Chapter one

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"Ja? Um zwei? Das wäre perfekt! Bis dann", sprach ich in den Hörer. Die männliche Stimme am anderen Ende der Leitung entgegnete mir mit einem "Bis dann".

"Und?", fragte Marie.

"Ja ich muss um zwei dort sein"

"Ohh Emi, ich werde dich jetzt schon vermissen!", sie fiel mir in die Arme.

"Ohh Marie ich dich auch, aber ich kann ja nicht ewig bei dir unterkommen"

"Also, laut mir schon"

Ich lachte und drückte sie noch einmal ganz fest bevor ich in ihr Bad ging, um mich frisch zu machen. Ich war nämlich eine Woche bei ihr untergekommen, nachdem meine ehemalige WG aufgelöst wurde. Vorhin hatte ich in der Zeitung einen Artikel mit der Aufschrift: 'Dringend WG Mitbewohner gesucht!' gelesen. Und da ich ebenso dringend eine Unterkunft suchte, bot es sich mir an. Ich rief dort an, eine warme, etwas raues an sich habende, schöne Männerstimme kam mir entgegen. Irgendwie schon etwas blöd, da ich vorher in einer reinen Mädels-WG wohnte, aber ich brauchte dringend eine Wohnung! Ich hatte nämlich das Gefühl das ich Marie's Eltern nerve. Aber jetzt könnte vielleicht Schluss damit sein. Um zwei hatte ich dort ein 'Vorstellungsgespräch'.

Ich schlurfte rüber ins Bad und machte mich frisch. Dazu gehörte Zähne putzen, Haare kämmen, Make-up auffrischen, Parfum nehmen. Ich ließ mein weißes Shirt an und zog dadrüber bloß eine bemusterte, schwarze Lederjacke. Dazu eine schwarze Hose und schwarze Vans. Irgendwie machte es ja einen finsteren Eindruck, aber mir gefiel es irgendwie. Ich ließ meine langen, glatten dunkelbraunen Haare über meine Schulter fallen und tuschte die Wimpern meiner braunen Augen noch einmal nach.

"Kann ich so dahin gehen?", fragte ich Marie, die gemütlich auf ihrem Bett saß.

"Ja klar! Du siehst super aus"

"Danke", ich lächelte und packte ein paar Sachen in meine braune Ledertasche.

"Willst du schon los?", fragte sie.

"Ja, es ist schon zwanzig vor zwei, die Wohnung liegt schon einige Straßen weiter"

"Oh ok, dann viel Glück"

"Danke", ich gab ihr zum Abschied eine Umarmung und verließ die Wohnung. Ich ging runter zur Straße und schloss meinen kleinen Opel Adam auf. Den hatte ich zu meinem 18. Geburtstag von meinem Vater geschenkt bekommen. Zudem bezahlte mein Vater mir auch noch die Miete, aber das wollte ich ändern, wenn ich einen Job gefunden habe.

Ich stieg in mein Auto und schaltete den Motor an. Ich gab die Straße namens 'Charing Cross Road' in mein Navi ein und fuhr los. Nach ca. einer Viertel Stunde kam ich an. Ich fuhr durch die Straße mit Ausschau auf Hausnummer 7c. Ich entdeckte einen Block mit der Hausnummer 7. Ich parkte mein Auto am Straßenrand und stieg aus. Ich ging auf den Block zu und drückte auf die Klingel unter der Nummer 7c. 'Styles' stand drauf. Ein vibrieren Ertönte und ich drückte gegen die schwere Einganstür. Ich ging die Marmortreppen hinauf und schaute mir die Hausnummern an. Im dritten Stock stieß ich dann endlich auf 7c.

Ein Lockenkopf stand in der Tür. Ich lächelte ihm zu.

"Hey, du musst Emilia sein", sagte er.

"Ja die bin ich" Ich gab ihm die Hand.

"Hey", fügte ich noch hinzu. Ich musste mich ziemlich konzentrieren mir nicht anmerken zu lassen wie nervös ich war. Seine Ausstrahlung machte es mir nicht gerade leichter.

"Komm doch rein" Er öffnete die Tür ganz, sodass ich eintreten konnte. Ein langer weißer Flur lag mir entgegen, mit Türen links und rechts.

"Du bist.. Ha- Harry?", ich hatte irgendwie Schwierigkeiten den Namen auszusprechen, zudem ich ihn am Telefon auch nicht ganz verstand.

WG with StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt