Kapitel 5 - Ich hab's nicht so mit Formalitäten

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Am Morgen flog Jack nochmal zu Jaime um nachzusehen ob es ihm gut ging. Er war das erste Kind, dass an ihn geglaubt hatte. Aber eins blieb Frost immer im Kopf: Irgendwann wird sich Pitch rächen, an Jamie und an den Hütern und vor allem an ihm.
Er kehrte nachmittags schnell in das Gasthaus zurück. Kurz vor der Tür sprintete er die letzten Meter bis jemand mit ihm zusammen prallte. Die Person stolperte und fiel zu Boden, wie er. Unter ihm war der Boden vereist, dort wo die Person hingefallen war ebenfalls.
"Da bekommt der Ausdruck 'jemanden flachlegen' eine ganz andere Bedeutung, es war Elsa von Arendell in einem Mantel gehüllt, "seid Ihr immer so charmant?"
"Nur dienstags und wenn hübsche Frauen dabei sind", gab er zurück, stand auf und streckte ihr die Hand entgegen. Zuerst zögerte sie, nahm aber dennoch seine Hand und raufte sich hoch.
North riss die Tür auf, er hatte den Krach draußen auch bemerkte: "Jack! Wo warst du? Zum Teufel mit deinen Streichen!"
Dann sah er Elsa an: "Oh Mylady auch hier?"
"In der Tat", sie strich die. Kapuze vom Kopf, "Ihr habt zu den Fahnen gerufen und ich bin gekommen."
"Wunderbar", der füllige Weihnachtsmann klatschte sich erfreut in die Hände, "trettet ein M'lady."
Der Hüter brachte die beiden in einen großen Versammlungssaal, wobei er Jack aber eigentlich nur die größte Zeit ignorierte.
Ihre Wege trennten sich, Elsa setzte sich neben einem braunhaarigen Jungen mit seiner blonden Freundin und Jack? 'Natürlich' stellte er sich neben Zahnfee und dem Osterkänguru.
Echt voll hier. Wer sind die ganzen Menschen?, fragte sich Jack.
"Danke das alle gekommen sind", begann North höflich,
"wir haben uns alle versammelt um die Kinder zu beschützen auf der ganzen Welt."
Fängt ja schon mal gut an..naja, kommentierte Jack im Kopf.
Plötzlich klopfte es wieder. Diesmal war es ein Pärchen aus den Sonnigen Staaten. Sie schienen Elsa zu kennen und gesellten sich zu ihr.
"Die Kinder sind in Gefahr, etwas kommen auf uns zu was vorher noch nicht gab", erzählte North weiter, nachdem er die Tür vorsichtshalber geschlossen hatte.
Unruhe verbreitete sich im Saal, überall flüsterte man. Die Zahnfee versuchte alle zu beruhigen aber es war zwecklos. Also trat Frost gechillt aus der Ecke und schlug mit seinem Stab auf dem Boden. Schlagartig blies ein kalter Wind quer durch den Raum und sofort waren alle still.
"Danke Jack", bedankte sich der Weihnachtsmann bei ihm, "die Besiegten haben sich zu einer Allianz verbündet, die Allianz des Bösen."
Eine Frau, golbblonde Locken und ein mattes pinkfarbenes Kleid meldete sich zu Wort:
"Die Fakten liegen auf dem Tisch, wir sollten etwas dagegen tun. Wer weiß zu was sie im Stande sind, wenn sie zusammen arbeiten."
"Deshalb sind wir hier", bejahte Bunny, der Osterhase, ihre Aussage: "Wir haben es mit alten Bekannten zu tun, Ihr könnt euch alle vorstellen wen ich meine. Böse Hexen, einen Schatten und Magiern."
Plötzlich hielten alle den Atem an. Jeder wusste, dieser Kampf war eine große Herausforderung.
Alle scheinen ja begeistert zu sein, sagte Jack ironisch in seinem Kopf.
"Warum habt Ihr uns gerufen? Wir sind keine Kämpfer oder Assassinen", fragte die Brünette, die sich zu Elsa gesetzt hatte.
Ein Mann, der sich an seiner Lehne lehnte, mit Krokodil ähnlicher Haut sprach, während er mit seinen Fingern spielte: "Keiner hat es Ihr erzählt oder?"
Eine stille Runde folgte.
"Ich liebe Neukömlinge!", er grinste boshaft. Aus heiterem Himmel brach eine Diskussion aus, wer zuständig dafür sei, die Helden auszubilden.
Unauffällig schaute Jack zu Elsa. Die Blume in ihrem Haar sagte ihm was, es lag ihm auf der Zunge, aber er kam einfach nicht darauf.
Bin ich seit neustem ein Spanner oder was? Warum starre ich sie an?, fluchte Jack vor sich hin.
Irgendetwas an ihr hielt ihn fest, dass er seinen Blick nicht abwenden konnte. Etwas vertrautes.
"Jaaack", stupste Fee ihn an.
Mist!! Sie hat es gemerkt..äh schnell zu dem Fenster schauen.
"Ich glaube es ist besser wenn du aufhörst Elsa anzustarren. Sonst denkt North, dass du unsere Eiskönigin anmachen willst."
Verlegen lehnte er sich mit dem Rücken an die Holzwand und sagte: "Naja sie ist nicht sein Typ."
Die Diskussion ging weiter und North bat Belle die Geschichte und die sogenannte 'Wahrheit' zu erzählen. Also krammte sie ein Buch mit roten Ledereinband raus und begann zu erzählen:
"Ich bin zufällig darauf gestoßen. Es ist ein Buch mit unseren Geschichten. Theoretisch gesehen sind wir nicht real, wir sind nur Erfindungen aus Märchen. Wisst ihr warum wir dennoch existieren? Weil die Kinder an uns glauben! So wie ich damals an wahrer Liebe und wenn die Kinder aber aufhören zu glauben dann lösen wir uns auf. Als hätte es uns nie gegeben..."
Dank Pitch wussten die Hüter es ja schon, erinnerte sich Jack düster.
Schnell unterbrach Bunny die Erzählung: "Und deshalb müssen wir alle die Kinder dieser Welt beschützen."
"Ihr seid doch verantwortlich dafür, warum sind wir hier?", fragte der Junge mit braunen Haaren. Er saß neben einem Mädchen mit einem blonden Zopf.
Der ist doch der Junge mit den Drachen! Die neben ihn ist wohl seine Freundin. Hey, warum habe ich keine Freundin? Ich sollte mit diesen Gedanken aufhören. Oh Gott ist das peinlich.
"Ganz einfach. Ich erkläre es mal ohne jegliche Formalitäten, den meine Hüterkollegen können es euch nicht erklären", ergriff Jack das Wort. Das Gerede um den heißen Brei nützte ihnen nichts, sie verschwendeten nur Zeit.
"Jack ..", warnte die Zahnfee und funkelte ihn warnend an.
Er ignorierte sie und redete weiter: "Ihr seid hier weil ihr uns helfen müsst. Tja, ihr hattet nie eine Wahl, wir wollten nur höflich sein. Wenn wir nicht was dagegen tun werden wir alle in Null Komma nichts in Luft aufgelöst sein und darauf habe ich kein Bock und ihr sicherlich auch nicht. Nachdem ihr die Kinder gerettet habt könnt ihr meinetwegen euer Happy Ende weiterleben!"
Verdutzte Gesichter und Stille überwaltigten den Raum. Keiner sagte etwas und selbst die anderen Hüter waren still.
"Ich bin dabei", Elsa brach die Stille. Sie hatte ein Bein über das andere geklappt und stützte mit einer Hand ihren Kopf. Selbst in dieser Pose sah sie wie eine Königin aus. Edel, mutig und ruhig.
"Na dann. Sonst noch jemand?", fragte Frost in die Runde.
"Ja wir sind dabei.", der Drachenjunge meldete sich mit seiner Freundin.
"Und wir", Belle und der Krokodilmann waren also auch dabei.
"Wir sind auch bereit", sagte die Brünette mit kurzen Haaren entschlossen.
"Was bleibt mir dann wohl übrig", die Blondine mit dem pinken Kleid lächelte. Sie hatte ihr Bein entblößt und holte aus dem Stiefel, der ihr bis zum Knie reichte ein Messer heraus.
Das ist wohl ein Ja, vermutete Jack.
North klatschte in die Hände und wollte anfangen zu planen aber Jack entschied sich ihn zu unterbrechen bevor er wieder stundenlang erzählte:
"Eh..ich glaube wir kennen uns alle untereinander nicht wirklich also wie wärs mit einer Vorstellungsrunde?"
Ihn würde es brennend interessieren mehr über Elsa zu erfahren, genauso über Krokodilhautmann und über den Drachenjungen und seiner heißen Freundin.
Fee reagierte nicht darauf und selbst Bunny spielte mit seinem Bumerang. Keiner war wirklich bei der Sache.
Habe ich grad was falsches gesagt oder bin ich der einzigste Neuling?
"Ich bin Jack Frost und äh..ihr?", er zeigte mit seinem Stock auf den Drachenjungen und seiner Freundin.
"Ich bin Hicks, Sohn von Haudrauf und Stammeshäuptling, außerdem noch Drachenreiter aus Berk."
Seine Freundin ergreifte das Wort: "Astrid Hofferson, auch Drachenreiterin."
"Cool. Wer seid ihr?", dieses Mal zeigte Jack auf die Brünette und ihren Mann.
"Rapunzel und das ist.." - der Mann unterbrach sie: "Ich bin Eugene."
Misstrauisch was?, erkannte Jack sofort an seiner Tonlage.
Er schaute in Elsas Richtung, grinste und zeigte auf sie: "Und äh..du?"
"Elsa von Arendelle, auch genannt, die Eiskönigin."
Er wandte sich von ihr ab und zeigte mit seinem Stab auf das nächste Pärchen.
"Ich bin Belle und das ist Rumpel", verlegen lächelte sie.
Rumpel..? Der Rumpel? Rumpelstilzchen?
Geschickt machte er schließlich eine dreiviertel Drehung und schaute die Blondine in dem rosanen Kleid auffordernd an:
"Prinzessin Aurora, zu Euren Diensten."
"Eure Hoheiten", verbeugte er sich zum Schluss theatralisch, "schön euch alle kennenzulernen, meine werten Lords und Ladys."
"Danke Jack, reicht für heute. Wir werden morgen aufbrechen und nach Nordpol reisen. Sie bekommen alle Zimmer über die Nacht!", verkündete North.
"Wie lange werden wir fort sein?", fragte Elsa etwas erschrocken.
"Weiß nicht. Könnte etwas dauern bis wir alle besiegt haben."
Von außen gesehen, behielt sie die Fassung: "Alle besiegt .. ?"
Der Boden unter ihr wurde kalt und zu Eis. Der blaue gezackte Kreis weitete sich aus, bis zu Jack. Er schaute sie warm mit seinen blauen Augen an, sie erwiderte den Blick. Das Eis zog sich bis zu ihr zurück.
Ihre Cousine, Rapunzel, wie mir Bunny erzählt hat, beruhigte sie: "Ihr werdet uns morgen doch die Einzelheiten eures Planes berichten oder?"
Fee sprang ein: "Genau!"

Nach der Besprechung gingen alle in ihre zugeteilten Zimmer, außer Jack, er flog draußen allein herum. Es war Vollmond und die Sterne leuchteten stärker als normalerweise. Eine klare Nacht. Ihn langweilte es alleine zu sein, also flog er wieder zur Taverne zurück. Ausgerechnet blieb er vor einem Fenster stehen. Vor Elsas. Aber sie war nicht allein, Pitch war bei ihr.


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