Eigentlich war es so wie jeden Abend. Der Mond schien hell am Himmel. Keine Menschenseele kreuzten mein Weg. Klar, wieso sollten sie auch? Ist ja nicht so, als wäre diese Stadt von Vampiren überhäuft.
Ja richtig gehört. Vampire. Aber jetzt nicht die übertriebenen wie Graf Dracula oder solche Discokugeln wie in Twilight. Eigentlich unterscheiden wir uns noch nicht einmal großartigen von den Menschen, wenn man von unseren elfenartigen Ohren, denn blutroten Augen, den spitzen Schneidezähnen und der bleichen Haut absieht.
Es ist jetzt aber auch kein großes Kunststück am Tage nach Draußen zu gehen. Es ist bloß nicht gerade für jeden etwas. Manche Vampire können es ab, manche nicht. Knoblauch ist einfach nur widerlich und wer würde nicht draufgehen, wenn man ihm einen Holzpflock in die Brust rammt?
Wie kann man uns dann überhaupt umbringen? Es ist eher unwahrscheinlich, dass ein Mensch da schafft. Wir sind a. Stärker b. Schnelle und c. um einiges älter und erfahrener. Aber unmöglich ist es nicht.
Wie ich schon erwähnt habe, wir sind unterschiedlich. Das ist es, was uns so gefährlich mach und was es einen so schwer mach uns zu töten. Manche zerfallen in der Sonne zu Asche, manchen verätzen die Organe von Knoblauch, manchen basiert auch nichts. Doch wovon wir alle sterben, ist verdursten oder das betreten heiliger Orte.
Fan Fact: Waffen jeglicher Art können uns nichts anhaben, aber ein verdammter Holzpflock ins Herz?!... lol.
Naja... wo war ich eigentlich stehen geblieben? Ach ja, ich gammle in der Straße vor einen 'Bloodtroy' - also einen, wie die Menschen es nennen, 'Getränkeautomat' bloß halt mit Blut - und überlege welche Blutgruppe ich wähle.
A, A+, A-, B, B+, B-, AB, AB+, AB-, 0, 0+, 0-...Oh man nie kann ich mich entscheiden. Hm...A, A+, A-, B, B+, AB, O+ und 0- sind schon leer. Ja gut das schränkt es schon einmal etwas ein.
„B- ist widerlich...0 ist auch nicht mein Fall. AB- oder AB+...ach egal ich nehme AB+" ...so wie eigentlich immer.
Ich schmiss das Kleingeld in den Automaten und drückte auf den AB+ Button. Mit einem Knarzen und Knacken spuckt der Automat die Blutkonserve aus. Ich schnappte mir die Konserve und steckte die in die Tasche meines Hoodies.
„Du bist der erste Vampir der mir übern Weg läuft, der nicht sofort seine Zähne in das Ding rammt und es in nicht mal zwei Sekunden leer hat" lachte eine Stimme neben mir, was mich verwirrt herumwirbeln ließ.
Genau neben mir stand ein Junge. Er war ein Kopf größer als ich und hatte - durch den Wind - wirres dunkles Haar. Seine Haut war bleich, zwar nicht wie meine, aber schon sehr nah dran und seine Augen waren schwarz.
Ein Mensch also...
„Was machst du hier?" frage ich ihn verwundert.
„Sollte man sich nicht erst vorstellen, bevor man Fragen stellt?" er lehnte seinen Kopf zur Seite und lächelte mich frech an. Hat er denn gar keine Angst?
Ich grinste fies zurück. Irgendwie gefiel mir das. Es weckte meine Lust zu spielen. Blitzschnell schnellte ich zu ihm vor, packte ihm am Kargen und drückte ihn - nicht allzu fest - an die gegenüberliegende Wand.
Er biss sich fest auf seine Unterlippe - wahrscheinlich um nicht vor Schmerzen zu schreien - so dass sich ein leichte Blutgerinnsel ansammelte. Der Geruch seines Blutes ließ die Bestie in mir erwachen, weshalb ich mir hungrig über die Lippen leckte.
Es ist nicht leicht, als Vampire dem pulsierenden Blut eines Menschens zu widerstehen. Vor allem jungen Vampiren fällt dies sehr schwer.
„Wie kommt es eigentlich, dass du so lebensmüde bist?"
