23. Kapitel

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Seit einer Woche bin ich nun wieder zuhause in meiner kleinen Dachwohnung. Mein Tanzstudium nimmt mich wieder voll in Anspruch. Niall schreibt mir jeden Tag lustige und liebevolle WhatsApp-Nachrichten. Trotzdem vermisse ich ihn. Wie kann man nur jemanden so vermissen, den man nur ein paar wenige Tage gesehen hat? Aber mein Herz will nicht auf den Verstand hören.

Heute ist Samstag und wir haben gleich ein Skype-Date. Ich bin aufgeregt und habe mir sogar extra die Haare frisch gewaschen. Irgendwie muss ich über mich selber lachen, aber ich will halt auch über den Bildschirm einen möglichst guten Eindruck auf ihn machen. Ich glaube ihm ja schon, dass er es an Silvester in Österreich ernst gemeint hat. Aber jetzt ist er wieder in seiner Glamour-Welt. In Amerika ist er bestimmt die ganze Zeit von schlanken Schönheiten umgeben.

Als das typische Anrufgeräusch ertönt, bin ich bereits ein Nervenbündel und voller Zweifel. Als aber Nialls Gesicht und sein breites Grinsen auf dem Bildschirm erscheint, klopft mein Herz schneller und trotz allem hoffe ich so sehr, dass ich ihm immer noch etwas bedeute.

 Als aber Nialls Gesicht und sein breites Grinsen auf dem Bildschirm erscheint, klopft mein Herz schneller und trotz allem hoffe ich so sehr, dass ich ihm immer noch etwas bedeute

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„Lena! Endlich sehe ich Dich wieder!" dröhnt seine volle Stimme aus dem Lautsprecher. „Ich vermisse Dich und wäre jetzt so viel lieber bei Dir!"

Ich atme auf und liebe seine extrem direkte Art zu reden. Genau das brauche ich jetzt: keine Spielchen, kein Verstecken, sondern offene und ehrlich gemeinte Worte. Niall schafft es, meine Stimmung innerhalb von Sekunden zu wenden. „Ich vermisse Dich auch! Auf meinem Sofa wäre noch Platz für Dich!" scherze ich nun. „Oooch, nur auf dem Sofa? Ich würde viel lieber bei Dir im Bett schlafen..." Er rollt übertrieben lüstern die Augen. Ich muss laut lachen und meine Selbstzweifel sind wie von Zauberhand verschwunden.

Wir reden über unseren Alltag in der letzten Woche. Es tut gut, dass wir einander daran teilhaben lassen. Das lässt unsere Beziehung für mich irgendwie realer werden. Er will mir gleich nachher noch seinen Terminplan schicken, damit ich immer weiss, wo er gerade ist.

Ich kann mit ihm sogar über meinen Stress im Studium reden. Ich merke, wie gut mir das tut. Wie lange habe ich einfach alles mit mir selber ausgemacht! So bin ich auch erzogen worden: Es wird nicht gejammert, sondern gearbeitet. Aber bei Niall fühlt sich das anders an. Er fragt nach, interessiert sich für meine Probleme und will mich verstehen. Damit erobert er sich einen weiteren Teil meines Herzens.

Eine Woche später, bin ich schon viel lockerer bei unseren Online-Gesprächen. Ich vergesse seine Berühmtheit und geniesse seine Geschichten, sein Interesse und seine Anteilnahme. Und sein Lachen ist auch auf dem Computer-Bildschirm der Hammer. Ich kann jeweils gar nicht anders, als einfach mitzulachen.

Als ich ihm erzähle, dass ich ein Thema für ein Sozialprojekt für meine bevorstehende Semesterarbeit suche, wird er aber ernst. Er erzählt mir, dass er sich für benachteiligte Kinder engagiert. Es geht ihm darum, dass auch Kinder aus ärmeren Familien die Möglichkeit haben sollten, Sport zu treiben. Natürlich hat er Geld gespendet, um je nach Bedarf Ausrüstung oder Mitgliederbeiträge zu bezahlen. Aber ab und zu nimmt er sich auch einen Tag Zeit und versucht gemeinsam mit einem Sportlehrer ein paar Kids das Golfspielen näher zu bringen.

Als er mir davon erzählt, merkt man, wie sehr es ihm am Herzen liegt. Er liebt diesen Sport und ist überzeugt davon, dass dieser nicht nur privilegierten Menschen offen stehen soll. Mein Herz wird ganz warm und ich liebe es, ihn so leidenschaftlich zu sehen.

Aber es geht noch weiter. Er macht mir den Vorschlag, meine Arbeit im Rahmen seines Projekts zu machen. „Du kannst eine Tanzwoche anbieten für Mädchen und Jungs. Wenn Du Deine Dienste umsonst anbietest, würde meine Stiftung für die übrigen Kosten aufkommen. Was meinst Du dazu?" Seine Begeisterung steckt mich an. Er entkräftet alle meine Einwände und bringt dann das durchschlagende Argument: „Stell Dir vor, wie Du damit diesen tanzbegeisterten Kids eine Freude machst!"

Als ich schliesslich einwillige, verspricht er, gleich die Managerin seiner Stiftung zu kontaktieren. Er schwärmt von ihr und ihrer Arbeit. „Caroline ist das Herz dieser Stiftung. Sie setzt all meine Ideen um und ohne sie wäre es nie zu diesen Projekten für die Kids gekommen. Sie ist wirklich ein Schatz!"

Tatsächlich ruft diese Caroline mich ein paar Tage später an. Wir treffen uns in ihrem Büro und besprechen alle Details. Sie ist etwas älter als ich und sieht toll aus mit halblangen blonden Haaren und Augen, fast so strahlend blau, wie die von Niall. Ich bin etwas eingeschüchtert, da sie meiner Ansicht nach einfach perfekt aussieht und erst noch extrem sympathisch ist.

Sie weiss natürlich, wie man so einen Anlass organisiert. Aber auch ich kann einige Ideen einbringen, denn ich habe mir bereits viele Gedanken darüber gemacht. Meinen Vorschlag eine Abschluss-Vorstellung einzustudieren, findet bei ihr grossen Anklang. Sie möchte dazu Angehörige und Freunde einladen und gleichzeitig auch möglichen Sponsoren zeigen, was wir auf die Beine gestellt haben.

Wir verstehen uns wirklich gut und es ist eine tolle Zusammenarbeit. Die Vorbereitungstreffen mit ihr sind zwar mit viel Arbeit verbunden, aber machen auch Spass. Trotzdem ich habe die ganze Zeit im Hinterkopf, wie Niall von ihr schwärmt. In unseren Gesprächen höre ich auch immer wieder heraus, wie sehr sie ihn bewundert. Ob da mehr zwischen den Beiden läuft, als auf den ersten Blick ersichtlich ist?

Lena in London (~ Niall Horan Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt