Die etwas andere Stadtführung

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Sie machten sich auf den Weg in die Innenstadt und setzten sich in einen Stadtführungs-Doppeldeckerbus. Die Kopfhörer ließen sie weg und Paddy erzählte Mia zu jedem Stop seine eigenen lustigen Geschichten und Anekdoten, und sie musste die ganze Zeit über Tränen lachen. Gegen Nachmittag war die Rundfahrt vorbei und sie gingen in ein Restaurant essen. Anschließend fuhren sie ein Stück aus Dublin raus, denn er wollte ihr auch die Umgebung zeigen. Sie wanderten durch den Wicklow Mountains Nationalpark und erzählten sich Geschichten aus ihrem Leben. Die Landschaft war wunderschön, jedoch fand Mia Paddy mindestens genauso schön und war mehr von ihm fasziniert als von der Umgebung. Als es anfing zu dämmern, machten sie sich auf den Rückweg zum Auto. Den Abend ließen sie gemeinsam am Hafen von Dublin ausklingen. 

Sie setzten sich mit einem Guinness und auf einen Steg und schauten hoch in die Sterne. "Glaubst du es ist Zufall, dass wir uns begegnet sind?", fragte Paddy plötzlich und Mia sah ihn an. "Nein", antwortete sie, "ich glaube es war Schicksal." Paddy musste lächeln. "So, und warum glaubst du das?", fragte er verschmitzt. "Naja", entgegnete Mia, "wir sind uns heute zum dritten Mal begegnet, und hatten so einen wunderschönen Tag. Ich glaube, irgendwer wollte, dass wir uns treffen und gemeinsam in unser neues Leben starten. Immerhin haben wir beide einen Neuanfang gestartet, ich bin von meinem alten Leben in Deutschland weg und du bist aus dem Kloster zurück gekommen. Das kann kein Zufall sein." Einen Moment lang war es still.  "Der Tag war also wunderschön, ja?", brach Paddy schließlich grinsend das Schweigen. "Ja, fandest du nicht?", fragte Mia leicht amüsiert. Paddys Gesicht wurde plötzlich ernst. "Doch, Mia, das war er.", sagte er und fuhr fort: "Ich glaube es war Gott, der uns zusammengeführt hat, und dafür danke ich ihm." Mia sah ihn an. "Wer immer es war, hat einen guten Job gemacht." Mit diesen Worten legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und sie genossen für einen Augenblick die Stille der Nacht und die Nähe zueinander.

Es wurde später und Paddy begleitete Mia schließlich nach Hause. Als sie vor ihrer Haustür standen, sahen sie sich in die Augen. "Danke für diesen schönen Tag, Paddy.", sagte Mia und Paddy zog sie in seine Arme. "Ich danke dir", sagte er, "sehen wir uns morgen wieder?" Mia lächelte. "Gerne.", sagte sie. Er löste sich aus der Umarmung und hielt mit seinem Gesicht nur ein paar Zentimeter vor ihrem inne. Sie konnte seinen Atem in ihrem Gesicht spüren, ihr Herz raste. Beide schienen sich unsicher zu sein und sich nicht richtig zu trauen, einen Schritt weiter zu gehen, aber das war in diesem Moment nicht schlimm, die Atmosphäre war auch so schon magisch genug. Sie lächelten sich verlegen an, Paddy stellte sich wieder aufrecht hin und räusperte sich. "Gut, ähm ich hol dich dann morgen zum Mittagessen ab? So um 1? Dann können wir da besprechen was wir machen.", sagte er dann und Mia nickte bestätigend. "Ja, das klingt gut, bis morgen.", sagte sie. "Bis morgen, schlaf gut.", sagte auch er und machte sich dann auf den Weg zu sich nach Hause. Mia schaute ihm noch lange grinsend und mit tausend Schmetterlingen im Bauch hinterher und ging dann schließlich in ihre Wohnung, wo sie sich beflügelt vom Tag und voller Glückshormone zufrieden in ihr Bett fallen ließ.

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