3. Trister Alltag?

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Die nächsten Tage verliefen eher ruhig. Ich gab mir größte Mühe in der Schule nicht weiter aufzufallen und meine Eltern ließen mich auch weitest gehend in Ruhe. Im großen und ganzen wartete also Tag für Tag ein tristes Leben auf mich. Die Frau die in mich reingerannt war, hatte ich seid dem nicht wieder gesehen. Ich wusste nicht warum, aber es machte mich irgendwie traurig. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich nach ihr Ausschau hielt.
Gott, Jessi, was ist nur los mit dir? Reiß dich doch mal zusammen! Es tut nun wirklich nicht zur sache, wer sie ist und was sie hier machte. Wieso interessiert dich das überhaupt?
Bevor das Alles meine Gedanken noch mehr einnehmen konnte, entschied ich mich dazu sie einfach wieder zu vergessen. War ja nicht allzu schwierig, da ich sie ja sowieso nicht kannte und vermutlich auch nie wieder sehen würde.

Es waren schon wieder mehrere Monate vergangen ohne das irgendetwas interessantes passiert ist und es schien mir als würde sich auch in den nächsten Stunden, Tagen, Wochen, ja vermutlich sogar Monaten, nicht's interessantes ereignen oder sich sogar ändern.
Und so stand ich, wie jeden Morgen, in der Kälte, auf dem Schulhof und wartete darauf, das wir endlich rein durften und der Unterricht seinen Lauf nahm. Heute hatten wir in den ersten Stunden Physik. Auch wenn ich keine Lust hatte, mich zwei Stunden krampfhaft davon abzuhalten, nicht einzuschlafen, gab es durchaus noch schlimmere Fächer. Es gab sogar Tage, an denen Physik tatsächlich Spaß machte und die Zeit sich nicht, wie Kaugummi, unendlich in die Länge zog.

Ich spürte einen kalten Luftzug auf meiner Haut und zog sofort meine Jacke weiter zu. Erneut schaute ich über den Pausenhof und suchte diesen nach bekannten Gesichtern ab. Vereinzelt fand ich einzelne Schülergruppen auf dem Hof verteilt vor. Manche saßen auf Bänken, die Meisten standen aber zusammen und redeten. Wenige standen bei dem Aufsichtslehrer, der aufpasste, das auch ja keiner das Schulgebäude, vor dem erlösenden Klingeln, betreten würde. Vermutlich schleimten sie sich gerade bei ihm ein oder versuchten verzweifelt ihn doch noch davon überzeugen zu können, den Test doch erst in der nächsten Woche und nicht heute zu schreiben. Leider war unter den wenigen Personen keiner meiner Freunde vertreten. Auch wenn ich nicht wirklich viele zu meinen tatsächlichen Freunden zählen konnte, waren mir die wenigen die ich hatte, sehr ans Herz gewachsen.

Wir kannten uns nun alle schon seid dem Kindergarten, doch richtige Freunde wurden wie alle erst letztes Jahr. Es brauchte erst eine Typ-Veränderung meinerseits, bis mich die Leute wahr nahmen. Aber als es dann so weit war, verstanden wir uns sehr schnell, sehr gut. Wir unternahmen einiges gemeinsam. Wir wurden zu einer richtigen Gang. Eine Clique, wie man es sich nur wünschen konnte. Wie in jeder guten Clique, gab es auch bei uns einen Anführer, meinen Freund Ben und einen 2. Anführer. So zu sagen der Stellvertreter. Diesen Posten übernahm mein Bester Freund Chris.

Chris war ein eher schmächtiger, großer, dürrer Typ. Er hatte etwas längere, schwarze Haare, welche aber immer noch eine Kurzhaarfrisur waren. Wie wir alle trug er am liebsten schwarz. Auch wenn er nicht immer so aussah, war er eine gutmütige Person, die sich stets für Gleichberechtigung und Gleichheit in allen möglichen Situation einsetzte. Ich wahr froh ihn meinen besten Freund nennen zu können, denn er war einer der Wenigen, der mich verstand. Er war immer für mich da, hielt immer zu mir, sogar wenn das hieß das er sich Ben widersetzen musste und ich könnte ihm einfach alles anvertrauen. Ich konnte immer auf ihn zählen. Und das ist es ja schließlich, worauf es bei einer Freundschaft ankommt oder?

Abgesehen von den Beiden, gab es noch den guten Geist, den Schlaukopf, den Hübschen und das Mädchen. Es mag offensichtlicher scheinen, als es tatsächlich war. Denn nein, ich war nicht das Mädchen. Dieses war eine dünne Blondine. Eine Cheerleaderin, Maggen war ihr Name, die das Klichee von einer blonden Cheerleaderin natürlich in vollen Zügen bediente. Sie war nicht sonderlich schlau, schminkte sich stets überdurchschnittlich viel und machte sich an alles ran, was Beine hatte. Besonders hatte sie es dabei schon immer auf Ben abgesehen. Auf wen auch sonst? Als glich mein Leben nicht schon so in vielen anderen Aspekten einer 0.8.15 Teenie-Komödie, musste das natürlich auch noch ein Teil davon sein. Vermutlich ist es daher gehend nur sehr schwer vorstellbar, das ich sie nicht so gut leiden konnte, wie ich meist vorgab. An sich hatte ich nichts gegen sie. Sie war halt nicht die hellste Glühbirne am Kronleuchter. Das war ja kein Ding. Störte mich nicht, in keinster Weise. Es war schlicht weg nervig, dass sie keine Gelegenheit ungenutzt ließ, mir Ben auszuspannen. Bis jetzt erfolglos. Tja, bis jetzt. Wer konnte mir schon sagen, wie es in der Zukunft sein würde? Genau, niemand! Und eben aus diesem Grund, konnte ich sie nur halb so gut ignorieren und leiden, wie ich es eigentlich gewollt hatte.

But Honey, It's just LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt