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Du musst Larissa sein. Komm mit ich
zeig dir dein Zimmer", sagte die Frau zu mir.

Das konnte ja kaum meine Oma sein
Oder doch?

"Warten Sie! Wer sind Sie überhaupt?", rief ich ihr hinterher.
"Deine Oma", antwortete sie.

Oh man. lch hatte eigendlich auf einen freundlichen Empfang gehofft. Dass sie sich freut mich zu sehen, aber diesen Anschein hatte es bis jetzt nicht gemacht.

"Hier ist dein Zimmer. Richte dich kurz ein und komm in 10 Minuten runter auf den Hof. Es muss noch gefüttert werden. Und am besten..." -sie sah an mir hinunter- "ziehst du dir etwas anderes an. Etwas, dass schmutzig werden darf.", sagte sie und verließ mein Zimmer.

Super. So viel zum Thema: ich ruh mich erstmal nach der langen Zugfahrt aus.
Daraus wurde jetzt wohl nichts.

lch sah mich in meinem kleinen Zimmer um. Ein Bett, ein Kleiderschrank, eine Komode, ein Schreibtisch und ein kleines Regal
standen in dem Zimmer. Alles war das Gegenteil von modern. Naja es hätte schlimmer kommen können.

Ich räumte meine Klamotten in den Schrank und zog mir eine Jeans an, die ich opfern konnte und ein T-Shirt, welches ich eh beinahe schon mal aussortiert hatte.

lch lief die Treppe hinunter und überprüfte dabei an meinem Handy ob ich hier Netz hatte.
Hatte ich.
"Na das ist ja mal die ganz neue
Technologie hier", murmelte ich.

Draußen angekommen sah ich mich
erst mal in Ruhe um. Ich sah Weiden,
Stallgebäude, Weiden und... Weiden. Toll!
War ja spannend!

"Komm hier rüber und helf mir mal, anstatt nur nutzlos rumzustehen", ertönte die Stimme meiner Oma aus einem der Ställe.
Dann mal auf in's Vergnügen!

---

Ich aß meine letzte Gabel Kartoffelbrei auf und wollte aufstehen.
"Halt junges Fräulein!", hielt mich meine Oma auf: "Hier wird gewartet bis alle mit dem Essen fertig sind!" Mit "alle" meinte sie
sich und mich.

Ich ließ mich wieder auf
meinen Stuhl fallen und sah meiner Oma zu, wie sie in Seelenruhe weiter aß. Eine Gabel Bohnen in den Mund schieben, kauen, runterschlucken. Nächste Gabel.
Als sie endlich alles aufgegessen hatte, sprang ich auf, doch die Stimme meiner Oma bremste mich.
"Normalerweise räumt jeder noch seinen Teller in die Küche"
lch wurde wütend.
"lch pfeif auf die Teller. So alt bist du nun auch wieder nicht, dass du nicht mal mehr meinen Teller mit in die Küche nehmen kannst.
Das wirst du schon noch schaffen!"
schnaubte ich und ging einfach aus der Küche.
Ich musste jetzt unbedingt mit meinen Freunden skypen!

Es klingelte nur zwei mal bis Mimi und Laura abhoben.
"Larissa!", rief Mimi fröhlich.
"Wie geht es dir?", fragte mich Laura.
"Heyy", seufzte ich glücklich darüber
mit den beiden Quatschen zu können.
"Mir geht's leicht beschissen. Hier
ist nix los. Nur Höfe und kleine
Häuschen. Außerdem habe ich, mal nett ausgedrückt, nicht das beste Verhaltnis zu meiner Oma".
"Oh je. Du arme", bemitleidete Laura
mich.

Aber hat deine Oma auch einen
Bauernhof?", fragte Mimi mich
"Ja hat sie. Und das bedeutet anpacken!", seufzte ich.
"Oh Gott. Und welche Tiere hat sie?
Schweine? Pferde? Kühe?", fragte Mimi.
"Nun ja... Kühe schon auch, aber
größtenteils Hühner", antwortete ich.
"Hühner?", hakte Laura noch mal nach.
"Ja Hühner!", wiederholte ich.

Stille.

Plötzlich fingen Mimi und Laura
gleichzeitig an loszulachen.
"Hühner", prustete Laura.
"Naja...", keuchte Mimi: "Dann ist sie
wenigstens mal unter ihresgleichen!".
Da musste auch ich bei der Vorstellung, wie ich zwischen den Hühnern auf einer Stange saß und glücklich ein Ei legte, los lachen.

Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, plauderten wir noch ein bisschen und ich erzahlte ihnen auch von dem gutaussehenden Jungen, der mir begegnet war.
"Gegensätze ziehen sich an", stichelte Laura.
"Nee glaub mir. Der ist zu
eingebildet", erwiderte ich.

Nachdem wir fertig geskypt hatten ging ich noch ins Bad und als ich wieder in mein Zimmer wollte, rief mir meine Oma zu: "Morgen geht es um halb acht mit der Arbeit los. lch warte nicht gerne, also stell dir einen Wecker!".
Halb acht! Das war ja so früh wie wärend der Schulzeit! Als ob ich da aufstehe. Da kann sie lange warten.
Ich rief aber "Jaa".

---

"Steh auf und beeil dich! Sonst killt dich deine Oma noch!".

Warte. Wo war ich? Ach richtig bei
meiner Oma. Aber wer hatte mich da
geweckt? Ich sah verschlafen zur Tür
aber es war niemand mehr da. Ich sah auf die Uhr: 5 Minuten vor halb acht.
Ok jetzt aber schnell. In Rekordzeit machte ich mich fertig und rannte die Treppe runter. Das Frühstück musste warten.

Draußen wartete schon meine Oma auf mich und begrüßte mich mit den Worten:
"Sven wartet im großen Stall auf dich. Er wird dir erklären was du tun musst".
"Sven?", fragend hob ich eine
Augenbraue.
"Ferienjob", erklärte meine Oma.
Achso, Sven also. Er hatte mich war-
scheinlich auch geweckt.

Ich schlurfte verschlafen zum Stall. Als ich ihn betrat begannen alle Hühner zu gackern. "Ach seid bloß still" murmelte ich.
"Denen kann niemand was sagen. Die nerven mich auch schon mit ihrem gegacker", ertönte eine Stimme von weiter hinten.

Ich lief zu der Person hin. Ein Junge in meinem Alter, mit dunkelblonden Haaren und blauen Augen sah mir entgegen.
"Hi ich bin Sven", stellte er sich vor. "Hey ich heiße Larissa", erwiderte ich. "Du kannst dich erstmal bei den Hühnern beliebt machen", sagte er zu mir.
"Und wie?", fragte ich gespannt.

Die Antwort folgte direkt: "Du darfst
ihnen die Tränken putzen"

Och nee.


 
 

Huhuu :)
Das zweite Kapitel habe ich jetzt mal etwas länger gemacht!
Ich bin selber mit den ersten zwei Kapiteln nicht wirklich zufrieden... Ich finde die nächsten Kapitel werden dann nach und nach besser. (Ich habe schon Kapitel vorgeschrieben)

Trotzdem hoffe ich, dass es euch bis jetzt gefällt!
Bis dann und Tschööö

Debun Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt