Find Me •Texting• || Lee Taeyong x Leser FF

•12•

Er kam meinem Gesicht immer näher, bis plötzlich die Hintertür des Cafés aufsprang und Sicheng und Jaehyun heraus traten.

Durch den Schreck waren wir wieder auseinander gesprungen und sowohl er, als auch ich schauten peinlich berührt.
"Also wir wollten ja nicht stören", begann Jaehyun, der sich Mühe gab, ein Lachen zu unterdrücken, während Sicheng vom bloßen Zusehen ein knallrotes Gesicht bekommen hatte, "aber wir wollten langsam wieder nach Hause, es wird spät."

"Ja, natürlich", kam es von Taeyong und mir fast synchron, was die Situation nicht unbedingt besser machte. Wir bezahlten im Café und setzten uns in die nächste Bahn. Taeyong setzte sich wieder neben mich und bevor ich irgendwie reagieren konnte, griff er schon fast wie aus Gewohnheit nach meiner Hand. Vor plötzlicher Nervosität holte ich mein Handy raus, um mich abzulenken.

Yerin
T, du musst unbedingt online kommen, ich muss dir was erzählen!!

T
Omg was D:

Yerin
Ich war ja heute mit Taeyong und den anderen unterwegs.... Und eben waren wir kurz alleine draußen und... Ich glaub, er wollte mich küssen!

Ich merkte, wie der Besagte neben mir anfing zu grinsen, was etwas merkwürdig war. Las er mit?? Nein, er schrieb selbst mit jemandem...
Moment-

T
Ja, das wollte ich

Ich starrte nur noch auf mein Handy, nur noch auf diese Nachricht. Bis alles plötzlich zusammenhing, sich ein ganzes, fertiges Bild formte und ich mir unglaublich dumm vorkam. Ich schaltete das Display aus und sah zu Taeyong.

"Du... Bist 'T'."

Er lächelte nur, sagte jedoch nichts. Er hatte es die ganze Zeit gewusst. - Nein, er hatte es von Anfang an geplant. Das für mich sinnlose Anschreiben, seine Namens-Geheimnistuerei, einfach alles.
Dann wurde mir klar, dass ich die ganze Zeit über bei ihm von ihm geschwärmt hatte... Geht's noch peinlicher?

Vor lauter Denken und Schämen hatte ich gar nicht gemerkt, dass Taeyong eine Hand auf meiner Wange platziert hatte und mein Gesicht wieder zurück zu ihm drehte. Er war selbst ziemlich rot, aber trotzdem kam er immer näher, bis unsere Lippen uns endlich trafen. Ich schloss meine Augen und ab da gab es nichts anderes mehr, das irgendwie von Bedeutung gewesen wäre. Es fühlte sich an, als wären wir allein in einem leeren Raum. Nein, er war nicht leer. Er war voller Emotionen und Farben, aber nur wir konnten sie sehen. In diesem Raum gab es weder Jaehyun, noch Sicheng. Es gab keine anderen Fahrgäste - nicht einmal die Bahn gab es.

Viel zu früh wurde ich aus dieser schönen Welt gerissen, als Jaehyun uns vorsichtig auseinander zog. "Leute, ihr werdet angestarrt. Könnt ihr nicht warten, bis ihr zu Hause seit, bevor ihr euch aufesst?"

Ich lehnte mich einfach wieder zurück und schaute innerlich grinsend und quietschend aus dem Fenster. Das stellte sich dummer Weise als Fehler heraus, denn auch, wenn es nicht einmal eine Sekunde andauerte, fühlte es sich an, wie Stunden, als ein Mädchen mich von draußen mit einem Killerblick durchbohrte. Und das, obwohl die Bahn immernoch in Bewegung war.

Gruselig - aber was soll's. Ich war gerade mehr als glücklich.

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