Das Strudeltor

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Es war ein Geist. Er lächelte mich höhnisch an und fletschte seine Zähne. Im Grunde genommen sah er aus wie ein normaler Mensch, doch er schimmerte bläulich und stank nach Moder. "Astark! Ein Wracksgeist!" raunte ich entsetzt. Astark regte sich. Er öffnete die Augen. "Was?" krächzte er. Der Geist kam langsam auf uns zu. Nun konnte auch Astark ihn sehen. "Oh oh" flüsterte er. Er sprang auf. Auch Miriam und Moyan wachten auf. Wir drehten uns gleichzeitig um und schwammen, so schnell es ging, vom Wrack weg. Der Geist holte tief Wasser und pustete. Das war das seltsamste, das ich jemals bei irgendeinem Geist gesehen hatte! Und ich hatte schon viele seltsame dinge gesehen. Das Wasser, das der Geist ausgepustet hatte, bildete einen Strudel, der direkt auf uns zuschoss. "Schwimmt!" schrie Miriam. Wir schwammen wirklich so schnell, wie noch nie zuvor. Doch der Strudel holte langsam, aber bestimmt auf. "Wir müssen versuchen, den Strudel abzulenken!" rief Moyan. Er wendete und schoss den Weg zurück, den wir genommen hatten, dann schwamm er wieder hakenschlagend zu uns. "So!" sagte er. Dann schwamm er im ZickZack los. Wir anderen folgten ihm. Der Strudel aber war schlau. Er folgte uns trotzdem. Auf einmal hörte ich einen Schrei. Erschrocken drehte ich mich um. Miriam war schon länger hinter uns anderen zurückgeblieben, und jetzt wurde sie vom Strudel aufgesaugt. "Nein! Miriam!" schrien ich, Astark und Moyan. Dann ereichte der Strudel auch mich, und ich wurde eingesogen, in einen Strudel aus strömendem Wasser.

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