Prolog

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"Ich kann es einfach nicht fassen, dass er wirklich tot ist...", schluchzte meine sonst so starke Schwester, während wir beide auf das Grab meines Vaters hinunterblickten.

Fassungslos las ich mir immer wieder die Zahlen auf dem Grabstein durch während ich mich nur schwer zusammenriss.

Die Tatsache, dass der Held meiner Kindheit nun unter der Erde lag, jagte mir Gänsehaut über den Körper und aus irgendeinem Grund schien das Atmen plötzlich eine Herausforderung.

Meine Augen fanden kurz darauf auch schon die wunderschöne Erscheinung meiner Mutter, welche total unbeeindruckt mit verschränkten Armen, mehrere Meter weiter weg vom grab stand und nicht mal versuchte zu verbergen, wie wenig sie sich für den Tod meines Vaters interessierte.

Allein der Gedanke, dass ich nun nie wieder in die vor Liebe und Zuneigung nur so trotzenden Augen meines Vaters blicken konnte, brachte mein herz zum bluten, vor allem, weil wir uns doch erst vor kurzem vertragen hatten.

Es hatte mich alles an Überwindungskraft gekostet, mich nach zwei jähren in denen wir kaum bis gar nicht miteinander gesprochen hatte, mit ihm zu treffen, doch im Nachhinein war ich mehr als nur glücklich, dass ich meinen Stolz beiseite geschoben und es getan hatte.

Doch jetzt stand ich hier, fast ein Jahr später und starrte doch tatsächlich seinen Grabstein an, lernte die zahlen auswendig als wäre es irgendein Gebet.

Seufzend zog ich an dem zierlichen Arm meiner kleinen Schwester, welche sich schluchzend auf den Rand des aus Marmor bestehenden Grabes gesetzt hatte und immer wieder ihre Hand über die frische Erde gleiten ließ.

"Ihm ist bestimmt kalt.", murmelte sie schniefend, als sie sich endlich erhob und mit jedem einzelnen Wort, das ihren Mund verließ, brach mein Herz noch ein bisschen.

"Es geht ihm jetzt besser, Zaya, glaub mir.", erwiderte ich und guckte ihr in die hellen Augen, welche komplett durchgeholt waren und vor Schlaflosigkeit nur so schrieen.

Sie nickte wortlos und gerade als wir uns vom grab abwandten, um den Friedhof zu verlassen, ertönte plötzlich di Stimme meiner geliebten Mutter.

"Du willst dich nicht Mal verabschieden?", fragte sie und guckte mich aus blauen Augen an, blendete mich mit ihrer Schönheit, doch sofort begann mein Magen zu schmerzen, denn auch wenn sie mit Abstand einer der schönsten Menschen auf dieser Welt war, hatte sie eine Seele dunkler als Kohle und ihr Herz war nichts weiter als ein Organ, ohne Gefühl oder eine andere Art von Empfindung, sodass sie automatisch wieder hässlich wurde.

Ich seufzte laut auf, schüttelte den Kopf und wandte mich einfach ab, denn ich wusste, dass ich jetzt nicht genug Kraft für ein Gespräch mit ihr hatte.

Während ich meiner kleinen Schwester in den Wagen ihres festen Freundes half, erblickte ich dem Augenwinkel, wie mehrere, in dunkel Klamotten gekleideten Gestalten sich in die Nähe des Grabes begaben und verwirrt drehte ich mich um.

Neugierig beobachtete ich den einzigen Mann ohne Hut, welcher von den anderen in einem beinahe schon perfekten Kreis eingeschlossen wurde, wie er meiner Mutter die Hand reichte, ehe eine Hand ihr eine große, schwarze Tasche ausstreckte und sie diese ergriff, ohne nochmal groß zu zögern.

Kurz darauf verließ meine Mutter den Friedhof, doch ich konnte nicht aufhören, die Männer an dem Grab meines Vaters zu anzugucken.

Der Mann ohne Hut, zog ein einzige, lange, weiße Rose aus seiner Jacke und leicht verwirrt beobachtete ich ihn dabei, wie er diese auf der frischen Erde platzierte, ehe er sich richtete, die Hand aufs Herz legte und dann zu Boden blickte.

Die Männer um ihn herum senkten ebenfalls die Köpfe und ein Schauer lief mir über den Rücken, als der ohne Hut sich richtete und mit mir Augenkontakt aufbaute, so als hätte er gewusst, dass ich ihn beobachtete.

Wie erstarrt guckte ich in seine eisblauen Auen und in den tiefsten Tiefen meines Magens zog sich etwas zusammen, sodass ich nicht wegblicken konnte.

Alles was er tat war mir zuzunicken, bevor er sich umdrehte und genau so plötzlich verschwand, wie er aufgetaucht war.

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Ich habe mich dazu entschieden, THE JOKER offiziell wieder auszurollen und weiterzuschreiben; ob es eine full on 30-40 Kapitel Geschichte oder eine Kurzgeschichte mir nur max 15 Kapitel wird, weiss ich noch nicht. Ich hoffe einfach, ihr habt immer noch Lust auf diese Story.
Danke für alles.

Vor ab nochmal eine Kleine Warnung, da The Joker etwas anders sein wird als YDID oder Alec:

Diese Geschichte beinhaltet explizite Erwähnungen von Mord und Folter jeglicher Art, Drogen- und Alkoholmissbrauch, illegalen Handlungen, detaillierte Beschreibungen von Gewalt- und Sexszenen, sowie Kraftausdrücken und ist deswegen nicht geeignet für Leser unter 16 Jahren.

Lasst mir eure Gedanken, Ideen und Vorschläge gerne da!

Und ganz liebes Dankeschön für eure unglaubliche Unterstützung und Geduld.

Und ganz liebes Dankeschön für eure unglaubliche Unterstützung und Geduld

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