Ways of love

Kapitel 5

"Meinen Namen?"
"Ganz genau! Den weiß ich noch immer nicht!"
"Oh...ups. My fault." Er zog eine schnelle Grimasse, bevor er wieder sein Lächeln erscheinen ließ. "Ich heiße Elias."
Elias... Warum klingt die englische Variante unserer Namen immer viel dramatischer und somit auch viel schöner?
"Und du? Heißt du tatsächlich Lissa, oder ist das nur die...äh...Kurzform?" Fragend blickte er mich an.
Ich nickte leicht. "Mein ganzer Name ist Larissa."
"Larissa. Lissa...süß." Er lachte leise auf. Zwei Grübchen umspielten seine Mundwinkel und ließen ihn süß wirken. "Ist der Name durch Zufall entstanden oder gibt es dahinter eine Geschichte?", neugierig blickte er mich an.
"Es gibt mehr oder weniger eine Geschiche...."
"Lissa, don't be that shy!" Er rollte leicht seine Augen, als wollte er sagen, dass meine Schüchternheit unbegründet war, und nickte mit aufmunternd zu. "...just go on and tell me!", forderte er mich auf.
Ich holte tief Luft. Dann ratterte ich die Geschichte hinunter, ohne einen Atemzug zu tätigen. "Als ich noch klein war konnte ich das R nicht richtig aussprechen... Aus Larissa wurde Laissa, was schließlich der Einfachheit zu Lissa abgekürzt wurde. Der Name ist mir schließlich bis heute geblieben. Aber zum Glück nur in meiner Famlilie!"
"Warum? Nennen sich deine Freunde nicht so, Laissa?"
"Hör auf damit, so nennt mich niemand!" Verzweifelt sah ich ihn an. Am liebsten hätte ich den Kopf hinter meinen Armen verboten. Aber die hielt er beide in seinen Händen...
"Jetzt schon." Er grinste verschmitzt. "Laissa."
"Oh, stop it!" Lachend versuchte ich ihm auf den Fuß zu steigen.
"Hey!", beschwerte er sich. "Obwohl...ich würde mich eher beschweren, wenn ich tatsächlich etwas gespürt hätte...."
Erneut stampfte ich ihm auf den Fuß. Diesmal mit voller Wucht. Kurz legte er seine Stirn in Falten, bevor er gespielt bedauernd den Kopf schüttelte. "Not really!" Er zog eine bedauernde Grimasse.
"Sei froh, dass ich eben Tanzschuhe anhabe", meinte ich und zog eine Grimasse, während ich ihm seitlich die Zunge rausstreckte.
"Ja, ja...immer ist alles andere schuld", meinte er grinsend.
Als Antwort rammte ich ihm ein letztes Mal meinen Absatz in seine Schuhe.

Dann unterbrach uns der Tanzlehrer mit der Ankündigung "Und für alle die es nicht überrissen haben hier noch einmal! Parnterwechsel!!"
Ertappt biss ich mir auf die Unterlippe. Ups...
Als ich unauffällig zu meinem neuen Tanzpartner huschte, fiel mir aus den Augenwinkel heraus auf, wie Elias schmerzhaft sein Gesicht verzog. Ha! Der Fußtritt hatte ihm wohl doch mehr wehgetan, als er zugeben wollte!
"Hey!"
"Hi!"
Und das Schweigen begann von neuem...

"Larissa, was hast du uns nicht erzählt?", quiekte Sophia aufgeregt.
Erschrocken blickte ich auf. "Nein, das war nur..."
"Der Engländer, oder?", fiel mir Sabrina ins Wort.
"Engländer?", jetzt war auch Mia begeistert. "Oh, ich glaube ich mag ihn jetzt schon."
Über ihre Begeisterung belustigt schüttelte ich den Kopf. "Ja, ich glaube du würdest ihn wirklich mögen. Er kann wirklich nett sein. Aber den größten Teil ist er einfach nur unfassbar nervig!"
Enttäuscht stöhnte die Gruppe auf. Hilfesuchend warf ich Alina einen flehenden Blick zu. "Bitte", formte ich tonlos mit den Lippen.
Leicht lächelnd nickte sie. "Also, jetzt lasst die Ärmste mal zu Atmen kommen...ganz ehrlich. Warum so viel aufheben um einen Jungen machen?"
Zumindest eine Person in der Clique die mich verstand... "Danke."
"Aber...es ist Larissa!" Fassungslos über ihren Mangel an Interesse blickte sie Sophia an. "Und ein Junge!"
Jetzt lachte selbst ich auf. "Kommt schon Leute. So außergewöhnlich..."
"Doch!"

"Okay, Tschüss!", verabschiedeten wir uns von einander und umarmten einander kurz.
"Wir schreiben uns heute noch", erinnerte mich Sabrina warnend.
"Oh nein, wir gründen eine Gruppe, wo du schön alles berichtest", unterbrach Sophia uns.
"Es gibt nichts zu berichten!" Langsam zerrten sie wirklich an meinen Nerven. Ich hatte die positive, das heißt sie zogen nicht über mich her und machten Kommentare von Klamotten und Style, Aufmerksamkeit der Gruppe von mir aus gerne für ein zwei Minuten. Doch alles darüber war alleine unangenehm!
"Kein Grund so wütend zu werden", beruhigte mich Mia und legte mit den Arm um die Schulter. Bei der Berührung zuckte ich vorerst kurz zusammen. Zum Glück schien sich durch die Jacke nichts mitbekommen. Oder zumindest ließ sie sich nichts anmerken. Ich war nicht allergisch gegen Berührungen. Ich liebte es mit meiner kleinen Schwester zu kuscheln. Doch von Mia war ich vormerkende nur flüchtige Umarmungen gewöhnt...