I'm sorry oder entschuldigen für Anfänger und Vollidioten
Wie es der Anfang vom Ende seien konnte, dass ich diesen zuckersüßen Typen küsste? Zur Klärung dieser Frage bedarf es einem kurzen Ausflug in meine erste und letzte Beziehung mit meinem besten Freund. Wir glaubten beide wir wären in einander verknallt. Schlussendlich war es ein Luftschloss und endete nach nicht mal vier Monaten. Wir sind immer noch gute Freunde und mehr als knutschen war zum Glück nicht dabei gewesen.
Zum Glück und gleichzeitig auch bedauerlicherweise nicht... Man wird mit Anfang zwanzig so unglaublich dämlich angeguckt wenn man zugibt, dass man nie mit jemandem in dem Sinne das Bett geteilt hat, weil es sich einfach nicht ergab oder man nie den Richtigen gefunden hat, dem man genug vertraut hätte. Das sagt so viel über diese Gesellschaft aus...
Und zurück zur Misere:
Ich hatte gerade David geküsst. War wie benebelt und einfach glücklich. Auch wenn ich mich immer noch fragte was das zwischen uns war.
Nachdem Kuss suchte ich in seinen Augen nach irgendetwas das mir etwas über seine Gefühle für mich verriet. Ich fand nichts oder war einfach zu ungeübt in so etwas. Ich tippte einfach mal auf letzteres. Mehr als ein paar nette Gespräche und angetrunkene Partyflirts waren in den letzten Jahren nicht drin gewesen. Ergo wenig um so etwas in Erfahrung zu bringen.
Mit schief gelegtem Kopf sah er mich an und strich mir immer wieder über die Wange. Ich fühlte mich sicher, geborgen und einfach nur wohl. Ich hätte auch am Nordpol umzingelt von Eisbären mit ihm sitzen können und ich hätte wahrscheinlich keine Angst verspürt, denn er war da. Wie dämlich Gefühle doch sein können hatte ich da schon wieder vergessen.
Man könnte fast meinen ich wäre mit 22 in einer Teenieromanze gefangen oder plötzlich weil ich mich sicher fühlte naiv geworden.
Okay Livi zurück zu dieser Sache die du aus deinem Gedächtnis und Leben gerne streichen würdest. Dachte ich doch ich hätte David den Kopf verdreht, war es leider anders. Er hatte eindeutig mir den Kopf dermaßen verdreht! So kam es leider wie es kommen musste. Wir landeten zusammen im Bett. Details zu entlocken ersparte ich meinem zu tiefst verletzten selbst lieber. Nur so viel: Es hatte sich richtig angefühlt.
Am Morgen tastete ich verschlafen neben mir nach David. Er war aber wohl schon etwas länger auf den Beinen, denn als ich auf die Uhr sah war es schon fast zehn. So lange hatte ich schon seit Jahren nicht mehr geschlafen. Schnell stand ich auf, klaubte meine Klamotten zusammen, zog mich wieder an und beeilte mich aus Davids Bereich des Wohnhauses zu verschwinden ohne noch von irgendwem gesehen zu werden. Auf komische Blicke und Fragen hatte ich keine Lust.
Schnell verschwand ich in meinem Zimmer und machte mich fertig für den Tag. Ich hoffte Susanna hätte mich nicht gesehen. Ich wollte nicht erklären warum ich beim Frühstück gefehlt hatte, obwohl vielleicht hatte David ihr ja eine Erklärung gegeben.
So ging ich auch sofort in den Stall. Ich stoppte jedoch vor der Tür, als ich Piet mit David reden hörte. „Was ist das eigentlich zwischen dir und der kleinen Haflingerreiterin?" fragte Piet und ich wartete lächelnd auf Davids Antwort. Was würde er wohl sagen? „Keine Ahnung. Im Bett ist sie auf jeden Fall nicht schlecht. Wenn auch ein bisschen verkrampft. Aber ob das was für länger ist? Ich glaube eigentlich nicht." Mein Herz setzte aus. Es verletzte mich ungemein ihn so über mich reden zu hören. Er war eben doch nicht der Gentleman für den ich ihn gehalten hatte. Er war keinen Deut besser, als alle anderen Idioten. Am liebsten wäre ich umgedreht hätte meine Sachen gepackt und Nachhause gefahren, aber meine Beine weigerten sich zu bewegen. So blieb ich wie angewurzelt an Ort und Stelle stehen. „Warum sollte sie nichts für länger sein?" hörte ich Piet verwirrt fragen. „Du kennst mich!" kam es nur von David.
Leider hatte Maitänzer mich jetzt gerochen und drehte in seiner Box ab. Wiehernd rief er nach mir und ich setzte mich endlich in Bewegung um den kleinen Zwerg zu begrüßen. Wie ferngesteuert lief ich in den Stall. Dabei ignorierte ich David der mit einem freundlichen Lächeln auf mich zu kam. Er konnte mich mal! Ergo warum mit ihm abgeben. David war reichlich verwirrt und schien sich zu fragen was er falsch gemacht hatte. Und das war eine ganze Menge...
„Livi?" sprach er mich an, aber ich reagierte nicht und lief stur zur Sattelkammer um mein Putzzeug zu holen. Er sollte sich zum Teufel scheren! Piet warf ihm einen fragende Blick zu und David zuckte mit den Schulter und sah ihn verwirrt an. Dann kam leben in ihn und er folgte mir in die kleine Sattelkammer.
Er stand mit verschränkten Armen direkt vor der Tür. Ich wollte mich mit genervtem Blick an ihm vorbei drängen, aber er faste mich sanft, aber bestimmt an den Schultern und schob mich zurück vor sich „Livinia was ist los?" Ich presste die Lippen zusammen um nicht sentimental zu werden und sah weg. Er wollte eine Hand an meine Wange legen und mich somit dazu bekommen ihn anzusehen, aber ich machte einen Schritt zurück. Ich wollte nicht von ihm berührt werden und schon gar nicht wollte ich ihn jetzt ansehen. „Livi. Please talk to me" er klang besorgt um mich und ich gab mir selbst einen Ruck. Was hatte es jetzt für einen Sinn hier zu stehen und zu schmollen? „Ich habe euch gerade reden gehört" meinte ich kühl und David sah mich erschüttert aus diesen verdammten und zu schönen blauen Augen an. „Damn" kam es ihm rau über die Lippen, dann fasste er sich wieder „Lass mich dir das erklären" Was gab es da bitte noch zu erklären?!? Hallo?! Die Antwort war doch einfach! David Thomson hatte mir etwas vorgespielt und war ein Vollidiot. Was ich eigentlich hätte wissen müssen. Jedoch entschied ich mich erst auszuflippen wenn er mir seine Erklärung aufgetischt hatte. „Du musst wissen. Es ist so dass ich bis jetzt jede Beziehung die ich hatte innerhalb von drei Monaten an die Wand gefahren habe. Always my fault. I'm so sorry" bedauernd sah er mich an. „Ich wollte dich nur nicht verletzen, aber diese Hoffung hat sich wohl dank gestern erledigt. Das hört sich jetzt wahrscheinlich total bescheuert an, weil wir uns erst so kurz kennen, aber du bist mir echt wichtig geworden. Ich will nicht dass das zwischen uns auch so in die Brüche geht." Das Ausflippen bitte wegstreichen. Der Typ war ja mal sowas von in Ordnung!!! Und ich eine dumme Kuh.
Mit entschuldigendem Blick breitete ich die Arme aus. Ich war einfach nicht in der Lage in Worte zufassen was in meinem Kopf gerade abging. Alter machte ich mir Vorwürfe! Erleichtert schloss David mich in die Arme und ihm schien auch ein Stein vom Herzen zu fallen. Ich vergrub meine Nase an seiner Brust und sog seinen Geruch ein an den ich mich schon so gewöhnt hatte.
Ich muss mich an der Stelle wohl verbessern. Dieser Typ war doch verboten perfekt! Und der Kuss von gestern Abend wohl nur ein Anfang. Wovon wusste ich noch nicht, aber ich war mir sicher. Das musste der Anfang von etwas tollem sein! Da war ich mir sicher.
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Catch the Eventer- oder wie verdrehe ich einem Vielseitigkeitsreiter den Kopf?
RomanceLivinia Keubel kurz Livi ist ihren Eltern wohl schon zu lange Singel, da kommt die Einladung von Susanna Thomson, die sich in den Kopf gesetzt hat eine Freundin für ihren Sohn zu finden, gerade recht. So darf Livi nur eine Woche später mit ihrem Pon...