Chapter ten

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"Garnich", gab ich schnippisch von mir und verließ das Bad, was Harry ein leises Lachen entlockte. Als ich durch die Tür ging, vermeinte ich, seinen Blick in meinem Rücken bohren zu spüren.

Mein Weg führte mich in mein Zimmer und ich packte meine Schultasche. Schnell huschte ich noch in die Küche und schmierte mir ein Brot, tat es in eine Dose und verstaute diese in meiner Tasche. In der Garderobe schlüpfte ich in Schuhe und Jacke und schaute noch mal in den Spiegel, legte meine glatten braunen Haare nach vorne über meine Schultern.

"Tschüss!", rief ich in Richtung Badezimmer. Doch er antwortete nicht.

Ich ging die weißen Marmortreppen runter und spielte währenddessen mit dem sich in meiner Hand befindendem Autoschlüssel. Durch die schwere Tür gekommen, schloss ich auch gleich meinen Opel Adam auf und setzte mich ans Steuer. Ich startete den Motor, trank einen Schluck aus meiner Wasserflasche, drehte das Radio lauter und fuhr in Richtung Uni..

****

"Eeeeeeemiiiii!", schrie Marie durch den ganzen Gang, als sie mich erblickte. Sie stürmte auf mich zu und ich hatte angst, gleich voller Schmerzen auf dem Boden zu liegen.

"Hey Süße!", flüsterte ich glücklich, als wir uns umarmten.

"Na wie is?", fragte sie, als wir zu den Spinten gingen.

"Wie is was?", lachte ich.

"Na komm schon, die WG!", beschwerte sie sich.

"Gut"

"Aha"

"Ja, is halt noch alles neu", lachte ich.

"Okey, wenn du meinst", grinste sie.

"Wo hast du jetzt?"

"Kunsträume", antwortete sie.

"Okey, dann bis später" Wir umarmten uns und gingen dann zu unseren Räumen. Wie immer war ich eine der letzten, doch netter Weise ließ Herr Maroni immer die Tür auf. Ich setzte mich in eine der mittleren Reihen und kramte meinen Block und Federtasche heraus.

*****

In den ersten beiden Stunden hatten wir etwas praktisches gemacht, jetzt musste ich mir eine Vorlesung anhören. Ich hatte mich ziemlich weit nach hinten gesetzt und war gerade dabei ein wenig mitzuschreiben. Doch im Moment beschäftigte mich etwas anderes: Was machte Harry eigentlich? Er hatte es mir garnicht erzählt. Sollte ich fragen? Doch ich wollte es auch eigentlich garnicht wissen, vielleicht war er ja Drogendealer oder so..

*****

Um kurz nach zwölf durften wir gehen, da es die Hauptsache war morgen zur Prüfung zu erscheinen. Und da ich noch vorhatte zu lernen, verließ ich schon das Schulgebäude.

Meine Füße trugen mich zu den Schülerparkplätzen, wo ich müde in mein Auto stieg. Gerade als ich den Schlüssel umdrehen wollte, vibrierte mein Handy und ich holte es aus meiner Hosentasche hervor.

Mama.

"Hallo?"

"Hallo Schatz!"

"He-eeeey" Ich versuchte zumindest, erfreut über ihren Anruf zu klingen.

"Du, ich wollte mal fragen, wann wir denn vorbeikommen können, wegen deiner neuen Wohnung?"

"Du ähh, das weiß ich garnicht, da muss ich noch Harry fragen"

"Ja dann mach mal, ich warte"

"Du Mama, ich sitze gerade im Auto und Harry ist nicht bei mir. Ich ruf dich zurück, okey?"

"Wie er ist nicht bei dir?"

"Ja ist er einfach nicht. Wieso sollte e auch? Ich ruf dich zurück, bis später"

"Tschüss mein Schatz" Mein Zeigefinger drückte auf das Glas meines Bildschirms und betätigte somit den roten Hörer.

Jetzt konnte ich endlich den Motor anschmeißen und fuhr auch schnell nach Hause..

*****

"Hallooo", rief ich, als ich durch die Tür kam. Seufzend stellte ich meine Tasche ab, als wieder niemand antwortete. Ich kroch schnell aus Schuhe und Jacke und ging in die Küche, wo ich mir an der Spüle die Hände wusch und überlegte, was ich essen könnte.

Ich stellte mich auf Zehenspitzen und durchforstete die oberen Schränke. Plötzlich knuffte mir jemand in die Hüfte und ich quitschte vor Schreck auf.

"Harry! Erschreck mich doch nicht so!" Grinsend stand er vor mir. Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und versuchte böse zu schauen.

"Hm?", gab er von sich.

"Wieso sagst du nicht Hallo, wenn ich Hallo sage? Genauso war das bei dem Tschüss"

"Das ärgert dich?", schmunzelte er. Ich nickte. "Na dann wird sich daran so schnell nichts ändern"

Ich rollte mit den Augen und holte einen Topf aus dem unteren Schrank. Natürlich stellte Harry sich von hinten näher an mich, als ich mich bückte. Ich versuchte es zu ignorieren und füllte Wasser in den Topf.

"Und was machst du heute noch schönes?", flüsterte er und spielte mit einer meiner Haarsträhnen.

"Uns essen kochen. Und lernen", sagte ich patzig.

"Du willst wirklich lernen?", hauchte er nun und striff mit seinen Lippen meinen Hals. Eine Gänsehaut durchfuhr meinen Körper und ich spürte, wie seine Lippen sich zu einem Lächeln verzogen. Ich versuchte es zu ignorieren und stellte den Topf auf den Herd. Ich meine, ich konnte ihn ja nicht wegschlagen, schließlich war er mein Vermieter..

Er führte seine Hände an meine Taille und legte meine Haare auf eine Seite, setzte zum Kuss an.

"Ähh Harry?"

"Ja?", antwortete er, immernoch an meinem Hals verharrend.

"Wann können meine Eltern vorbeikommen?", schlagartig drehte ich mich um und musste leider Gottes, in seine so anziehenden, oder sollte ich sagen, ausziehenden Augen blicken.

"Wann sie möchten"

"Also, geht das morgen?"

"Na klar"

"Gut", sagte ich und bemerkte, dass ich den Herd noch nicht angestellt hatte. Ich drehte mich wieder um und führte meine Hand an den Drehknopf, wollte ihn anstellen, doch Harry legte seine Hand auf meine und verhinderte dies.

Verwirrt blickte ich ihn von der Seite an. Was sollte das? Ich wollte mich gerade wieder mit dem Rücken zu ihm drehen, da ließ er von meiner Hand ab und legte seine wieder an meine Hüfte, drehte mich zurück zu ihm. Er drückte mich mit dem Po gegen den Herd und presste sofort seine Lippen auf meine. Geschockt, von dem was gerade geschah, zog ich meine Augenbrauen zusammen, entspannte mich jedoch gleich wieder, als ich merkte, wie gut er küsste.

Er zog mich völlig in seinen Bann, ließ mir keine Chance mich zu wehren. Er drückte sich noch etwas stärker gegen mich und zog mich gleichzeitig am Rücken näher zu ihm. Meine Hände suchten den Weg in seine Haare, welche unwiderstehlich weich waren.

Nach Luft ringend lösten wir uns und schauten uns an. Seine Augen waren dunkler als zuvor, voller Lust gefüllt.

Erst jetzt äußerte er sich dazu, weshalb er mich nicht den Herd anschalten ließ: "Wir wollen ja nicht, dass das Wasser überkocht, wenn wir das hier fortsetzen"

WG with StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt