25. Kapitel

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Ich widme dieses Kapitel Leoniedoubek. Vielen Dank für Deine treuen Votes! Jeder einzelne ist eine Freude und Motivation für mich!

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Am Tag der Aufführung bin ich ein Nervenbündel. Bei der Hauptprobe ist natürlich alles schief gegangen, was nur schief gehen konnte. Einsätze wurde verpasst, Schrittfolgen vergessen und am Schluss gab es sogar Streit zwischen zwei Mädchen. Mit viel Feingefühl konnte ich aber vermitteln und nun sitzen alle zusammen am Boden und wir stärken uns mit Sandwiches. Ich gehe herum und rede noch einmal mit jedem einzelnen der Kids. Ich lobe bei jedem sein spezielles Talent. Ich wünsche mir, dass sie aus dieser Woche Selbstbewusstsein und den Glauben an sich selbst mit in ihren Alltag nehmen können.

In einer Stunde ist schon Einlass. Die Kids ziehen sich jetzt um. Ausserdem werden aufwändige Frisuren gemacht und natürlich schminken sich die Mädchen. Ich trage schwarze Leggings und ein schwarzes enges Shirt, damit man mich im Hintergrund nicht so gut sieht, wenn ich ab und zu helfend eingreife.

Die beiden Mädchen, die vorher gestritten haben sind nun ein Herz und eine Seele. Sie haben wunderschöne Hochsteckfrisuren und bestehen nun darauf, auch mich zu frisieren und zu schminken. Ich bin zuerst skeptisch, aber dann lasse ich sie gewähren. Als ich in den Spiegel schaue, bin ich überrascht. Die Haare sind wild hochgesteckt und vor allem meine Augen sind stärker geschminkt, als ich es gewohnt bin. „Wow! Du siehst toll aus!" ruft nun Mia, die gerade rein kommt. Die Mädchen freuen sich darüber und wir umarmen uns alle vier.

Mit Mia sind inzwischen auch Leo und Charlie eingetroffen. Sie wollen am Anfang zwei Songs singen und dann später noch „Hopeful". Dazu haben sich unsere vier Jungs eine spezielle Performance einfallen lassen. Sie haben ohne mich geübt und machen ein grosses Geheimnis daraus. Sie besprechen sich nun mit den beiden Sängern und sie geniessen es, alles selber zu organisieren und die Verantwortung zu übernehmen. Wenn ich ihnen zuschaue, bin ich einfach nur stolz auf sie.

Jetzt ist es Zeit, die Tür zu öffnen. Als ich sehe, wie viele Menschen draussen warten, kriege ich ganz weiche Knie. Caroline begrüsst mit mir zusammen die Hereinkommenden. Sie wirkt wie immer sehr selbstsicher und sieht wie aus dem Ei gepellt aus. Ich beobachte sie, wie sie charmant mit den potentiellen Spendern plaudert. Plötzlich komme ich mir mit meiner wilden Hochsteckfrisur lächerlich vor.

Etwas verunsichert begrüsse ich nun die Eltern und Bekannten unserer Kids. Diese sind zum Teil genau so aufgeregt wie ich und freuen sich, dass ihre Kinder eine solche Chance kriegen. Auch Jugendliche kommen, wahrscheinlich Freunde unserer Teilnehmer. Ich bin dankbar für den Auftritt von Bars and Melody, der sie wahrscheinlich hierher gelockt hat.

Als endlich alle sitzen wird es dunkel im Saal. Mir klopft das Herz bis zum Hals, als ich das Mikrophon nehme und mich auf den Weg auf die Bühne mache, um den Abend zu eröffnen.

Leo und Charlie brechen mit ihrer Musik sofort das Eis und das Publikum ist begeistert. Die anschliessende Performance unserer Streetdance-Gruppe passt gerade super zur Stimmung. Jeder der Tänzer und Tänzerinnen zeigt eine kleine Breakdance-Einlage und erntet damit grossen Applaus.

Als nächstes betreten unsere vier Jungs gemeinsam mit Leo und Charlie die Bühne. Man sieht ihnen an, wie wichtig ihnen dieser Auftritt ist. Als die Anfangsmelodie von ‚Hopeful' ertönt, wird es ganz still im Saal. Leos Rap handelt von einem Thema, das diesen Jugendlichen sicher nur allzu gut bekannt ist. Es geht um Mobbing und darum ausgeschlossen zu werden. Die Tanzschritte der Jungs sind passend dazu sehr aggressiv.

Charlies Gesang und seine Worte, die Hoffnung nicht zu verlieren, treiben mir fast die Tränen in die Augen

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Charlies Gesang und seine Worte, die Hoffnung nicht zu verlieren, treiben mir fast die Tränen in die Augen. Die Jungs tanzen nun näher beisammen, so als ob sie zeigen wollen, dass sie alle zusammenhalten. Am Schluss stehen die vier zusammen mit Leo und Charlie Arm in Arm auf der Bühne. Das Publikum ist begeistert und klatscht lange.

Mia steht neben mir hinter der Bühne. Auch sie wischt sich die Tränen aus den Augen. Ich weiss, dass sie dieses Thema am eigenen Leib erfahren hatte und deshalb dieser Song für sie eine besondere Bedeutung hat. Als Leo von der Bühne kommt fällt sie ihm um den Hals und er küsst ihr zärtlich die Tränen von der Wange. Ich beneide sie. Wie schön wäre es, die bewegenden Erlebnisse dieses Abends mit Niall zu teilen.

Aber jetzt ist keine Zeit, betrübt zu sein. Wir bauen so schnell es geht die Bühne um und nun kommen die Mädchen. Sie tragen kurze Kleidchen aus leichtem Stoff, die wunderschön mit ihren anmutigen Bewegungen mitfliessen. Als letzten Song habe ich ‚Lay Me Down' von Sam Smith ausgewählt. Die Musik fängt langsam an und jedes Mädchen kommt einzeln auf die Bühne. Alle gemeinsam bewegen sich so gefühlvoll und ausdrucksstark. Der Text handelt von Sehnsucht und Vermissen und trifft mich mitten ins Herz. Diesmal kann ich die Tränen nicht zurückhalten.

Später wird der Song fröhlicher und schneller. Nun kommt die Streetdance-Gruppe dazu und obwohl die Tanzstile sich extrem unterscheiden, zeigt sich gerade in dieser Choreographie die Zerrissenheit und die Sehnsucht, die der Sänger beschreibt. Am Ende des Songs bleiben alle achtzehn Tänzer und Tänzerinnen schwer atmend in ihren Schlusspositionen stehen. Es ist einen Moment lang ganz still im Raum, bis tosender Applaus einsetzt. Niemanden hält es nun mehr auf den Sitzen. Alle sind aufgestanden und jubeln und klatschen. Die Kids verbeugen sich und nehmen die ‚Standing Ovations' stolz entgegen.

Wie sehr gönne ich ihnen diesen Erfolg! Nur schon für das Strahlen auf diesen Gesichtern hat sich all der Aufwand gelohnt. Ich kann gar nicht aufhören zu weinen und mein Herz ist voller Stolz und Freude.

Da spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehe mich um... und schaue in Nialls wunderschönen blauen Augen.


Lena in London (~ Niall Horan Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt