Kapitel 11

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Zoes Sicht

Leise seufzend schaffe ich es nach knapp einer Stunde des Wachseins, meine Augen zu öffnen.

Sofort spüre ich die von Evans nacktem Oberkörper ausgehende Wärme in meinem Rücken, doch die Tatsache, dass er mich nicht mehr umarmt macht mich irgendwie traurig.

Natürlich habe ich das Gefühl, dass wir uns durch die Ereignisse von gestern etwas näher gekommen sind und ich genieße es bis ins letzte.

Es gibt immer noch Dinge, die ich gerne ändern würde doch jetzt gerade bin ich glücklich so wie es ist.

Die Fragen in meinem Kopf fressen mich zwar auf, aber ich versuche immer, mich zusammenzureißen und Evan nicht einzuengen.

Letztendlich habe ich eine grobe Ahnung, was er tut, doch alles in mir will Details wissen, obwohl mir bewusst ist, dass je mehr an Information ich über die ganzen Geschäfte von Evan bekomme, desto mehr ich mich selbst in Gefahr bringe.

Und auch wenn Evan und ich miteinander schlafen, heißt das nicht, dass ich das Recht habe, mich in andere Teile seines Lebens einzumischen.

Für andere Leute mag es zwar aussehen, als wären wir in einer Beziehung, doch wir beide wissen, dass das nicht ganz der richtige Titel ist.

Aber die eigentliche Frage ist: Will ich denn eine Beziehung mit ihm?

Die Antwort auf diese Frage ist kompliziert, denn während ein Teil von mir definitiv eine ernsthafte Beziehung mit allem drum und dran haben will, weiß der andere Teil, dass er ein zu gefährliches Leben lebt und ich mit dieser konstanten Furcht nicht klarkommen werde.

Mir ist bewusst, dass es das beste wäre, diese Dinge mit Evan selbst zu bereden, aber ich habe das Gefühl, eine Last auf seinen Schultern zu sein und ihn zu nerven und mit allem was er sowieso schon regeln muss, will ich das nicht.

Und genau aus diesem Grund bin ich ruhig.

Das beste was ich tun kann ist alles der Zeit zu überlassen und Evan zu vertrauen.

Und wie auf Knopfdruck füllt meinen Körper dieses ganz bestimmte Gefühl von Verlangen.

Die Emotionen überfluten mich regelrecht und ich habe jedes Mal keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll, weil ich sowas zuvor noch nie erlebt habe.

Leise seufzend verstecke ich mein Gesicht in Evans Kissen und ziehe seinen Geruch in mich, während ich angespannt mit dem Saum des Shirts spiele.

Ich könnte ihn einfach aufwecken und bitten, mich zu ficken, aber was ist, wenn er es nicht will?

Oder wenn er genervt von mir ist, weil ich ihn geweckt habe?

Mit rasendem Herzen schaffe ich es, mich auf die andere Seite zu drehen, sodass ich einen perfekten Blick auf seine wunderschönen Gesichtszüge habe.

Im Schlaf sieht er nicht mehr so streng und erwachsen aus, so als würde er eine Maske ablegen, sobald er sich ins Bett legt.

Es kostet mich sehr viel Überwindungskraft, mich zu richten und dann ganz vorsichtig auf seinen Schoß zu setzen, doch wenn ich ihn nicht jetzt wecke, werde ich in der Dusche masturbieren müssen und das würde ich nur ungern tun.

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