The death is closer than you think

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Ich stand auf und taumelte einige Schritte nach hinten. Mir blitzte ein Bild meiner Mutter vor meine Augen und abrupt ließ ich das Messer fallen. Ich wollte etwas sagen, fing dabei aber an zu weinen und ging weitere Schritte nach hinten. Was habe ich gemacht? Atom ist tot, meinetwegen. Ich habe ihn getötet. 

Ich starrte nur auf seinen leblosen Körper und schlug mir eine Hand vor den Mund, damit ich nicht gleich anfing loszuschreien. Ich merkte wie sich andere Stimmen näherten. Durch meine Augen sah ich verschwommen, dass es sich bei den Personen um Clarke, Finn und Wells handelte. Ich war immer noch völlig perplex, sodass ich nicht mitbekam, was die Anderen sagten. Das einzige, dass ich mitbekam war Bellamys Stimme.

„Geht schon mal vor, wir kommen gleich nach." Bellamy kam auf mich zu, als Wells und Finn Atom auf eine Trage legten und weggingen. Er packte mich bei den Schultern und setzte mich auch einen umgefallenen Baum, woraufhin er sich vor mich kniete.

„Das ist alles meine Schuld, ich habe ihn umgebracht.", sagte ich, mehr zu mir selbst als zu ihm. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und drehte es, damit ich ihn ansehen musste.

„Luna, jetzt hör mir gut zu. Das ist nicht deine Schuld okay? Wir hätten ihm nicht helfen können. Du hast es ihm nur erleichtert, damit er nicht länger leiden musste. Du hast alles richtiggemacht.", versuchte er mich aufzumuntern, aber ich konnte nicht mit dem Gedanken leben jemanden getötet zu haben. Ich schüttelte den Kopf, damit ich diese Gedanken verdrängen konnte und kniff meine Augen ganz fest zusammen, wodurch mir eine weitere Träne runterlief, welche Bellamy mit seinem Daumen wegstrich.
„Alles wird wieder gut.", sagte er und nahm mich dann in den Arm. Ich war zuerst ein wenig überrascht, legte dann schließlich meine Arme um ihn und krallte mich an seinem Shirt fest.

„Danke.", flüsterte ich ihm leise zu und löste mich aus der Umarmung. Eine Zeit lang schauten wir uns nur in die Augen, bis er schließlich aufstand und mir seine Hand hinhielt, welche ich sofort ergriff. 

Auf dem Rückweg sprachen wir nicht mehr miteinander und es herrschte ein angenehme Stille. Hin und wieder schaute ich Bellamy von der Seite her an, doch jedes Mal hatte er seinen Blick nach vorne gerichtet und man sah ihm an, dass auch ihm der Tod von Atom ein wenig zu schaffen machte. Wahrscheinlich nicht so sehr wie mir, aber ich musste mir wohl oder übel eingestehen, dass ich vielleicht wirklich nichts mehr für ihn hätte tun können. Und auch wenn, vielleicht hätte er ja nur gelitten.

Stimmen rissen mich aus meinen Gedanken und erst jetzt bemerkte ich, dass wir die anderen drei längst eingeholt hatten. Sie sprachen ein wenig miteinander, aber ich versuchte mich so gut es ging aus alles raus zu halten, da ich entweder abgelenkt war oder einfach nichts sagen wollte. Am liebsten hätte ich jetzt Jacob bei mir gehabt. Ich sah hoch in den Himmel und sah einen Hellen Punkt der Sich langsam bewegte, die Ark. Man konnte sie gut erkennen, da es mittlerweile auch schon Nacht war und man die vielen Sterne erkennen konnte. Ich richtete meinen Blick wieder nach vorne und sah, dass sich Clarke zurückfallen ließ und neben mir lief. Sie sagte nichts, aber sah mich mit einem entschuldigenden Blick an. Ich versuchte zu Lächeln, was wohl eher noch bemitleidenswerter aussah.

„Vermisst du sie, also deine Mutter?", unterbrach ich nun die Stille und vergrub meine Hände in den Hosentaschen.

„Ja, die ganze Zeit. Und du? Vermisste du jemanden?", fragte sie mich. Ich lächelte traurig und sah sie dann an.

„Also, wenn du meinen Vater meinst, dann nein. Aber es gibt schon jemanden.", sagte ich und wurde mit jedem Wort ein wenig leiser. Sie sah mich fragend an, woraufhin ich weitersprach:
„Ich weiss nicht, ob du ihn kennst. Sein Name ist Jacob. Er war, wenn ich mich richtig erinnere auch mit deinem Vater befreundet. Er ist wie der Ersatz für Kane. Er ist meine Familie." Sie sagte nichts dazu und so liefen wir einfach weiter durch die Nacht.

Auch der Mond trägt einen SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt