The disclosure

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Als die anderen verschwunden waren, ging ich mit Wells los, um ein wenig Holz zu sammeln. Wir waren schon etwa 10 Minuten unterwegs und fanden auch schon reichlich Holz. «Wells? Kann ich dich vielleicht mal was fragen?», unterbrach ich die Stille zwischen uns und blieb stehen. «Klar schiess los.» Er drehte sich zu mir um, da er vor mir lief und schaute mich mit einem wartenden Blick an. «Waren du und Clarke nicht mal beste Freunde?», fragte ich ihn und sah ihm ganz tief in die Augen. Ich sah, wie sie sich während der Fahrt gestritten haben. Sein Blick veränderte sich und er blickte zu Boden. «Sorry, das hätte ich nicht fragen sollen.», sagte ich und lief an ihm vorbei zurück Richtung Lager. Ich kann ihn doch nicht solche Dinge fragen. Kurz bevor wir wieder ankamen, hielt mich Wells am Arm fest. «Ihr Vater wurde meinetwegen gefloatet.», sagte er endtäuschend zu mir und ging dann auf das Dropship zu, aber ich blieb wie angewurzelt stehen. Wieso seinetwegen? Ich verfolgte ihn mit meinem Blick. Als Wells dann schliesslich das Holz neben sich auf den Boden schmiss, kamen der Junge von vorhin und ein anderer auf ihn zu. Ich näherte mich ihnen, blieb dann aber hinter ihnen stehen, damit ich hören konnte was sie sagen. Der Junge fragte Wells ob wir schon Wasser gefunden haben. Was für ein Arsch, er könnte doch selbst danach suchen gehen. «Nein, aber wir können noch mal los, falls du mitkommen willst.», antwortete Wells und sah dabei an die Wand des Dropships. FIRST SON FIRST TO DYE, stand dort eingeritzt und dann blickte er wieder auf. «Weisst du? Mein Vater hat um Gnade gefleht, als dein Vater ihn gefloatet hat.», sagte der Arsch und Wells lief an ihm vorbei und dann auch an mir, ohne etwas zu sagen oder mich überhaupt anzusehen. Im selben Moment drehten sich die beiden Jungs um und sahen mich missbillig an. Ich stand einfach nur da und musste mir ein Lachen verkneifen. «Was ist?», fauchte mich einer der Jungs an und ich antwortete nur: «Das ist falsch geschrieben.», und zeigte dabei auf die Wand des Dropships. Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief fast in eine Person rein. Ich blickte ein wenig hoch und sah in das Gesicht von Bellamy, welcher mich nur genervt ansah. Ich entschuldigte mich nur kurz und huschte dann an ihm vorbei, damit ich Wells folgen konnte. Ich drehte mich noch einmal um und sah, dass Bellamy zu den beiden Jungs ging.

Ich versuchte Wells zu folge, doch ich wusste nicht wo er hinging. Vielleicht wollte er ja nach Wasser suchen gehen, was zwar in diesem Moment komisch wäre, aber man kann ja nie wissen. Also machte ich mich auf den Weg um in der Umgebung nach ihm zu suchen. Eigentlich weiss ich nicht genau wieso ich mir Sorgen um ihn machte. Wahrscheinlich weil er nicht so ein Idiot ist, wie die meisten hier. Als ich durch den Wald lief, konnte ich nicht aufhören zu staunen. Alles ist so wunderschön und die Luft duftet einfach nur nach den verschiedensten Dingen. Nach einiger Zeit hörte ich Wasser plätschern. Vielleicht ja ein Fluss. Ich beschleunigte meine Schritte in die Richtung des Geräusch und stand dann schliesslich vor einem wunderschönen Fluss mit einem Kleinen Wasserfall. Es sah fantastisch aus, überall waren Blumen oder andere Pflanzen und das Wasser war glasklar. Es war verlockend ins Wasser zu gehen, aber was wenn es verseucht ist? Ich ging langsam auf den Fluss zu und kniete mich hin. Ich nahm meine Hand und tauchte sie ins Wasser, damit ich sehen konnte ob etwas passiert. Ich machte mich schon darauf gefasst, dass irgendetwas passiert, doch nichts geschah. Ich zog meine Hand zurück und zog meine schwarze Lederjacke, sowie mein graues T-Shirt und die schwarze Jeans aus, sodass ich nur noch in Unterwäsche dastand. Ich machte einige Schritte auf das Wasser zu und lief langsam immer weiter hinein. Ein Bad hat ja noch niemandem geschadet. Das Wasser fühlte sich gut an. Es war zwar ein wenig kalt, aber das war mir in dem Moment komplett egal.

Nach einiger Zeit ging ich wieder aus dem Wasser raus und lag einfach auf den Boden. Ich schaute in den Himmel und hoch in die Bäume. Durch eine der Baumkronen schien mir die Sonne direkt auf mein Gesicht. Ich schloss die Augen und summte leise mein Lieblingslied vor mich hin. Ich fühlte mich frei, wie schon lange nicht mehr. Plötzlich hörte ich hinter mir ein Knacken und richtete mich sofort auf. Ich sah mich um, doch konnte nichts sehen. Hab ich mir das nur eingebildet? Ich bekam ein komisches Gefühl, also stand ich auf, zog mich an und ging dann in Richtung Lager. Zum Glück konnte ich mir den Weg merken, sonst hätte ich wohl lange gebraucht um zurück zu finden. Auf dem Rückweg hatte ich immer noch dieses komische Gefühl. Es fühlte sich an als ob ich beobachtet werde.

Auch der Mond trägt einen SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt