Chapter 11 - Tell him

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Theo öffnete seine Augen und stöhnte. Er erwartete Schmerzen, Blut und ein Loch in seiner Brust, aber zu seiner Überraschung war da nichts. Seine Hand glitt zu seiner Brust, über sein Herz, dort wo eigentlich ein großes Loch sein sollte, aber seine Haut war intakt, sogar sein Shirt war unversehrt.
„Gut, dass du endlich wach bist. Wir müssen reden."
Theo drehte sich blitzschnell um und stand auf. Krallen ausgefahren und bereit sich zu verteidigen.
„Ganz ruhig, ich will dir nichts tun. Ich will dir nur helfen", sagte das Mädchen vor ihm und hielt ihre Hände nach oben, zum Zeichen, dass sie in Frieden gekommen war. Theo runzelte die Stirn. Er kannte das Mädchen nicht, aber irgendetwas in ihm und an ihr sagte ihm, dass er ihr vertrauen konnte. Sie war ungefähr in seinem Alter schätze er, etwas kleiner als er und hatte dunkle Haare dir ihr auf die Schultern fielen. Über ihrem Rücken trug sie einen Bogen und ihr Lächeln hatte etwas merkwürdig beruhigendes an sich.
Sie nahm die Hände langsam wieder runter während sie sprach.
„Du musst dich gleich darauf konzentrieren zu heilen Theo. Wenn du aufwachst darfst du dich nicht von dem Schmerz überwältigen lassen, du musst heilen!"
„Warum?", Theo war verwirrt. Warum wollte die Fremde ihm helfen?
„Weil Liam dich braucht und du brauchst Liam. Du denkst, du hast sie alle getäuscht. Nicht wahr? Nun, nicht mich Kleiner und egal wie hart du versuchst es zu leugnen, ich kann dir sagen, dass du dich genauso um ihn sorgst wie er sich um dich sorgt. Zuzugeben, dass du ihn liebst und ich weiß, dass du es tust. Trotz all deiner Bemühungen niemals ein anderes Herz deines berühren zu lassen. Dieser kleine hartnäckige Junge hat es irgendwie geschafft dir unter die Haut zu gehen. Und das ist was passiert ist, oder? Gib die Wahrheit zu! Du liebst ihn, nicht wahr?"
Theo wusste, dass es sinnlos war es jetzt noch zu leugnen und er wollte es auch gar nicht mehr.
„Ich habe ihm so viele Schmerzen bereitet und trotzdem hat er mir vergeben. Er hat als einzigster das Gute in mir gesehen und mich bei sich aufgenommen. Ich sage mir immer wieder, dass ich ihn nicht verdient habe und doch schaffe ich es nicht mich von ihm fern zu halten. Es ist als würde ich von ihm angezogen. Um so weiter ich mich von ihm entferne, desto größer wird das Verlangen bei ihm zu sein. Und erst wenn ich in seiner Nähe bin und sehe, dass es ihm gut geht habe ich das Gefühl ganz zu sein. Ja, ich brauche ihn und ja, ich liebe Liam. Mehr als ich sollte!"
„Das dachte ich mir. Dann sag es ihm!"
„Aber ich liege im sterben. Liam ist weg, in Sicherheit und ich werde ihn bestimmt nicht wieder sehen", Traurigkeit sprach aus Theo's Worten. Endlich hatte er seine Gefühle akzeptiert und jetzt hatte er keine Chance mehr ihm die Wahrheit zu sagen.
„Glaub ein bisschen mehr an dich und an ihn. Ihr werdet wieder zueinander finden. Immer Theo. Ihr seid füreinander bestimmt. Und jetzt geh! Schlag die Augen auf und heile!"
Und mit diesen Worten verschwand sie und obwohl er sie vorher noch nie gesehen hatte, wie auch, sie war tot, wusste Theo auf einmal ihren Namen. Er hatte ihn schon so oft von Lydia, Stiles und Scott gehört. Allison.

Er schlug die Augen auf und schrie. Der Schmerz in seinem Inneren war so unvorstellbar. Wie sollte er versuchen zu heilen? Jede Faser seines Körpers war betäubt vor Schmerzen und er schaffte es nicht mal einen klaren Gedanken zu fassen. Theo konnte sich nicht bewegen. Jedes noch so kleines Zucken zog weiteren Schmerz nach sich, auch wenn er nicht wusste, wie das möglich war. Er atmete viel zu schnell und sein Herz schlug viel zu langsam. Er würde es nicht schaffen zu heilen, nicht schnell genug. Sein Blut floss immer noch aus seinem Brustkorb und er konnte es nicht stoppen. Er musste sich auf den Rücken drehen, sonst würde er die nächsten zwei Minuten nicht überleben. Also dachte er an Liam. An die vielen Abende zusammen mit ihm auf der Couch, die vielen Stunden in der Küche, während sie gemeinsam gekocht hatten und an sein Lächeln, welches so unschuldig und voller Leben war. Er nahm den letzten Rest seiner Kräfte zusammen und drehte sich um. Der Himmel färbte sich langsam von einem dunklen Blau in ein schönes sattes Lila und Theo schloss die Augen. Er wusste, dass es eine dumme Idee war, aber seine Augen fühlten sich so schwer an.
„Theo?", jetzt hörte er sogar Liam's Stimme. Er musste dem Tod wohl doch schon näher sein als dem Leben. Und dann ließ der Schmerz nach.
„Theo bitte mach die Augen auf", Liam klang traurig. Plötzlich breitet sich eine Wärme von seiner rechten Hand aus. Sie zog langsam seinen Arm hinauf und erreichte seine Brust.
„Du musst heilen! Bitte bleib bei mir!", jetzt klang er verzweifelt und irgendwas an seinen Worten ließ Theo's Verstand wieder klarere werden. Er musste heilen, das hatte gerade noch jemand zu ihm gesagt. Wenn nicht um seinetwillen, dann für Liam. Er konzentriert sich auf die Wärme und auf Liam und ganz langsam begann sich das Loch in seiner Brust zu schließen. Vorsichtig öffnete Theo wieder seine Augen und sie erblickten Liam an seiner Seite. Er hatte den Kopf gesengt und Tränen tropften von seinem Gesicht auf den Boden. Theo's Hand hielt er fest umschlossen.
„Warum denn so traurig Kleiner?", fragte er und verzog seine Lippen zu einem kleinen Grinsen. Er musste schrecklich aussehen.
Liam's Kopf schoss nach oben und er schaute ihn aus tränenverschleierten Augen an.
„Ich dachte du wärst tot. Ich dachte du hättest mich alleine gelassen um dich mal wieder zu opfern du Idiot. Mach so etwas verdammt noch mal nie wieder!", aus Liam's Worten sprach Wut, aber auch Erleichterung.
„So schnell wirst du mich nicht los. Wenn du magst würde ich gerne noch etwas bei dir bleiben", langsam aber sicher floss immer weniger Blut aus seiner Wunde und er fühlte sich immer besser. Liam's Tränen waren versiegt und überrascht von Theo's ehrlichen Worten breitete sich nun auch auf seinem Gesicht ein kleines Lächeln aus. Er drückte seine Hand noch etwas fester, die immer noch in seinem lag, um keinen Zweifel daran zu lassen, dass er nicht vorhatte Theo so schnell wieder von seiner Seite weichen zu lassen.
Theo fragte sich zwar noch immer womit er diesen gutherzigen, schönen, starken und klugen Idioten verdient hatte, aber er erinnerte sich an Allison's Worte und als er Liam in die Augen blickte erkannte er dort nichts anderes als Sorge um ihn und Liebe. Liebe, der er jeden Tag seines Lebens versuchen wollte gerecht zu werden, sie zu verdienen.
„Können wir nach Hause gehen?", fragte Theo vorsichtig.
„Ja, lass uns nach Hause gehen!", Liam stand auf und half ihm hoch. Seine Brust schmerzte noch sehr beim aufstehen und laufen, aber Liam unterstütze ihn und nahm ab und an ein ein bisschen Schmerz von ihm. Keine 10 Minuten später waren sie aus dem Wald und auf dem Weg zu ihrem Zuhause.
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Die Rede von Allison stammt nicht von mir. Ich habe sie aus dem You Tube Video und habe sie lose übersetzt. (Sagt man lose? Das klingt irgendwie schei**, aber mir fällt kein anderes Wort ein 🙈😂)
Ich finde sie passt einfach so unglaublich gut zu den beiden, dass ich sie hier unterbringen musste.
Ansonsten hoffe ich, dass ihr trotz viel Schmerz Spaß mit diesem Kapitel hattet und möchte DANKE sagen für 1Tsd.
Ihr wisst gar nicht wie viel es mir bedeutet, dass ihr meine Geschichte lest und auch noch mögt 😃🙈
Irgendwie fiel es mir schwer dieses Kapitel zu beenden und hoffe, dass ihr es nicht zu abrupt findet. Mache gerade selber eine schwere Zeit durch und tue mich mit den beiden auch etwas schwer. Also verzeiht bitte!
Einen wunderschönen Tag, Mittag, Abend, Nacht euch allen ❤️🙃

Thiam Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt