11. Kapitel

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Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es schon hell. Kein Wunder, dass ich so lange geschlafen habe, es war ja auch weit nach Mitternacht, bis ich endlich eingeschlafen bin. Mit einem Ruck sitze ich auf und bin nun hellwach, als mir die nächtliche Begegnung mit Niall in den Sinn kommt.

Ich ziehe mich an und öffne leise die Tür zum Wohnzimmer. Zu meiner Enttäuschung ist das Sofa leer. Als ich näher trete, sehe ich, dass die Bettwäsche bereits abgezogen und fein säuberlich zusammen gelegt wurde.

Ich gehe in die Küche. Dort sehe ich, dass der Tisch für eine Person liebevoll gedeckt ist. Eine Thermoskanne voll Kaffee steht dabei und ein Korb mit zwei frischen Brötchen. Auf dem Teller entdecke ich einen Zettel. Ich setze mich und beginne zu lesen.

Liebe Lena
All my favourite conversations
always made in the A.M.

Danke für Deine Gastfreundschaft. Mein Flug nach Irland geht früh heute Vormittag und da ich Dich schon die ganze Nacht wach gehalten habe, wollte ich Dich nicht wecken.

Süss, dass er einen Songtext von One Direction zitiert! Aber irgendwie war ich etwas enttäuscht über die unpersönlichen Worte, da sehe ich, dass mit schneller Schrift nachträglich noch etwas hinzugefügt wurde.

The magical nocturnal encounter with you will always stay in my memory
love Nial x

Sorgfältig streiche ich den Zettel glatt. Es bedeutet mir viel, dass unsere Begegnung auch für ihn etwas Besonderes war. Diese Nacht hat mir gezeigt, dass ich wieder etwas für einen Mann empfinden kann. Ich habe noch nie erlebt, dass ich so reagiere. Es war, als ob mein Körper ihn schon kennen würde, bevor ich überhaupt mit ihm geredet hatte.

Während unserer nächtlichen Gespräche herrschte eine ganz besondere Stimmung. Je näher ich Niall kennenlernte, desto wohler fühlte ich mich. Seine Geschichten waren so lebhaft, sein Lachen so herzlich und seine Fragen an mich zeigten mir, dass er sich wirklich für mich interessierte. Es fiel mir nicht schwer, ihm zu vertrauen und auch von mir zu erzählen. Und sein Blick, wie er mich immer wieder anschaute... 

Es war wirklich eine magische Begegnung gewesen, die auch ich immer als wunderschöne Erinnerung in meinem Herzen behalten würde

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Es war wirklich eine magische Begegnung gewesen, die auch ich immer als wunderschöne Erinnerung in meinem Herzen behalten würde.

Ich seufze auf und mache mich daran, das Sofa wieder herzurichten. Aber auch als alles wieder so aussieht wie vorher, spüre ich, dass sich etwas verändert hat. Es ist ein warmes Gefühl – fast so, als ob in mir wieder etwas erwacht wäre. Ich bin Niall dankbar dafür.

Ich erzähle niemandem von dieser Begegnung – auch Mia nicht. Ich finde es schwierig, jemandem zu erklären, wieviel diese kurze Begegnung für mich bedeutet, deshalb will ich es vorerst lieber für mich behalten.

So geht mein Alltag weiter. An der Uni merke ich, dass ich besser damit umgehen kann, wenn mich jemand anlächelt oder eine lustige Bemerkung zu mir macht. Ich fühle mich wieder lebendig und habe viel Energie. Ich lasse mich sogar zweimal auf eine Verabredung einladen. Es entwickelt sich zwar nicht mehr daraus, aber es tut mir gut zu merken, dass ich nun viel lockerer damit umgehen kann, wenn sich jemand für mich interessiert.

Im Herbst fahre ich für ein paar Tage zu Mia und Leo nach Wales. Charlie kommt auch und es werden entspannte und lustige Tage mit meinen Freunden. Auf einem Spaziergang am Strand spricht mich Mia an. „Du hast Dich verändert, Lena."

„Wie meinst Du das?" weiche ich ihr aus. „Man merkt, dass es Dir besser geht. Hast Du jemanden kennengelernt?" Ich hätte wissen müssen, dass ich es nicht vor Mia verheimlichen kann. Ich erzähle ihr von der Begegnung mit Niall. Obwohl es nun schon viele Wochen her ist, lässt mich die Erinnerung daran lächeln.

„Und? Wie ist es weitergegangen? Habt Ihr Euch wieder getroffen?" Sie kann es nicht glauben, dass es bei dieser einen Begegnung geblieben ist. Ich erkläre ihr, dass ich einfach noch Zeit brauche nach der Enttäuschung mit Mati. Aber sie versteht nun auch, wie wichtig diese Begegnung für mich war und wie sie mich irgendwie zurück ins Leben geholt hat.

Abends machen wir mit den Jungs ein grosses Feuer am Strand. Es ist schon etwas kühl und die Wolken in der Dämmerung zeichnen ein wunderschönes Muster an den Himmel. Mia sitzt zwischen Leos Beinen und lehnt sich mit dem Rücken an ihn. Er hat seine Arme um sie gelegt und sie nah an sich heran gezogen. Ich sitze neben Charlie und lehne mich an ihn. Er hat einen Arm um mich gelegt, um mich ein bisschen vor dem kalten Wind zu schützen.

 Er hat einen Arm um mich gelegt, um mich ein bisschen vor dem kalten Wind zu schützen

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In diesem Moment bin ich so glücklich und zufrieden mit meinem Leben. Ich hätte nie gedacht, dass es mir schon nach wenigen Monaten in London wieder so gut geht. Es ist schön, hier so vertraut mit meinen besten Freunden zusammen zu sitzen und es herrscht eine friedliche, fast schon familiäre Atmosphäre. Ich lächle und Mia fängt meinen Blick auf und erwidert mein Lächeln. Ich bin froh, dass ich ihr alles erzählt habe. Ich hätte von Anfang wissen müssen, dass sie mich versteht.

Ich nehme diese schönen Erinnerungen mit in den Alltag nach London. Obwohl das Studium viel von mir abverlangt, fühle ich mich allem gewachsen und empfinde es so, als ob ich wieder einen Schritt weiter gekommen bin auf meinem Weg.

Einige Wochen später ruft mich Mia abends an. Es ist schon spät und ich wollte gerade ins Bett gehen. Das erste, das ich höre ist ein Schluchzen. „Mia, was ist los?" rufe ich alarmiert. Es vergeht einige Zeit, bis sie Worte herausbringt, die ich verstehen kann. „Leo... er ist... ich bin... so enttäuscht!"

Lena in London (~ Niall Horan Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt