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Ich habe mich jetzt schlussendlich wirklich dazu entschieden ein Album zu veröffentlichen. Nachdem Dinah ihres veröffentlicht hat, wurde natürlich auch die Aufmerksamkeit wieder auf mich gelenkt, da ich, wie schon erwähnt, ein fiture war. Auf Dinah bin ich im übrigen sehr sehr stolz. Sie bricht gerade mit ihrem Album 'Little Girl' alle Rekorde. Deswegen ist sie auch in den letzen zwei Wochen ständig unterwegs. Meistens begleite ich sie auch, was aber wegen meiner Arbeit nicht immer funktioniert und natürlich bin ich nur hinter den Kulissen, als seelische Unterstützung sozusagen. Und dank ihrem guten zureden habe ich mich wirklich entschlossen ein Album zu veröffentlichen. Ihr Produzent hat mir angeboten meine Lieder und das ganze Album zu produzieren, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Auch Simon, unser damaliger Manager hat mich kontaktiert, als er von meinen Plänen Wind bekommen hat.
Ich denke ich kann mit den Lieder meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen. In die Lieder all die Gefühle stecken, die ich für sie seit Jahren nicht zurück halten kann. Alles verarbeiten. Unsere erste Begegnung, unseren ersten Kuss, unseren streit, unsere Probleme, alles.
Ich weiß auch, dass ich mich vielen Fragen bezüglich einigen Texten und wie ich allgemein zu dem Entschluss gekommen bin ein Album zu schreiben. Aber ich glaube ich bin dazu bereit.
Ich saß bis jetzt jeden Abend, des letzten Monats auf meiner Terrasse, mit einer Decke, einem Tee und den Blick auf die Skyline von Miami gerichtet. Unweigerlich wurde ich in die Vergangenheit zurück versetzt und an Dinge erinnert, an die ich mich eigentlich nicht erinnern wollte. An ihren Duft der mich abends benebelt hatte, bevor ich einschlief. An ihre braunen Augen die mich jeden Morgen ansahen und mir damit einen wunderbaren Tag verschafften, ihre Hand die meine hielt und damit eine wohlige Wärme und Schmetterlinge durch den Körper jagte. An das 'ich liebe dich' dass sie mit so viel Liebe sagte, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. An all dass wurde ich erinnert und es tut weh. Verdammt weh.

Schnell schüttelte ich den Kopf um dieses gedanken los zu werden. Gerade als ich mich auf den Weg ins Tonstudio machen wollte klingelt es. Schnell ging ich durch den langen Flur Richtung Tür.

"Hi Babe" begrüßt mich Dinah als ich die Tür öffnete. Ich erwiderte ihre Begrüßung und ließ sie in meine Wohnung. "Echt, du brauchst wirklich einen Innenausstatter" sagte sie als sie, Mal wieder, durch meine Wohnung Schlich. Dinah sagte immer ich habe keinen Geschmack, was Inneneinrichtung angeht. Ich bin da ganz anderer Meinung. Dinah hat einfach keinen Blick fürs Detail. Die weißen Möbel, die dicken Bücher die sich in den Ecken Stapeln und der große Flügel lassen allein mein Wohnzimmer warm wirken. Oder mein Flur, in dem nichts an Möbeln steht. Nur Bilder hängen an der Wand und lassen den langen Flur wie eine kleine Galerie wirken.

"Dinah, nicht schon wieder dieses Thema" jammere ich und lief ihr hinterher. Sie setzte sich auf meine grosse Couch und nahm sich meine Aufzeichnungen. Sie las sich einige durch und sah mich überrascht an. "Wow Ralph, die sich wirklich gut" mir steig eine leichte Röte ins Gesicht und ich lächle verlegen. Mir bedeutet es viel, dass sie Dinah gefallen. Sie sah mich begeistert an.

Zusammen machten wir uns auf den Weg in das Tonstudio. Dort hatte nicht nur Dinah ihr Album aufgenommen, nein, auch als wir noch in fifth harmony waren haben wir hier 7/27 aufgenommen. Viele Erinnerungen hängen hier dran. Einiges hatte sich, im Laufe der Jahre auch verändert. Das Tonstudio an sich war neuer, professioneller, schon von außen. Das 'wohnzimmer', in dem wir uns damals mit Kirschkernen, wie kleine Kinder beworfen haben, ist jetzt die Küche. Damals gab es hier noch keine Küche, nur eine kleine Ecke in dem man sich Kaffee kochen konnte. Wir haben uns an jedem Aufnahme-tag was bei McDonald's oder in'n'out Burgers, um die Ecke, essen besorgt. Allerdings sind auch viele Dinge unverändert. Die Bilder, von Stars die hier ihr Album produziert haben hängen immer noch in dem Flur. Oder das Mikrofon steht immernoch an der gleichen Stelle. Oder die alte ranziege Ledercouch, die in der Ecke steht, wo ich und Camila oft eingekuschelt eingeschlafen sind, ist immernoch unverändert.

Fünf Stunden verbrachten wir damit Songs aufzunehmen, zu verbessern und von Grund auf zu verändern. Drei Songs, von zwölf sind bereits fertig. Viele Tränen, meinerseits vielen, es ist nicht leicht über die Dinge zu singen die mir tief in im Herzen immernoch so wehtun.

Flashback
"Lolo hast du meine Bananen Socken gesehen?" Ruft camz aus dem Zimmer. Typisch dieses Mädchen weiß nie wo sie ihre Sachen hinlegt. Mich wundert es dass sie ihr Handy noch nicht irgendwo verloren hat.

"Guck unter dem Bett oder in deinem Koffer" rufe ich aus dem Badezimmer. Wir sind mal wieder viel zu spät dran. Wir müssen in 20 Minuten bei einem Interview sein und Camila läuft immernoch in Unterwäsche durch die Gegend. "Habs" sagt sie Triumphierend und hält mir ihre Socken vor die nase.

Ich glaube sie wird sich nie ändern, aber ehrlich gesagt will ich das auch gar nicht. Ich will das alles so bleibt wie jetzt. Es fühlt sich an wie ein Traum, eine Seifenblase die irgendwann zerplatzt. Es ist so Unreal in ihre schokobraunen Augen zu sehen, ihre Nähe zu spüren. Es ist unwirklich wie sie sich nachts in mein T-Shirt krallt wenn sie schlecht träumt oder wenn sie mich mit ihrem Hundeblick ansieht, wenn sie nicht das bekommt was sie will. Es ist ein Abenteuer, jeden Tag aufs neue und ich liebe es. Ich liebe all die Dinge die wir zusammen machen. All die tiefgründigen Gespräche, die uns nachts nicht schlafen lassen und uns totmüde auf die Bühne bringen. Oder ihre Witze, wobei keiner lacht außer ich, nicht weil ich sie unheimlich lustig finde, nein, einfach weil sie von Camila kommen. Ihren kindlichen Humor der jede noch so schlimme Situation auflockert. Diese Angst irgendwann nichtmehr neben ihr einzuschlafen oder aufzuwachen, nichtmehr ihre stimme zu hören, ihr 'ich liebe dich' zu hören oder in ihre braunen Augen zu sehen versetzt mir einen teuflischen Stich...

Flashback ende

....das dieser Moment schneller kommt als gewollt, wusste ich damals noch nicht.

Müde und erschöpft ließ ich mich abends in mein Bett fallen.

1000 letters \\ Camren Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt