choose happiness

{2}

Der Bus hielt mit einer Vollbremsung die mich nach vorne und aus meinen Gedanken zerrte. Ich liebe es Nachzudenken. Ich denke immer über die dümmsten Dinge, wie z.B. wer wird der erste Panda im Weltall sein oder was ist Liebe. Ich glaube nicht an die wahre Liebe. Ich meine niemand wird jemals bei 7 Milliarden Einwohnern auf der Erde den richtigen finden. Oder? Die Antwort ist nein. Naja zurück zur Realität....

Ich stand genervt auf , zeigte Leo und so den Mittelfinger und ging dann aus dem Bus, ohne mich noch einmal umzudrehen.
Ich sah schon von weitem meine beste Freundin, die mir wie eine gestörte zu winkte.
Am liebsten wäre ich einfach an ihr vorbei gegangen und hätte so getan als ob ich sie nicht kenne.
Ich seufzte.
Letztlich ging ich doch zu ihr, umarmte sie kurz und ging dann dicht gefolgt von meiner besten Freundin in H&M.
Ich mag H&M nicht sonderlich, weil fast jeder deren Klamotten trägt, aber manchmal haben sie echt coole Sachen dort.

„Guck mal! Wie findest du das?" fragte Natalia und hielt sich einen Matsch grünen Pulli vor den Oberkörper.
Ich gab nur ein „ Pff" von mir, was sie nicht gerade erfreute.

„ Ach komm schon. Sei doch einmal optimistisch!" Sagte sie verzweifelt.

Ich seufzte: „ Es sieht gut aus. Sorry, heute ist nicht mein Tag." Sagte ich mit einem entschuldigendem Welpenblick, worauf hin sie nur kicherte und dann eine Umkleide aufsuchte.

Als ich gerade in Gedanken versunken war, rempelte mich so ein Typ definitiv mit Absicht an.

„ Hey!" rief ich sauer.

„ Sorry, wenn du dich hier so in den Weg stellst, Prinzessin!"

Hatte er mich gerade ernsthaft Prinzessin genannt!? Ich hasste ihn jetzt schon!

„ Du könntest auch einfach besser aufpassen wo du hinläufst!" zischte ich zurück.

Auf einmal kam mir der Junge näher , sodass ich ihm direkt in seine Blauen Augen schaute. Ich konnte seinen Atem schon auf meinen Lippen spüren.

Will er mich gerade wirklich Küssen!!!Ich kenne ihn seit einer Minute!!! Aus Reflex Stoß ich ihn weg, klatschte ihm eine und drehte mich um.
Als ich nach vorne Blickte, sah ich meine Freundin, die mich entsetzt und Böse anstarrte. Stand sie da die ganze Zeit? Wieso hatte sie mir mit diesem F*ckboy nicht geholfen?!
Bevor ich mich weiter aufregen konnte, zog sie mich mit sich in eine freie Umkleide und starrte mich immer noch mit ihrem Killerblick an. Was war nur mit ihr los?!

„ Was ist mit dir los?!" fragte ich sie deshalb aufgebracht.

„ Was mit mir los ist?! JAMES HARLY , der coolste und beliebteste Junge der Schule hat gerade mit DIR geflirtet und dich fasst geküsst und du haust im eine rein! Was ist mit dir los!?" schrie sie zornig.
Ich musste mir bei dem Namen ein Lachen verkneifen, da es in der Situation ziemlich unangebracht gewesen wäre

„ Ich lass mich doch nicht von so einem Arsch küssen, den ich erst 1 Minute kenne!" Fauchte ich zurück.

„ Was mach ich mir vor? Du wirst eh niemals einen Freund haben, wenn du dich weiter so abstoßen  und depressiv benimmst!" Das hatte gesessen. Sie sagte zwar nur die Tatsachen, aber es war wie ein Stich ins Herz für mich.

Da sie wahrscheinlich gemerkt hatte, dass sie den wunden Punkt getroffen hatte, stützte sie ihren Kopf in die Hände und schluchzte auf.
Mein Blick war weiterhin auf den Boden gerichtet.

War ich wirklich so unerträglich? Aus irgendeinem Grund, verletzte mich auch die Sache mit dem Freund. Ich meine könnte mich wirklich niemals jemand lieben? Niemand auf dieser großen weiten Welt?! Nein könnte es nicht. Wahre Liebe gibt es nicht!

Nach einiger Zeit, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte, gab sie ein leises „Sorry." von sich, was mich aus meinen Gedanken zerrte.

„ Ich würde mir nur so sehr für dich wünschen, dass du einen Freund findest der dich vielleicht wieder nach oben zieht. Ich habe dabei nicht auf dich geachtet. Wenn du ihn scheiße findest, dann finde ich ihn auch scheiße!" Bei dem letztem Satz musste ich leicht schmunzeln.

„ Ist schon Ok.." sagte ich und umarmte sie fest, was sie erwiderte. Manchmal könnte ich mir ein Leben ohne Natalia echt nicht vorstellen.

„ Ich habe dich lieb!" sagte sie fröhlich.

„ Ich dich auch." sagte ich leicht lächelnd.

„ Das Lächeln steht dir gut!" sagte sie mit einem Grinsen.

„ Übertreib es nicht!" sagte ich nur lachend und sie stieg mit ein.