Chapter four

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"Morgen"

"Morgen", müde lief ich auf dem Flur entlang und begrüßte Marie's Dad.

"Na wo geht's denn so früh hin?"

"Umzug"

"Ach der ist heute?" Jetzt tu nicht so. Du weißt es ganz genau und innerlich freust du dich darüber.

"Ja ist er", tat ich überaus nett und ging ind Bad. Dort ging ich erstmal duschen und schaltete von meinem Handy aus Musik an. Ich sang laut mit, um den Gedanken an meinen kurz bevorstehenden Umzug zu verdrängen.

Das Badezimmer war voller Wasserdampf als ich aus der Dusche stieg. Ich öffnete das Fenster und wischte den beschlagenen Spiegel ab, um mich betrachten zu können. Durch meine Aufregung zierten meine Augen noch nicht mal Augenringe. Das könnte ich eigentlich wann anders gebrauchen..

Ich trocknete mich ab und schlüpfte in meine bequemen Klamotten. Ich putzte Zähne und föhnte meine Schokobraunen Haare leicht an, stopfte sie dann zu einem Messi-Dutt zusammen. Auf meine Haut ließ ich heute kein Make-up, nur meine braunen Augen betonte ich mit etwas Mascara. Ein frischer Duft durch mein Lieblingsparfum durfte natürlich auch nicht fehlen.

Ich verließ das Bad wieder und ging in die Küche, wo Marie's Eltern am Frühstückstisch auf mich warteten.

"Na, heute geht's los?", grinste Marie's Mutter mich an.

"Jap", grinste ich nur und schnitt mir ein Brötchen auf.

"Dann viel Glück"

"Danke" Ich beschmierte eine Brötchenhälfte mit Butter und legte eine Salamischeibe drauf. Doch ich bekam echt nichts runter.

Ein Blick auf das Radio verriet mir, dass es schon halb 10 war. Also stopfte ich die Brötchenhälfte in mich hinein und lief ins Zimmer. Gerade als ich die Tür öffnen wollte, kam mir eine verschlafene Marie entgegen.

"Sorry, hab verschlafen..", murmelte sie und rieb sich die Augen.

"Kein Problem" Ich ging hinein und kramte noch ein paar Sachen in meinen Koffer. Dazu gehörten mein Kissen und mein Schlafanzug von letzter Nacht. Schnell lief ich ins Bad und nahm noch einmal Mundspülung, nahm die Sachen mit und tat sie in meine Kosmetiktasche.

"Kriegst du den Koffer zu?"

"Ja das geht schon..", ich hatte zwar das Gefühl der Koffer würde gleich platzen, aber ich würde es schon irgendwie hinbekommen.

"Scheiße!" Sofort schmiss sich Marie auf den Koffer. Mit der Methode klappte es immer.

"Danke"

"Kein Ding. Du musst gleich los oder?"

"Ja", ich schaute auf den großen Koffer.

"Och man"

"Begleitest du mich zum Auto?"

"Klar", lächelte sie schwach und folgte mir in die Küche.

"Sooo, ich muss jetzt los. Danke für alles, ich bin euch echt was schuldig!", lächelte ich und fiel ihren Eltern in die Arme.

"Kein Problem, du kannst jeder Zeit wiederkommen", schmunzelte ihre Mutter und streichelte während der Umarmung über meinen Rücken.

"Danke", sagte ich auch zum Vater und umarmte ihn. Er lächelte.

"Tschüß", ich winkte bevor ich zur Tür raus ging.

"Komm gut an"

Marie schloss hinter mir die Tür. Ich schloss mein Auto auf und verstaute mit Marie's Hilfe meinen Koffer im Kofferraum. Ich warf ihn zu und schaute Marie in die Augen.

"Marie bitte nicht"

"Ich will nicht das du gehst"

"Wehe du weinst, sonst wein ich auch!", lachte ich und fiel ihr in die Arme.

"Wir können uns doch besuchen kommen! Und außerdem gehen wir auf die gleiche Uni!", lachte ich.

"Jaaa", grinste sie. Ich öffnete die Fahrertür und stieg ein.

"Ich muss los, tschüss Mäuschen"

"Tschüss", lächelte sie und schlang ihre Arme um ihren Körper. Die Autotür wurde geschlossen und ich schaltete den Motor ein. Ich parkte aus und fuhr los. Fuhr los in ein neues Kapitel meines Lebens. Marie stand noch am Straßenrand und winkte.

Ich schaltete das Radio ein und atmete einmal tief durch. Eigentlich wollte ich nach Hause. Nach Hause zu meinen Eltern. Ich wollte nicht in die WG, doch ich hatte keine andere Wahl. Ich wollte auf eigenen Beinen stehen und mit 19 nicht mehr bei meinen Eltern wohnen.

*****

Ich schleppte den schweren Koffer das Treppenhaus hoch und klingelte. Ich wartete einige Minuten und klingelte nochmal. Doch eigentlich wusste er doch das ich komme..

"Hahaha", mit dem Rücken zu mir sah ich Harry die Tür öffnen. "Ohh Emilia.. Hi!", sagte er etwas erschrocken.

"Ähm hi. Du wusstest das ich komme?"

"Ähh klar, komm doch rein!", der große Lockenkopf in grauer Jogginghose und schwarzem Hoddie hielt mir die Tür auf. Ich trat ein und zog den Koffer hinter mir her. Ein ekliger Geruch kam mir entgegen, es roch nach Zigaretten.

Ich entledigte mich meiner Schuhe und stellte sie vor den Schuhschrank im Flur. Meinen Koffer rollte ich erstmal direkt in mein Zimmer und schmiss meine Jacke aufs Bett. Danach ging ich in die Küche. Zwei Jungs saßen auf der Fensterbank und rauchten.

"Oh ähm, Horan und Payne", entgegnete mir Harry.

"Hi", sagte ich nur knapp.

"Heeeey", sagten die beiden und lachten direkt danach über irgendwas.

"Und wer ist dieses schnuckelige Mädchen?", sagte der dunkelhaarigere von beiden.

"Das ist Emilia, meine neue Mitbewohnerin", sagte Harry.

"Ouh", beide zogen die Augenbrauen hoch und der dunkelhaarigere zwinkerte Harry zu und lachte. Ich verdrehte die Augen. Nette Begrüßung. Außer das ich hier heute einziehe, aber macht ja nix das er sich 'n paar Kiffer einlädt.

"Ähm, ich geh mich dann mal einrichten", sagte ich und kehrte ihnen den Rücken zu.

"Mach das", sagte Harry mit tiefer Stimme.

Ich lief in mein Zimmer und schloss die weiße Tür. Sofort schmiss ich mich in mein Bett und schaute mich etwas um. Es war frisch bezogen. Ich dachte mir zumindest, ich könnte das hier alles schonmal meins nennen.

Ich hatte das Zimmer garnicht mehr so groß in Errinnerung. Das Bett stand wirklich in der Mitte des Zimmers. Neben der Tür stand ein großer weißer Schrank. Ich ging auf ihn zu und schaute hinein. Er war ziemlich geräumig. Doch ich hatte jetzt noch keine Lust meine Sachen reinzuräumen, also schloss ich ihn wieder.

Ich ging zum großen Fenster und schaute hinaus. Unter mir befand sich eine große befahrene Straße Londons. Gegenüber lag ein weiterer Wohnblock.

Ich öffnete das Fenster. Sofort kam mir der Lärm der Straße entgegen. Ich lehnte mich etwas hinaus, atmete die kühle Luft ein.

Ich wollte mich gerade wieder zurücklehnen und das Fenster schließen, als ich zwei Hände an meiner Taille spürte.

WG with StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt