» 2 BEKKA » der Nachbar «

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Ich hasse Latein, ich hasse Hausaufgaben und besonders hasse ich Lateinhausaufgaben. Blöder Odysseus, blöder Homer.

Mir fällt die Übersetzung für ingentis nicht ein und ich hab keine Lust mehr in Stowasser danach zu suchen, weil ich jedes einzelne Wort davor auch schon gesucht hab. Es nervt.

Mein Blick fällt aus den Fenster. Viel zu schönes Wetter für Hausaufgaben, aber vor allem sehe ich hinüber zum Haus unserer Nachbarn.

Dort wohnt einer der Streber, der, glaub ich, sogar in Latein Abi gemacht hat. Max heißt er, und jetzt studiert er nicht auch irgendwas Schlaues? Biochemie? Was Streber halt so machen.

Jedenfalls weiß er bestimmt, was ingentis bedeutet, also stehe ich auf, öffne mein Fenster und stelle fröhlich fest, dass seins gekippt ist. Sicher ist er in seinem Zimmer. Das verlässt er ja eh nie.

"Hey, Max!", brülle ich.

Prompt erscheint seine Gestalt am Fenster, allerdings wirkt er nicht so glücklich mich zu hören.

"Was willst du, Bekka?", brummt er. Diese Stimme ist ja so geil! An sich sieht Max ziemlich durchschnittlich aus, aber diese tiefe, raue Stimme! Wow.

"Weißt du, was ingentis heißt?"

"Ingentis? Latein?"

"Ja."

Max seufzt genervt, was ich verstehen kann. Ich nerve ihn ja wirklich oft. Was kann ich dafür, wenn er so schlau ist? Etwas überzeugen muss ich ihn wohl doch noch. Wie praktisch, dass ich das gruselig gut kann. Ich muss nur ein bisschen meine Tonlage ändern, daran glauben und bäm: alle möglichen Leute sind um den Finger gewickelt.

"Willst du mir nicht helfen, Max?"

Er hebt seinen Blick und ich kann sehen, wie er kurz hadert und dann viel zu schnell aus seinem Mund herausschießt: "Ingens, ingentis. Gewaltig, ungeheuer, schrecklich. Kann ich rüber kommen?"

"Äh. Was?" Hab ich mich gerade verhört? Max will sein Zimmer verlassen? Und zu mir?

"Da... Da kann ich dir besser helfen. Und ich kann helfen, nur lass mich rein, okay? Sind deine Eltern zu Hause?"

"Ne, sind sie nicht." Ich zögere und zucke dann mit den Schultern. Vielleicht übersetzt er mir ja den gesamten Text, der Hausaufgabe ist. "Klar, komm rüber."

Max nickt und verschwindet von Fenster. Etwas irritiert beobachte ich, wie er kurz darauf drüben das Reihenhaus verlässt und zu uns eilt.

Ich laufe zur Haustür hinunter, öffne sie. Da steht er schon vor mir, fast eineinhalb Köpfe größer als ich. Aber ich wachse ja auch noch.

"Komm rein."

"Danke." Er lächelt und das sieht echt süß aus. Ist mir nie so aufgefallen, obwohl wir echt schon einige Jahre neben einander wohnen.

In meinem Zimmer zeige ich ihm den lateinischen Text. Max redet etwas, zeigt auf Wörter und dekliniert irgendwelche Verben. Ich passe nicht so ganz auf, sondern lausche nur seiner attraktiven Stimme.

"Hörst du mir zu, Bekka?"

"Was?" Ich schrecke auf.

"Bekka." Er dreht sich zu mir herüber, und dabei ist sein Gesicht meinem plötzlich ganz nah. "Ähm."

"Hm?" Ich neige meinen Kopf leicht. Die kurzen Haare fallen auf meine Schulter und mir ins Gesicht. Max sieht das, hebt seine Hand und streicht die freche Strähne wieder zurück. Seine Finger berühren meine Wange und ich halte mich ganz still.

Passiert das gerade echt? Ich... Ich bin noch Jungfrau, aber... Max löst gerade so viele Gefühle in mir aus. Ich glaube nicht, dass das Liebe oder so was ist, hauptsächlich ist es Begierde.

Ich sehe es auch in seinen Augen, und dann sagt er brummend: "Sag nochmal, dass ich dir helfen soll, so wie du es vorhin getan hast. Das... Das hat mich ganz kirre gemacht."

Er hat sich noch etwas vorgebeugt, mein Blick fällt auf seine Lippen. Sie sind nur ein paar Zentimeter entfernt, als ich frage: "Kirre?"

"Ja."

"Gut." Ich wähle wieder die Tonlage, wie wenn ich etwas von ihm will. Und ich will auch etwas von ihm. "Willst du mir nicht helfen, Max?"

"Sehr gerne."

Dann küsst er mich. Es ist geil. Seine Arme umschlingen mich, heben mich hoch. Ich schlinge meine Beine um ihn, als er mich die wenigen Schritte zum Bett trägt. Dort lässt er mich hinunter, beugt sich über mich. Wir küssen uns immer noch.

Sein naher Körper und all die Hitze, die von ihm ausgeht, machen mich ebenso ganz 'kirre'. Ich kichere in unseren Kuss hinein, als seine Hände meine Taille entlangfahren und bei meinem Bauch unter das T-Shirt gleiten.

Max' Lippen wandern jetzt meinen Hals hinunter, die Hände gleiten zu meinen Hüften und heben sie an. Ich kann seine Beule fühlen, er drückt sich gegen mich.

Gemeinsam ziehen wir uns aus. Zuerst mein T-Shirt, dann seins, dann mein BH. Er küsst meine Brüste und streichelt sie, immer wieder.

"Max", flüstere ich in der Tonlage und sofort sieht er mich an. Seine Augen funkeln vor Lust, dann sage ich beinahe lautlos: "Fick mich. Jetzt."

Er zerrt sofort an meiner Hose, zieht sie mir von den Beinen. Dann steht er sowieso so schon, schlüpft aus seiner Jeans, aus der Boxershorts. Ich starre seinen Schwanz an, fasziniert, aber ich berühre ihn nicht.

Auf dem Rücken bleibe ich liegen, Max krabbelt wieder zu mir, küsst mich. Seine Hand tastet nach meiner Mitte, nach seinem Stück und dann spüre ich seine Spitze an meinem Eingang. "Mach."

Es tut nur ganz kurz weh, dann ist er in mir und füllt mich aus. Max wartet keine Sekunde, zieht ihn wieder aus mir heraus nur um ihn sofort wieder in mich zu stoßen. Das wiederholt er, immer wieder.

Ich brauche einen Moment, dann gleite ich in seinen Rhythmus und stoße dagegen, drücke ihm meine Hüfte entgegen. Er stöhnt, und ich kralle mich in seinen Rücken, während das Klatschen unserer Körper durch den Raum hallt.

Auf einmal überrollt mich eine Hitze. Ich krampfe, mein ganzer Körper bebt. Max erschaudert auch und ich spüre, wie er kommt. Er stößt weiter, ich schnappe nach Luft. Die Hitze wird noch mehr, ich schreie, als er das letzte Sperma in mir verteilt.

"Oh mein Gott", flüstere ich und starre hinauf an die Decke.

Max küsst meine Halsbeuge, meine Brust. Seine Zunge umkreist meine Nippel. Ich lehne mich zurück, entspanne mich, während er noch weiter mit meinem Körper spielt.

"Max", sage ich dann doch. "Magst du mir deine Lateinübersetzung aufschreiben?"

"Okay. Unter einer Bedingung. Wir wiederholen das hier sofort danach wieder", brummt er an meinen Brüsten. Seine Hände gleiten meine Hüfte entlang, die Lippen folgen, aber ich drücke ihn leicht weg.

"Zuerst die Übersetzung, okay? Dann haben wir Zeit, von mir aus die ganze Nacht." Ich lächle. Dieses Spiel gefällt mir.

» Sirenen - about Sex and Gods «Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt