Kapitel 3

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"Hey", begrüßten uns Sophia in der Pause. Wir waren nicht unbedingt beste Freundinnen, aber genau wie mit Alina und Mia, den Rest der Gruppe, waren wir semi befreundet. Das hieß so viel, wie dass wir in den Pausen miteinander sprachen und ab und an zusammen etwas unternahmen.
Ansonsten war Sabrina meine einzige richtige Freundin in der Schule.
Emma, meine beste Freundin seit dem Sandkasten, ging an eine andere Schule und Amélie war zwei Jahre jünger als ich und deshalb in einer anderen Schulstufe. Leider!

"Und du, Larissa?", wandte sich Sophia gerade an mich.
"Was?" Verwirrt blinzelte ich einmal. Leise lachten die zwei gleichzeitig auf.
"Du schwebst gerade echt in einer anderen Welt, oder?", neckte mich Sabrina.
Ich verdrehte nur die Augen und hob die Schultern. Eine ständige Angewohnheit von mir. "Also worum geht's?"
"Was du heute Abend anziehst", halb mir Sophia auf die Sprünge. 
"Achso...vermutlich eine schwarze Jean und...ein Oberteil", riet ich. Gleichzeitig lachten die zwei auf und begannen über ihre Outfits zu reden.
"Machst du dir zum Tanzkurs auch solche Zöpfe?" Fragend nickte ich auf ihre Frisur. Sie hatte sich zwei Boxerzöpfe geflochten, wodurch ihre rotgefärbte Haarsträhne in ihren, von Natur aus brünetten, Haaren hervorstach.
"Vermutlich...Warum?"
"Steht dir", meinte ich mit einem Lächeln.
"Awwww, danke." Sie schenkte mir ein breites Lächeln und mustere meine Haare. "Ich wette dir würde ein französischer Zopf unglaublich gut stehen...darf ich dir schnell was Flechten?" Bittend sah sie mich. Sie liebte es, ihren Freundinnen und ihrer großen Schwester alle möglichen Frisuren zu verpassen.
"Gerne. Ich hab aber keinen Haargummi."
"Macht nichts", jauchzte sie begeistert auf und eilte schnell hinter mich. In der nächsten Sekunde hatte sie sich bereist an die Arbeit gemacht.

"Du hast so die schönen Haare", schwärmte sie dabei.
"Danke", meinte ich leicht angecreept. Ich selbst fand meine Haare ganz nett. Etwas zu empfindlich für Spliss und leicht fettend, aber normalerweise mochte ich sie. 
"Ehrlich dir stehen solche Zöpfe so gut...dann kommen auch deine Strähnen viel besser hervor", riet sie mir.
Ich hatte irgendeinen für mich undefinierbarem Braunton. Im Winter dunkler und im Sommer wieder fast brünett. Aber nicht einfärbig sondern mit mehrere hellerere, fast schon blonde Strähnen in ihnen. Und das ohne zu Färben. "Ja...ich hab vor der Schule nur nie Zeit mir welche zu machen", wich ich ihr aus.
"Darf ich dir dann in den Pausen welche machen?" Ehrlich, ich kannte keine Person die so verrückt nach Frisuren war wie Sophia.
"Natürlich", murmelte ich und zwang mich zu einem Lächelnd. Schon spürte ich wie sie einen Haargummi verwendet und das ziehend dann langsam nachließ. "Woher hast du denn den her?" Verwundert blickte ich sie an.
"Ach...ich hab immer ein paar auf Reserve dabei", verriet sie mit einem Augenzwinkern.

"Was haben wir eigentlich nächste Stunde?", erkundigte sich Sabrina beiläufig.
"Latein, warum?"
Ich schnipste mit meinen Fingern und zog damit ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich. "Habt ihr eigentlich die eine Grammatik Übung kapiert?"
"Was?" Verwirrt blinzelte Sabrina ein paar mal.
"Die Hausaufgaben",  half ich ihr auf die Sprünge. "Diese eine komische Übung, die ich nicht kapiert habe..."
"Gib mir einen Stift! Schnell!" Sabrina ließ sich auf ihren Sessel fallen und kramte in ihrer Schultasche nach...irgendwas. 
"Hier", ich reichte ihr meine Füllfeder und legte die Aufgaben auf ihrem Tisch. "Keine Garantie für Richtigkeit", warnte ich sie vor. 
"Macht nichts, und tausend mal Danke", murmelte sie bereits ins Abschreiben vertieft.
"Du hast nur mehr eine Minute. Glaubst du echt, du schaffst das?", hackte Sophia lachend nach.
"Don't believe just watch", sag Sabrina leise vor sich hin.
Kaum merklich verdrehte ich liebevoll neckend meine Augen und hielt nach dem Lehrer Ausschau.
"Sag mir Bescheid, wenn er kommt!"

Gerade als er den Raum betrat, klappte sie zufrieden ihr Heft zu und ließ jegliches Beweismaterial verschwinden. Selbstzufrieden warf sie mir einen 'ich hab's dir doch gleich gesagt' Blick zu. Dann raunte sie mir noch "Danke! Ich glaube du bist meine Lebensrettung!", zu. 
"Salvete!", begrüßte er uns während wir Schüler eher halbherzig Aufstanden und etwas, dass nach einem 'Salvete' erinnern konnte, murmelten. Möglich war aber auch ein genervtes 'nicht der schon wieder'...
Dann begann der einstündige Monolog seinerseits und das ständige Hoffen unsererseits, nicht mehr drankommen zu müssen.

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