Kapitel 14

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Kina Grannis - Can't Help Falling In love

Sonntag, 16. März

Krebs. Chemo. Schmerzen. Blut. Nein. Toby. Ich habe Angst. Krebs. Chemo. Schmerzen. Blut. AAAAAAAAAAAAAAH...

"Rose, Rose! Wach auf, du träumst nur, alles ist gut, ich bin doch da! Meine Kämpferin, wach auf...sh alles gut, du bist hier in Sicherheit."

Mir ist heiß, ich bin total verschwitzt. Die vier Wörter hallen in meinem Kopf. Seit der Diagnose schwirren sie ständig in meinem Kopf, ich kann nicht mehr ruhig da liegen.

"Toby...".

Er hat gestern beschlossen, seine Wochenenden hier zu verbringen, als Deal, dass er unter der Woche nicht nur hier herumhängt. Mein Zimmer bestand sowieso aus zwei Betten, deshalb heißt der Raum eigentlich auch E05-E06, aber da mein Bett eben 05 ist, nennen sie mein Zimmer immer E05... ja sowas passiert vermutlich auch nur bei Patienten, die hier schon länger stationiert sind.

"Rose, willst du mir von deinem Traum erzählen? Du hast seit Tagen so Situationen öfter, haben mir die Schwestern erzählt, eigentlich seit du wieder hier bist. Was passiert da?"

Er macht sich mal wieder starke Sorgen, aber ich möchte ihn mit meinen Träumen nicht belasten, sie sind nicht sehr...

"Es sind nur Träume, mach dir keine Sorgen. Ich möchte duschen gehen, okay? Hilfst du mir vielleicht auf?"

"Natürlich."

Ryan hätte jetzt einen perversen Kommentar abgegeben und Noahs Namen drangehängt. Noah... Soll ich Toby überhaupt von ihm erzählen? Ich meine, es wäre doch bloß fair... aber was sag ich Noah dann? Ich war total bezaubert von dir und konnte dich nicht aus meinen Gedanken bekommen, aber ich habe jetzt einen Freund? Oder, können wir einfach Freunde bleiben? Nichts ist angenehm, aber gerecht wäre es nur, wenn ich ihn anrufe. Hoffentlich nimmt Toby das nicht zu heftig auf. Ich stehe langsam mit Tobys Hilfe auf, er merkt aber, dass ich nicht sonderlich kräftig auf eigenen Beinen stehe und trägt mich ins Bad. Ein wohliges Kribbeln macht sich an meinen Oberschenkeln bemerkbar... Jede Stelle, die er berührt, wird jedes mal warm und hinterlässt dieses Kribbeln. Faszinierend. Er lässt mich im Bad hinunter.

"Brauchst du noch etwas?"

"Nein, danke."

Er verlässt das Bad und schließt die Tür hinter sich. Ich ziehe meine Patientenklamotten aus und steige in die Dusche, lasse mich auf dem Hocker nieder. Das kalte Wasser fällt hart auf meinen Körper. Heute habe ich noch CT, MRT und Sono vor mir... Die letzten Tage war ich zu schwach für jegliche Art Untersuchung. Durch die schnelle Diagnose konnten wir uns das aber erlauben. Dafür habe ich heute das volle Paket. Das Trio an Behandlungen. Gleich gibt es noch Frühstück, langsam gewöhne ich mich wieder an dieses Essen. In der Früh, gibt es meistens Semmeln mit irgendeinem Aufstrich, ein Tee nach Anfrage, und Belege.

"Du bist aber schnell fertig."

"Toby, ich muss dir was erzählen."

"Schieß los!"

"Also, als du mir gesagt hast, dass du dich von mir distanzieren willst, war ich sehr oft im Nighthawks, öfter als sonst. Und da gab es so einen Jungen, den ich sehr sympathisch fand. Da ich zu dem Zeitpunkt ja dachte, dass das aus uns nie was wird, habe ich ihn ein wenig kennengelernt und dann hat er mir seine Nummer gegeben, ich habe ihn bis heute nicht zurückgerufen, was aber nur fair wäre. Würde es dir etwas ausmachen?"

Ich merke, wie sich sein Kiefer anspannt. Er schluckt und atmet ruhig. Was denkt er sich gerade?

"Wie interessant fandest du denn diesen Jungen?"

Why I fell in love with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt