Find Me •Texting• || Lee Taeyong x Leser FF

•11•

Wir setzten uns in das Café, das Jaehyun vorgeschlagen hatte - und er hatte recht. Es war unglaublich gemütlich und ein kurzer Blick aus dem Fenster reichte, um über einen Teil der Stadt zu sehen. Aufgrund der dunklen Jahreszeit hatte die Sonne auch schon begonnen, unterzugehen, was es umso schöner machte.

Wir suchten uns einen Platz, der etwas weiter weg von anderen Besuchern war, um ein wenig für uns zu sein.
Die Bedienung musste Sicheng drei Mal fragen, was er wollte, da er vor Schüchternheit kaum ein Wort rausbrachte, woraufhin wir anderen drei los lachten. Anfangs fühlte ich mich ein bisschen mies deshalb, aber das ging vorbei sobald Sicheng mit lachte. Er war einfach so unschuldig und süß.

Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung, wie lange wir einfach nur da gesessen und geredet haben. Die Zeit verstrich so schnell. Zumindest bis zu einem bestimmten Zeitpunkt. Bis zu dem Zeitpunkt, in dem Taeyong unter dem Tisch nach meiner Hand griff.
Plötzlich raste mein Herz so schnell, meine Wangen wurden wahrscheinlich knallrot und es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Gott sei Dank merkten die zwei das nicht und da ich es dabei belassen wollte, ließ ich es einfach, wie es war. Womöglich hätte ich aus Reflex normalerweise zurückgezogen, aber erstens hätte ich dadurch Jaehyuns und Sichengs Aufmerksamkeit auf uns gezogen, was ich definitiv nicht wollte, und zweitens... Hielt mein verdammter Crush gerade meine verdammte Hand!!
Ich meine, wem würde das nicht gefallen? Das einzige Problem war nur, dass ich auf einmal wieder furchtbar aufgeregt und hyperaktiv war. Und als meine Hände langsam vor Aufregung schwitzig wurden, entschuldigte ich mich, um etwas frische Luft zu schnappen.

Mittlerweile war es komplett dunkel. Naja, bis auf die Stadt halt. Bunte Lichter von überall, die Geräusche von den Bahnen, Autos und den Blättern, die durch den leichten Wind hin und her wiegten. Das alles hätte meine ganze Aufmerksamkeit gehabt, gäbe es da nicht noch diese andere Sache.
Um mich davon abzulenken, holte ich mein Handy raus und wollte gerade schreiben, als ich einen Atem in meinem Nacken spürte.

"Wem schreibst du?"
"T-Taeyong! Erschreck mich doch nicht so..."
"Sorry. Ist alles okay? Du bist so schnell rausgerannt."
"J-ja, ich... Mir war durch die Wärme da drin ein bisschen schwindelig, sonst nichts."

Er lächelte und schaute auf den Boden.
"Also hat dir das", begann er, nahm meine Hand und verschränkte unsere Finger, "nichts ausgemacht?"
Durch mich floss viel zu viel Adrenalin, als dass ich hätte antworten können, aber Taeyongs Lachen nach zu urteilen, sprach mein (mal wieder) knallrotes Gesicht für sich. Und auch wenn ich absolut nicht hätte leugnen können, dass ich es genoss, stellte sich mir seitdem dieselbe Frage.

"Warum machst du das? Ich meine... Du warst am Anfang so anders."
"Was meinst du anders?", fragte er und kam noch einen kleinen Schritt auf mich zu, sofern das überhaupt noch möglich war.
"Naja, du warst anfangs so still. Ich erinnere mich noch, wie du einfach auf den Boden gesehen hast, als ich dich begrüßt hab, und jetzt..."

Wieder begann er zu lächeln und sah mir mit dem liebevollsten Blick in die Augen, den man sich nur hätte vorstellen können.

"Wenn ich dir alles sagen würde, wäre es langweilig, aber ich kann dir so viel verraten: Um ehrlich zu sein, war ich schon seit langem an dir interessiert, aber ich bin ein sehr Unsicherer Mensch, wenn ich im Dunkeln tappe. Ich wusste kaum etwas über dich und hab mich nicht getraut, dir entgegen zu kommen. Zwischenzeitlich dachte ich sogar, du hättest einen Freund, weil du immer mit jemandem geschrieben hast.
Und dann... Dann hast du mir ein Zeichen gegeben, sodass ich sicher sein konnte in dem, was ich tat."

"Moment, ich kann nicht ganz folgen - was für ein Zeichen?"
"Da musst du selbst drauf kommen. Du kennst mich."

Immer noch ein leichtes Lächeln auf den Lippen, kam er meinem Gesicht immer näher, bis...

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