Good vs. Evil

Kapitel 1 - Der Fremde auf dem Balkon

Ein kalter Wind strich ihr durch das Gesicht, sie liebte die Kälte. Es war immer ein Teil von ihr, hatte sie gelernt. Ihr weißer Nachtmantel flackerte, sodass sie ihn fester zu ziehen musste. Plötzlich bemerkte sie eine Gestalt am Rand des Balkons sitzen, zog einen Dolch aus dem Blumentopf und verstaute ihn in ihrer Manteltasche.
"Elsa von Arendelle, ihr seid wahrlich eine Schönheit", sagte die Gestalt.
"Ihr kennt meinen Namen, wer seid ihr?", sagte Elsa sicher und ruhig.
"Pitch Black nennt man mich, Mylady", stellte er sich vor und sprang von dem Gerüst.
"Es ziemt sich nicht, Frauen bei Nacht zu beobachten und schon gar nicht auf dem Balkon", gab sie zurück und zog eine Augenbraue hoch.
"Eine klare Nacht", er schaute in die Sterne, "obwohl ich denke es könnte nachher regnen." Mit seiner Hand strich er sich die pechschwarzen Haare nach hinten.
"Ich schulde Euch was", er riss eine Blume ab.
"Tut Ihr das? Eher eine Erklärung", Elsa blieb skeptisch.
"Nehmt das", er drückt ihr eine eisblaue Rose in die Hand, "als Entschuldigung."
"Für was", hakte sie nach.
"Ihr müsst denken, ich sei ein kranker Psychopath, der hübsche Frauen auf Balkonen beobachtet."
"Nun nicht ganz", sie schaute die Rose an und lächelte, "woher wusstet Ihr das eisblau meine Farbe ist? Ihr hättet miir genauso eine rote odet pinke Rose schenken können."
Pitch schwenkte den Kopf zur Seite: "Hab's erraten."
"Oder beobachtet Ihr mich schon so lange, dass Ihr selbst das wisst?", sie lachte auf.
"Vielleicht", grinste er.
Er beugte sich etwas vor, Elsa blieb das Herz stehen. Doch er zuckte wieder zurück.
"Wolltet Ihr mich gerade küssen?", fragte sie überrumpelt.
"Nein", antwortete er und steckte ihr eine violette Blume ins Haar.
"Versprecht Ihr mir etwas?"
"Was denn", wollte Elsa wissen.
"Bewahrt meine violette Blume auf, bis wir uns das nächste Mal sehen", sagte er und schaute ihr in die blauen, klaren Augen. Es schien als würden die Sterne sich darauf spiegeln.
"Und wann soll das sein", wollte Elsa wissen. Er war irgendwie eigenartig, doch er hatte etwas geheimnissvolles an sich.
"Mal schauen", antwortete er.
"Beobachtet Ihr mich dann wieder auf dem Balkon", sie lachte wieder.
Pitch grinste als Antwort: "Vielleicht, meine Hübsche." Er sprang von dem Balkongeländer. Sie eilte an die Stelle, wo Pitch vom Balkon gesprungen war, er war fort. In dem Moment fasste sie sich in die Manteltasche: der Dolch war weg. Und die Blume? Behutsam hielt Elsa sie in der Hand fest.