„Wie kommt es eigentlich, dass Vampire immer gleich handgreiflich werden?" fragte er zurück, lächelte weiterhin. Irgendwie fehlen da nur noch die Hasenohren...
„Ist wohl so eine Angewohnheit der Gesellschaft. Ist nicht gerade üblich, dass ein Mensch abends durch die Straßen läuft und dann noch einen Vampire dumm kommt?"
„Es gibt für alles ein erstes Mal"
Mh...
Meine Lust verschwand und hinterließ pures Interesse. Ich ließ vom Kargen des Jungen ab, woraufhin er einmal tief Luft holte. Verständlich, ich habe es auch etwas übertrieben. Ich ging einfach in Richtung der naheliegenden Bank und dachte mir schon, dass er mir folgte.
„Wer bist du überhaupt?" fragt ich ihn einfach, als wir uns beide hingesetzt hatten.
„Mein Name ist Jeon Jungkook und du bist?"
„Kim Linya" erwiderte ich eher widerwillig, da ich es nicht gerade vorteilhaft fand, meinen Namen weiter zu geben.
Es ist zwar so, dass die Vampire den Menschen überlegen sind, aber trotzdem leben wir in Koexistenz. Die Menschen geben uns ihr Blut in den 'Bloodtroy' und wir sind dafür verpflichtet, für die Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
Das heißt auch, dass wir Vampire keine Menschen auf der Straße angreifen dürfen und anders rum. Jedoch ist es so, dass wenn ein Mensch einen Vampir angreift - aus welchem Grund auch immer - der Vampir automatisch zur Rechenschaft gezogen wird.
Der Mensch ist das schwächere Glied und daher immer im Schutz der Justiz gegen einen Vampir. Natürlich könnten wir die Weltherrschaft schnell an uns reisen, doch was bringt uns das, wenn wir dafür verdursten?
„Linya ist ein schöner Name" riss mich seine Stimme aus den Gedanken.
Etwas irritiert sah ich ihn an und überlegte erst was ich darauf antworten sollte, beließ es dann aber doch nur bei einem Schultern zucken und machte mich an meine Blutkonserve. Durch das ganze Theater hatte ich richtig Durst bekommen.
Ich steckte meine Zähne in die sogar eingebauten Einstichlöcher der Konserve und trank das kühle, dickflüssige Blut. Ich mochte den Geschmack zwar nicht sonderlich - Limonade ist da schon leckerer - aber es hält mich nun einmal am Leben.
„W-Wie schmeckt das eigentlich?" fragte er mich aus heiteren Himmel, als ich gerade dabei war, die leere Konserve weg zu werfen.
„Naja, wie soll man das erklären. Es schmeckt irgendwie nach Eisen, Erde und Erdbeermilch...aber ich glaube das ist von Vampir zu Vampir verschieden"
„Wie lange bist du eigentlich schon ein Vampir?"
„Wie lange bist du schon ein Mensch?" stellte ich ihn die gleiche Frage und hoffe er merkt den Weg mit dem Zaunpfahl.
„Schon mein ganzes Leben lang, aber das beantwortet nicht meine Frage"
Nur zu gerne hätte ich mir gegen die Stirn geklatscht, doch weil das mein erstes richtiges Gespräch mit einem Mensch - und einem so interessanten noch zu gleich - war, wollte ich es nicht gleich versauen.
„Ich wurde als Vampir geboren. Eigentlich solltest du als Mensch wissen, dass nicht viele Menschen den Biss eines Vampirs überleben und eine Infizierung des Vampirgens erst recht nicht"
„Schade eigentlich..." flüsterte er, was ich jedoch klar und deutlich verstand.
„Wieso?"
Er sah auf von seinen Händen, auf die er die ganze Zeit starrte und schenkte mir ein zerknirschtes Lächeln.
„Eigentlich laufe ich hier nur seit Wochen rum um einer von euch zu werden"
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Willkommen beim ersten Kapitel, danke fürs lesen und bis zum nächsten
Eure xShadowwalkerx :)
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Bloodtory
FanfictionIch grinste fies zurück. Irgendwie gefiel mir das. Es weckte meine Lust zu spielen. Blitzschnell schnellte ich zu ihm vor, packte ihm am Kargen und drückte ihn - nicht allzu fest - an die gegenüberliegende Wand. Er biss sich fest auf seine Unterlipp...