Kapitel 8

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Die sanften Sonnenstrahlen die ihren Weg durch die Vorhänge in das große Zimmer finden, holen mich auf sanfte Art und Weise aus dem Schlaf.

Leise seufzend öffne ich die Augen, versuche mich an die Helligkeit zu gewöhnen und als ich verschlafen anfange mich umzublicken, realisiere ich, dass ich ganz alleine bin.

Sofort überkommt mich eine komische Kälte und schluckend rolle ich mich auf den Rücken, ehe ich die Bettdecke über meinen nackten Körper ziehe und mich richte.

Tausend Gedanken fangen an, durch meinen Kopf zu rasen, so als wäre ich nicht gerade erst aufgewacht.

Natürlich lassen mich auch alle meine Zweifel und Sorgen nicht in Ruhe, sodass mein Herzschlag sich augenblicklich zu beschleunigen beginnt.

Ob Evan mich wohl absichtlich allein aufwachen lassen hat, um mir wortlos zu sagen, dass das hier unsere erste und letzte Nacht ist und er einfach nur will, dass ich gehe?

Oder hat er realisiert, dass der Sex und allgemein das was wir haben, ein Fehler war und wartet jetzt darauf, dass ich mich aus seinem Leben verpisse?

So viele Dinge knallen gegen die Innenwände meines Schädels, werden mit jedem Knall nur noch lauter und ehe ich es realisiere, hat sich ein aus Frustration und Enttäuschung bestehender Tränenschleier vor meinen Augen gebildet.

Mit zittrigen Fingern schiebe ich die Decke von meinem Körper und steige aus dem großen Bett, ehe ich nach meinem BH greife, während ich versuche nicht zu weinen, so lange ich noch hier bin.

Ich will nicht so viel hineininterpretieren und will auch nicht, dass es mich so mitnimmt, aber ich verstehe es einfach nicht.

Ich verstehe ihn einfach nicht.

Warum sollte er mir all diese Dinge sagen, mich so an ihn ranlassen, nur für Sex?

Er hätte mich letztendlich auch direkt am ersten Tag ficken und sich dann nie wieder melden können.

Das wäre mir ehrlich gesagt lieber gewesen, denn jetzt bin ich der Idiot, der auf seine blauen Augen reingefallen ist und sich wie eine Trophäe vorführen lassen hat, nur um auf einen Stapel geworfen zu werden.

Je mehr Zeit vergeht, desto frustrierter werde ich, denn mit jeder Sekunde die ich hier verbringe, fange ich noch mehr an mich selbst zu hassen und die Tatsache, dass ich mein Kleid nicht finden kann hilft mir hierbei auch nicht.

Gerade als ich überlege, die ruinierten Panties von gestern anzuziehen oder doch lieber darauf zu verzichten, höre ich mir, wie die Tür geöffnet wird und nervös schießt mein kopf in die Höhe.

Lautes, unregelmäßiges Keuchen füllt kurz darauf den Raum und Gänsehaut rennt über meinen Rücken, wobei ich erst in dem Moment wieder realisiere, dass ich nackt bin.

Sofort versuche ich irgendwie, mich mit meinen Händen zu bedecken, doch natürlich gelingt es mir nicht.

Und nur wenige Sekunden danach erscheint ein komplett verschwitzter Evan vor mir.

Die Haare vom Schweiß leicht gelockt, während seine breiten Schultern in einen dünnen Pullover gehüllt sind und die Jogginghose in derselben Farbe tief an seiner Hüfte sitzen.

Leicht überfordert lasse ich meine Augen über seine unglaublich heiße Erscheinung gleiten und schlucke hart, als es zwischen meinen Beinen wieder zu ziehen anfängt.

Evan hält in seiner Bewegung inne, als er mich erblickt und die Art wie er seine kristallklaren Augen über meinen Körper gleiten lässt macht mich unglaublich nervös, doch ich genieße es natürlich bis ins letzte.

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