Through The Dark (Malec, Chroniken der Unterwelt)

9.

Hallo, Leute! Hier ist auch noch mal ZegersGirl:D
Sagt mal, wer liest City of Heavenly Fire eig. auf Englisch?
Ich nicht, weil ich dann zu langsam vorrankommen würde:D
Aber hier ist Kapitel Nr.9!
Viel Spaß:)

~.~

Magnus ließ sich neben Alecs Körper nieder und nahm seine Hand, die eine ungebändigte Hitze ausstrahlte.

Alec lag vollkommen ruhig da und Magnus vermisste das gleichmäßige Pulsieren seines Herzens unter seinen langen, schmalen Fingern. Seine Tränen tropften leise auf die blassen Wangen des Schattenjägers und zogen sich wie Risse über die reine Haut. Sie hinterließen ein Netz aus Spuren auf diesem wunderschönen Gesicht.
Genau wie Alec es in Magnus' Leben getan hatte. Er hatte Spuren in seinem Herzen hinterlassen.

In weiter Ferne hörte Magnus Clarys Schluchzer und ihre verweinte Stimme, die Jace zu trösten versuchte, der sich einfach auf den Boden gekauert hatte, seine Hände fest in die blonden Haare gekrallt und die Lippen hart zusammen gepresst. Er starrte zu dem Leichnahm seines Bruders hinüber und ließ die Tränen in seinen geröteten Augen brennen.

Alec hatte inmitten der himmlischen Flammen gestanden. Sie hatten meterhoch geschlagen und ihre Hitze über den Schattenjäger einhergehen lassen. Eine Hitze, die Alecs Körper eigentlich hätte verschlingen müssen, aber stattdessen hatte Alec die Arme ausgebreitet und sich den Flammen mit Leib und Seele hingegeben, als wäre es von Anfang an seine Bestimmung gewesen.

Aber das war sie nicht. Alec war viel zu jung zum Sterben gewesen.

Die Flammen hatten sich dann einen Weg in sein Inneres gefressen, hatten Alecs Haut durchbrochen und waren in ihn hineingedrungen. Und sein Körper hat sie willkommen gehießen, hatte aufgehört sich gegen die himmlische Hitze zu wehren.

Und dann waren die Flammen alle verschwunden, aufgesaugt von Alecs Seele, und die Leere Hülle war langsam zu Boden geschwebt.

Der Schattenjäger hatte so unbeschadet und blass dagelegen, dass man unmöglich glauben konnte, er habe soeben in allesverschlingenden Flammen gestanden. Aber das Feuer hatte ihn von innenheraus zerstört und ihm sein Leben ausgehaucht.

Und dann hatte Alec aufgehört zu atmen.
Er hatte den schwersten Kampf verloren, den es auszufechten gab. Den Kampf gegen den Tod.

Magnus schloss die Augen und verdrängte die Gedanken daran. Er wusste, dass solche Albträume ihn heimsuchen würden und hoffte, wenigstens am Tage eine Zuflucht vor ihnen zu finden.

Aber das würde nicht passieren, denn der Hexenmeister konnte das Gesicht dieses Jungen, so wunderschön und zart, nicht einfach so vergessen. Es würde ihm immer im Gedächtnis bleiben.

Und jetzt, als er auf den schlanken, schlaksigen Körper hinuntersah, viel es ihm schwer zu glauben, dass er diesen einen Menschen, den er mehr liebte, als es ihm überhaupt möglich gewesen war, verloren hatte.

Liebe bedeutet zerstören.

Ein gequälter Laut verließ seinen Mund.

Er war unsterblich und hatte schon viele seiner Geliebten verloren. Aber erst jetzt, mit dem Tod des einzigen Menschens, den Magnus jemals auf eine solch starke Weise geliebt hatte, wurde ihm zum ersten Mal bewusst, dass geliebt zu werden, nicht bedeutet, derjenige zu sein, der zerstört wird.
Denn jemanden zu lieben bedeutet, derjenige zu sein, der durch diese Liebe zerstört wird.

Und auch diese Liebe war es, die Jace gerettet hatte.

Nicht die Tatsache, dass ein Leben für ein anderes gegeben wurde.