Jeder Abschied bringt eine neue Bekanntschaft

94 12 0
                                    

Eine Tür schließt sich, eine andere öffnet sich. Das hatte meine Mom mir immer gesagt als ich klein war. Heute war ich zwanzig und fuhr nun in einer Limousine zum Reservatsfriedhof. Lucy Clearwater, Bradys Großmutter und meine Uroma saß auch mit drinnen. Es war ein schwerer Weg. Ich wollte Brady nicht verlassen. Niemals. "Ewa, er hätte es nicht gewollt.", sagte Lucy.

"Er fehlt mir.", sagte ich. Nur noch einen halben Kilometer. Dann hielt die Limousine an. Lucy stieg aus. Ich atmete noch einmal tief durch und dann folgte ich ihr. Ich hatte ein schwarzes Kleid und schwarze High-Heels an. Außerdem trug ich einen schwarzen Sonnenschirm und eine dunkle Sonnenbrille.

"Ewa, willst du als erste?", fragte meine Uroma und ich nickte. Die schwarze Rosa, die ich in der Hand hielt, legte ich auf sein Grab.

"Brady, du fehlst mir so!", sagte ich und machte den anderen Platz. 'Ich liebe dich' fügte ich noch hinzu und ging zu Siye. "Arabinrin, es tut mir leid.", murmelte ich und ging zurück zu Mom.

"Zu früh endeten diese jungen Leben. Zu früh. Doch es wird einen Weg geben, den Kindern diese Menschen zu geben.", fing das Stammesoberhaupt an. Brady musste wegen Caius sterben! Wut ballte in mir auf.

"Ewa! Beruhigen dich!", befahl Seth. Dann lief ich weg. Ich musste allein sein.

Ich lief immer noch durch den Wald. Ich kannte mich in jeder Ecke des Waldes aus. Überall. Hier war ich geboren. In Forks bzw. in La Push. Hier habe ich Brady das erste Mal gesehen. Ich lief zu Sues Haus. Damals hatten die Volturi das Haus angezündet und Mom hatte uns daraus geholt. Ich landete in Bradys Armen und dann hatte er sich auf mich geprägt. Von da an gab es nur Brady. Es gab da keinen anderen Jungen. Er war da, wenn es mir nicht gut ging. Er war da als ich das erste Mal geschwommen bin. Er war da als ich in New Hampshire in die Highschool ging. Er hatte mich immer gebracht und wieder abgeholt. Zwanzig Jahre lang war er für mich da. Doch als er mich gebraucht hatte, war ich nicht da. Ich hatte mit Cloe und David im Café gespaßt. Ich hätte da sein sollen. Nun war Brady tot und ich lief durch den Wald. Irgendwann kam ich an der Klippe an, wo die Wölfe immer runter sprangen. Ich setzte mich an die Kante und ließ meine Beine runter baumeln. Brady hatte es geliebt nach unten zu springen. Ich stand auf, ging zurück und nahm Anlauf. Dann sprang ich. Ich wusste, dass ich sterben konnte. Schließlich war ich kein vollwertiger Vampir. Ich glitt durch die Luft und nach ein paar Sekunden landete ich im kühlen Wasser. Ich tauchte auf und die Wellen schlugen mich gegen die Felsen. Ich verlor das Bewusstsein.

"Atme verdammt!", schrie mich eine unbekannte Stimme an. "Los komm schon!", schrie er weiter. Ich schlug meine Augen auf. Ich sah direkt in zwei rote Augen. Sofort rückte ich weg. "Keine Angst!", sagte er.

"Wer bist du?", fragte ich.

"Oh! Sorry! Ich bin Demetri. Ich bin-", wollte er sich vorstellen.

"Lass meine Tochter in Ruhe!", unterbrach mein Vater. Er kam mit Paul und Leah.

"Dad!", schrie ich.

"Was sucht ein Volturi in La Push?", fragte Seth abwertend.

"Ich war auf der Suche nach den Cullens.", antwortete der fremde Vampir.

"Verschwinde!", befahl Dad.

"Dad! Er hat mich gerettet.", mischte ich mich ein. Leah, die rechts von Dad stand, schaute erst zu mir und dann zu ihren Bruder. Paul, der mich in den Armen hielt, sah verwundert zu Demetri und mir.

"Er hat was gemacht?", fragte Paul. Dann erklärte ich alles.

"Danke. Aber warum bist du allein?", fragte Dad.

"Die anderen wissen nicht, dass ich hier bin. Ich will nicht mehr dazu gehören. Ich will neuanfangen. Und da fiel mir Carlisle ein.", antwortete er. "Und dann habe ich deine Tochter gesehen und mir fiel ein, was wir damals gemacht hatten. Und das deine Frau euch gerettet hatte. Ich weis auch, dass Caius Brady und Siye umgebracht hat. Ich wusste, dass weder du noch Bree einen weiteren Verlust verkraften. Also bin ich zu ihr geschwommen und habe sie aus den Fluten geholt. Und ich weis, wer Brady umgebracht hat.", erzählte er weiter.

"Wer?", fragte ich.

"Jane und Felix.", antwortete Demetri.

"Komm!", sagte Dad und Paul nahm mich hoch. Er war so warm. Dann gingen wir zu den anderen.

"Du willst allein leben?", fragte Bella.

"Ja.", antwortete Demetri. Meine Familie redete mit den Vampir. Ich lag neben Paul und Rachel auf dem großen Sofa. Paul hatte einen Arm um seine Frau und den anderen um mich.

"Wieso kann er nicht hier bleiben?", fragte ich. Nun schauten alle mich an.

"Keine Ahnung. Warum kann er nicht hier bleiben?", fragte meine Mom.

"Demetri, willst du ein Teil unseres Clans werden und auf Menschenblut verzichten?", fragte ich.

"Ja, wenn ich darf.", antwortete er. Ich schaute erst zu Carlisle, dann zu Edward und dann zu Seth. Alle drei nickten. Renesmee ging zu Mom und zeigte ihr irgendetwas, Dann lachten beide.

"Was ist?", fragte Dad.

"Ach nichts Schatz!", antwortete Bree und küsste ihn.

"Also, willkommen bei uns, Demetri!", begrüßte Esme ihn fröhlich. Wir hatten ein neues Mitglied in unseren Cullen-Clan. Eine Tür schließt sich und eine andere öffnet sich. Das stimmte.

Biss das Schicksal sich entschiedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt