He, seht euch das an.» Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich sah in ihre Richtung, wobei ich ein Jungen entdeckte der sich abgeschnallt hatte. Das konnte nur jemand sein, Spacewalker. Er hat für einen Spaziergang im All Sauerstoff für einen ganzen Monat verschwendet, deshalb der Name. Er flog in Richtung Clarke und Wells und sie redeten miteinander, was sie sagten, konnte ich nicht verstehen, da ich zu weit entfernt war. Auf einmal flog der Spacewalker sowie 2 andere Jungs, die sich vorhin ebenfalls angeschnallt hatten gegen die Wand, da sich wahrscheinlich in dem Moment die Fallschirme geöffnet haben. «Finn ist alles okay?», hörte ich Clarke rufen. Die Lichter flackerten und die meisten Jugendlichen schrien. Alles ging ganz schnell, mit einem lauten Knall war alles Still. «Hört ihr das? Keine Maschinengeräusche.», sagte ein Junge einige Sitze neben mir und mit einem Mal öffneten sich alle Gurte. Die meisten Jugendlichen standen sofort auf und wollten runtergehen, nur ich blieb wie geschockt auf meinem Sitz und konnte mich keinen Zentimeter rühren. Ich sah wie Clarke zu Finn rüber ging, dem es gut ging, doch die anderen zwei regten sich nicht. Schon zwei tot? Auf einmal stand Clarke auf und ging runter, so auch Finn. «Ist alles in Ordnung?» Mit einem Mal stand Wells direkt vor mir und ich erschrak und spürte wie mein Puls rasch in die Höhe stieg. «Entschuldige ich wollte dich nicht erschrecken.» Langsam kam ich wieder einigermassen zu mir, sodass ich ihm auch mal antworten konnte. «Kein Problem.», sagte ich noch etwas perplex und vergrub meine Hände in meinen Jackentaschen, nachdem ich den Gurt geöffnet hatte. Wells stand immer noch vor mir und sah mich jetzt mit einem fragenden Gesicht an. «Was ist?», fragte ich ihn und er kam ein bisschen näher und schaute, dass niemand hier war. «Bist du nicht Luna Kane?», flüsterte er. Mit solch einer Frage habe ich jetzt nicht gerechnet. Ich wusste nicht was ich antworten soll. Ich atmete einmal tief ein, nickte kurz und sah ihn dann mit einem bittenden Blick an. «Bitte sag das niemanden. Ich will nicht noch mehr gehasst werden, als ich es schon werde. Aber woher weisst du das?» Ich sprach genauso leise wie er. «Werde ich nicht. Und woher glaubst du, dass ich das weiss? Mein Vater ist der Kanzler.», antwortete er nur knapp und schon verschwand er durch die Luke nach Unten.

Jetzt stand auch ich auf und lief zur Luke rüber. Unten angekommen wurde ich auch schon von der Sonne geblendet, welche durch die geöffnete Tür hineinschien. Die Sonne, eine Wärme die ich noch nie zuvor gespürt habe. Langsam machte ich einen Schritt nach den andere nach draussen, wodurch ich schliesslich auch mit eigenen Beinen den Erdboden betrat. Er fühlte sich weich und doch hart an. Der warme Wind der durch meine schneeweissen Haare zog und die Luft war viel anderes als auf der Ark, sie war süss und nicht so langweilig, wie man es kannte. Ich drehte mich einmal mit einem breiten Lachen im Kreis und hielt dann schliesslich an. Ich sah direkt zu einem grossen Baum, der mir irgendwie, ich weiss das klingt komisch, sympathisch vorkam. Ich lief also auf ihn zu und sah ihn zuerst an. Er war grösser als das Dropship und hatte grosse äste. Ich nahm einer der unteren äste in die Hand und schwang mich schnell hoch. Ich kletterte ein bisschen höher, sodass ich schliesslich auf einem breiten Ast sass, von dem man die ganze Lichtung beobachten konnte. Ich liess mein Blick über die ganze Lichtung schweifen. Die meisten Jugendlichen jubelten lautstark und sprangen umher. Sie waren alle glücklich hier zu sein, doch ich vermisste Jacob schon jetzt.

Mit einem Mal bekam eine Situation am Dropship meine ganze Aufmerksamkeit. Dort standen Wells, Clarke und eine Gruppe mit anderen Jugendlichen. Langsam kamen auch andere hinzu um zu schauen was dort vor sich ging. Auch ich versuchte herauszufinden was passiert ist, aber konnte nichts verstehen, also lief ich ein wenig auf meinem Ast nach vorne. Ich beobachtete alles genau von meinem Ast aus und sah dann zu einem Jungen der neben einem Mädchen stand und etwas zu Wells sagte. Das Mädchen erkannte ich sofort. Sie ist Octavia Blake, das Mädchen, dass 16 Jahre unter dem Fussboden versteckt wurde. Ihre Geschichte kennt jeder. Sie wurde verhaftet, weil sie geboren wurde, da auf der Ark eine strenge Ein Kind-Regel gilt. Ich verstand nicht ganz warum sie dafür eingesperrt wurde, denn sie konnte ja nichts dafür. Aber so ist das Leben dort oben. Willkommen auf der Ark.

Wenn ich mich jetzt nicht täusche, müsste das dann wohl ihr Bruder sein, denn er sah um einiges älter aus als die meisten hier. Aber was macht ihr Bruder hier? Ich überlegte, aber fand keine konkrete Lösung. Wahrscheinlich wollte er nicht, dass seine kleine Schwester alleine hier runtergeht. Ich war mit meinen Gedanken ganz bei den beiden, doch Wells seine Stimme unterbrach dies. «Wir müssen nach Mount Weather, ihr habt meinen Vater gehört.» «Dein Vater kann uns mal.», beteiligte sich Octavia. «Denkst du, du hast hier das Sagen? Du und die kleine Prinzessin?» ,sagte sie und schaute mit angewidertem Blick zu Clarke, welche nun auch etwas dazu sagte. «Es spielt doch gar keine Rolle wer hier das Sagen hat, wir müssen dringend nach Mount Weather. Wie lange glaubt ihr halten wir es ohne Essen aus? Wir müssen sofort aufbrechen, das wird ein 20 Meilen Marsch okay?» Natürlich hatte sie recht, aber die anderen werden ihr sicher nicht Folgen, da sie zu den privilegierten gehört. Was für ein Schwachsinn, ich denke Clarke könnte uns hier am meisten weiterbringen, egal ob ihre Mutter im Rat sitzt oder nicht. «Ich habe eine bessere Idee, ihr zwei geht.», kam es aus dem Mund des ältesten. «Sollen doch die Privilegierten was machen.» Nachdem er das gesagt hat, stimmten die anderen ihm mit einem Ja zu. «Das geht nicht, wir müssen alle dort hin.», sagte Wells und auf einmal wurde er von einem anderen Jungen nach vorne geschubst. «Seht ihn euch an, der Kanzler der Erde.», sagte der Junge der ihn geschubst hatte und alle lachten, danach sagte Wells etwas, dass ich nicht verstand, da er zu leise sprach. Auf einmal ging der Junge auf Wels zu und schubste ihn nochmal und er fiel auf den Boden. Es ging jedoch nicht lange und Wells stand wieder auf den Beinen. Sollte ich ihm helfen gehen, denn dem Anschein nach zu urteilen hat er sich am Bein verletzt und das würde heissen, dass er den Kampf sicher verlieren würde. Die meisten Jugendlichen riefen laut, dass sie kämpfen sollen und so war ich kurz davor vom Baum zu springe, doch das war gar nicht nötig denn Finn sprang auf einmal vom Dropship und landete zwischen den Beiden. Er sagte etwas zu dem Jungen, der dann mit seinem Gefolge auch verschwand. Ich schüttelte den Kopf. Nicht mal 15 Minuten auf der Erde und schon wollte der erste Kampf stattfinden.

Die anderen Jugendlichen verzogen sich auch langsam und es wurde schon ein wenig ruhiger. Ich richtete meinen Blick immer noch zum Dropship. Sollte ich mich besser zurückhalten? Sollte ich das nächste Mal etwas sagen? Ich wusste nicht, ob ich mich um mich selber kümmern sollte oder ob ich mich auch mal in das alles einmischen sollte. Ich denke für den Anfang wäre es besser, wenn ich einfach die Klappe halte.
Ich sah wieder zu Octavia, die mit einem Lächeln Finn nachsah, welcher sich schnell verzog. Auf einmal ging ihr Bruder auf sie zu und schaute sie mit hochgezogener Augenbraue an. Sie sagte nur: «Was? Er ist süss.» Daskönnte vielleicht spannend werden, doch bevor er etwas sagte, nahm er sie am Arm und zog sie weg. Tja dann muss ich mir wohl etwas anderes suchen, dass ich machen kann. Ich kletterte vom Baum und wollte in Richtung Dropship, damit ich einmal nach Wells sehen kann. Als ich bei Wells ankam, war auch Clarke bei ihm. «Hey, ist alles in Ordnung?», fragte ich Wells und kniete mich vor ihm hin. Wells nickte nur kurz und dann drehte sich Clarke in meine Richtung. Sie kam etwas auf mich zu und fragte mich dann wer ich sei. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich ihr meinen richtigen Namen sagen soll, aber ich glaube ich kann ihr vertrauen. «Ich heisse Luna.», sagte ich und lächelte sie an. Sie öffnete den Mund und kam nun auch zu mir nach unten. «Luna Kane?», fragte sie mich und ich war geschockt, denn ich dachte Wells sei der einzige der wüsste wer ich bin. Ich schaute sie zuerst mit einem überraschten Blick an, aber blickte dann schnell zu Boden und antwortete dann so leise, dass nur sie es hören konnte. «Ja.», sagte ich einfach und mir wurde ganz unwohl. Auf einmal spürte ich zwei Hände auf meinen Schultern und blickte wieder hoch. «Keine Sorge ich werde es niemandem sagen. Ich weiss, dass du nicht gern seine Tochter bist.», sagte sie zu mir und ich schaute sie nur überrascht an. Woher weiss sie das? Noch bevor ich etwas sagen konnte, kam auch schon Finn zu uns. «Also Mount Weather, wann brechen wir auf?», fragte er und sah dabei zu Clarke. «Jetzt.», gab sie nur als Antwort, stand auf und drehte sich zu Wells und mir. «Wir kommen Morgen zurück.» «Wie wollt ihr zwei Essen für 100 Leute tragen?», fragte Wells und sofort packte Finn zwei Jungs hinter sich und zog sie in unsere Richtung. «Wir sind zu viert.», sagte er zu Wells. Ich erkannte die beiden Jungs. Sie sassen im Dropship in meiner Nähe. Einer der Jungs war ein Asiate und der andere hatte eine Fliegenbrille auf dem Kopf. «Klingt nach einer Party, ich komm mit.», klang es von weiter weg und langsam kam Octavia auf uns zu, gefolgt von ihrem Bruder. «Was soll das werden?», fragte er seine kleine Schwester und sie antwortete nur mit grimmiger Stimme: «Ein kleiner Spaziergang.» Sie fand es anscheinend nicht so toll, dass ihr Bruder ihr das verbieten wollte. «Hast du versucht das abzunehmen?», wechselte nun Clarke das Thema und nahm Finn am Arm, an welchem das Armband angemacht war. «Ja na und?» «Na und? Dieses Ding überträgt deine Vitalwerte an die Ark. Wenn du es abnimmst denken sie du bist tot.» «Ist doch egal.» «Die Leute die du liebst sollen denken, dass du tot bist? Sie werden uns nicht hierher folgen, wenn sie denken, dass wir tot sind.», damit beendete Clarke das Thema und wollte dann losgehen. Die 3 Jungs liefen schon mal in Richtung Wald und Octavia drehte sich bittend zu ihrem Bruder um. «Na schön.», gab er nur von sich und Octavia nahm ihn und die Arme und sagte: «Danke Bellamy.» Bellamy also. Clarke kam auf mich und Wells zu. «Und du? Willst du nicht mitkommen?», fragte sie mich und ich musste kurz überlegen. «Nein ich glaube es ist besser wenn ich hierbleibe.» Sie nickte kurz und verschwand dann mit den anderen im Wald.  

Auch der Mond trägt einen SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt