» 10 BEKKA » Biologie «

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Ich komme zu spät in den Unterricht der zweiten Stunde, aber Frau Klein interessiert es nicht groß. Die Klasse hat ihr ausgerichtet, dass Herr Siebert noch etwas von mir wollte. Was hat jedoch niemand mitbekommen.

Entspannt lehne ich mich auf meinem Stuhl zurück und überlege, wie schnell ich von einer Jungfrau zu diesem Luder geworden bin. Es ist etwas mit meiner Stimme. Früher haben die Leute mir so nur eher Wünsche erfüllt, heute begehren sie mich zusätzlich noch. Das erregt mich. Ich frage mich, mit wem ich es noch treiben kann. Wen ich auf diese Weise alles nackt sehen könnte! In Hollywood müsste man halt jetzt leben statt in ner faden Kleinstadt irgendwo in Deutschland.

"Hey, hast du nen Radiergummi?", fragt Sven mich. Er sitzt neben mir, Sportler und sicherlich nicht schlecht aussehend unter seinen weiten Pullovers. Ob er mit mir...?

"Bekka?", fragt er nochmal.

Ich sehe auf, ihm in die Augen. Blau sind sie, ein bisschen wie das Meer, wenn man es sich einredet.

"Hast du mir zugehört? Kannst du mir einen Radiergummi ausleihen?"

"Äh. Klar." Ich reiche ihm in. Unsere Finger berühren sich, aber da ist kein Kribbeln wie es so oft beschrieben wird. Ich schätze, ich bin auch nicht verliebt. Nur Sex. Das wär jetzt geil. Vielleicht hätte ich Herrn Siebert nicht so schnell gehen lassen sollen, sein Schwanz war echt gewaltig!

"Danke." Sven legt den Radiergummi zurück auf meinen Platz. Dann wundert er sich flüsternd: "Zeichnest du das Zellteilungs-Dings nicht mit ab?"

Kurz sehe ich zur Tafel, wo Frau Klein eifrig irgendwelche Zellen in verschiedenen Stadien durchgeht. Leicht schüttle ich den Kopf und grinse Sven lüstern an. "Dachte gerade an was besseres."

"Oh." Seine Augen weiten sich. Unter dem linken hat er einen roten Pickel, knapp über der Lippe auch. Aber mal hallo, dieser Mund hat überraschend volle Lippen, die meine Fantasie anregen.

Er mustert mich auch. Gierig. Hab ich etwas falsch gemacht, ihn mitten im Unterricht zu verführen?

Ich hebe die Hand. "Frau Klein?"

"Ja, Bekka?"

"Darf ich bitte auf Toilette?"

"In fünf Minuten ist Pause, das wirst du ja wohl noch durchhalten." Sie dreht sich wieder zur Tafel und ich sehe zur Uhr. Stimmt. Es sind noch sechs Minuten, das könnte schon hinhauen.

"Sehen wir uns gleich in der Pause?", flüstere ich zu Sven.

"Mädchentoilette, bei der Turnhalle hinten. Da ist wenig los."

"Perfekt."

Dann sehen wir beide zur Tafel, tun so, als würden wir den Unterricht verfolgen. Aber nach einer Minute liegt seine Hand auf meinem Oberschenkel. Sein Daumen streichelt leicht hin und her, aber die Berührung lässt mich feucht werde.

Nach einer weiteren Minute liegt meine Hand auch auf seinem Schenkel, weit oben, sodass meine Fingerspitzen seine Beule berühren, wenn ich die Finger ausstrecke. Da ist ganz schön was versteckt in der engen Jeans.

Zwei Minuten vor dem Gong höre ich Amelie neben mir verstohlene Blicke in unsere Richtung werfen. Sie ist eine gute Freundin. Eigentlich weiß sie alles über mich. Aber nicht, was in den letzten zwanzig Stunden vorgefallen ist.

Sie wispert in mein Ohr: "Ist das Svens Hand auf deinem Schenkel?"

"Möglich."

"Du musst mir da was erzählen, klar?"

"Nachher, okay? Nach der Pause."

"Wieso nicht in der Pause?"

"Hab was vor. Mit Sven."

» Sirenen - about Sex and Gods «Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt