Kapitel 7

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Mitten in der Nacht, bei leichten Wellengang fuhren wir auf das Meer hinaus. Ich saß in der Kabine und lenkte das Boot zu einer kleinen Insel. In der dunklen Nacht stand Ella auf dem Deck und genoss die kühle Luft. Nach einigen Minuten kam Ella zu mir in die Kabine. "Na ist dir kalt?" Sie sah mich mit ihren großen blauen Augen an. Ich stehe auf und ziehe meine Lederjacke aus. "Hier damit dir warm wird." Ich lege ihr die Jacke über die Schulter. Sie zieht die Jacke eng an sich und setzt sich auf den kleinen Sitz. Ich steuere das Boot zur Anlegestelle der Insel, befestige die Seile und helfe Ella vom Boot aufs Festland. " Samu? Wo sind wir?" Ich blicke mich gespielt um, " Na auf Suomenlinna. Das ist meine Lieblinginsel. Letzten Sommer habe ich mir hier ein kleines Sommerhaus gekauft?" Erstaund blickt mich Ella an. Ich reiche ihr die Hand, wie vorhin in der Stadt spüre ich wieder ihre kleine zärtliche Hand in meiner.
*
Samu nimmt meine Hand. Seine große warme Hand umschließt meine. Ich fühle mich so sicher, obwohl ich in einem fremden Land, auf einer fremden Insel mit einem fremden Mann bin. In der dunklen Nacht erläuchten uns einzig die Laternen den Weg. Doch Samu führt mich durch die Nacht. Unser Weg führt vom Ufer, wo die Wellen brechen, an einer kleinen Kirche vorbei. Nach wenigen Minuten erreichen wir ein Backsteinhaus. Samu bleibt vor der Tür stehen und kramt in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel. Er öffnet dir Tür und wir treten in ein wunderschönes Haus.
Trotz Samus Jacke hat die Kälte meinen Körper erreicht und Samu sah es mir an. Er nahm mir die Jacken ab und führte mich eine Holztreppe hinauf. Ein großes Wohnzimmer erleuchtete . Mit einer großen Fensterfront, wie im Proberaum, mein Blick ging auf das offene Meer. Ein flauschiger Teppich schmückte den Holzfußboden und eine große Eckcouch erstreckte sich durch den Raum. Ich setzt mich auf die Couch und Samu gibt mir eine Decke. "Ich bin sofort zurück." Gab mir Samu zu verstehen und verschwand. Ich nahm mein Handy und schaute seit langem mal wieder auf das aufleuchtende Display. Die digital Uhr auf dem Startbildschirm ziegte schon zwei Uhr morgens an. Trotz dieser Uhrzeit war ich noch nicht müde, viel zu neugierig war ich auf all die neuen Eindrücke. Ich entsperrte das Handy. Drei Nachrichten von Riku: << Ella, es tut mir leid wegen vorhin, hoffe du hast Spaß.>> , <<Hey Ella! Melde dich bittenmal.>>, << Es ist 24 Uhr, Wo bleibst du?!?!>>. Bei der ersten Nachricht war ich froh, dass Rick seinen Fehler eingesehen hatte. Doch bei den nächsten zwei wurde mir klar, das er mir immer noch nicht zumutete allein klar zukommen. Samu kam zurück in den Raum und ich legte mein Handy auf den Glastisch vor mir. " Ich weiß nicht ob der dir passt, aber warm ist er." Er reichte mir einen großen Wollpullover. Ich zog ihn über und verschwand quasi. Ich krempelte die Ärmel hoch, bis meine Hände wieder zum Vorschein kamen.

Letters in the SandWhere stories live. Discover now