Kapitel 7

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Kapitel 7

Braune Augen. Ich blickte in braune Augen. Sie waren...liebevoll...verständnisvoll...aber da war auch etwas anderes. Es sah aus wie...nichts... Wie eine Kälte. Ich war verwirrt. Wieso war sie da? Diese Kälte? In diesen Augen, die doch so unglaublich warm scheinen konnten. Plötzlich verschwammen die Augen. Sie fingen an zu strahlen. Wie Lichter. Oder Laternen. Ich hatte das schon einmal gesehen. Diese zwei Lichter. Scheinwerfer. Ja. Das war es. Es waren Scheinwerfer. Sie wurden immer heller. Immer und immer heller. Und immer größer. Was passierte hier? Ich wurde unruhig. Etwas stimmte nicht. Die Lichter kamen immer noch näher. Ich hörte ein Rauschen. Es war nicht das erste Mal das ich so ein Geräusch hörte. Nein. Nein, ich hörte es schon einmal. Mit einem Unterschied, damals war es ein Geräusch der (Beinahe-) Erlösung. Nun war es ein Geräusch der Qual.

Nach Luft schnappend wachte ich auf. Nein, eigentlich kam ich wieder zu mir. Meine Augen waren noch fest verschlossen. Wo war ich? Was war passiert, dass ich einen Traum hatte, der mich an mein unglaubliches Versagen erinnerte? Vorsichtig öffnete ich die Augen und blickte an eine Decke. Es war keine Krankenhausdecke. Aber sie war auch weiß. Ich versuchte meinen Kopf zu drehen, doch als ich ihn auch nur einen Millimeter bewegte durchzuckte mich eine Welle von Schmerz. Also lieber still liegen bleiben. Wie lange ich bewegungslos da lag und die Decke anstarrte konnte ich nicht sagen. Irgendwann hörte ich, wie eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. War es die Tür von diesem Zimmer? Von dem Zimmer in dem ich lag? Vielleicht. War jemand herein gekommen? Vielleicht. Ich konnte es nicht sagen. Diese paar Gedanken waren schon wieder zu viel. Der Schmerz rollte über mich hinweg. Ausgelöst von einfachen Gedanken und Geräuschen. Was war ich nur für ein Wrack. Ich schloss die Augen. Vielleicht wird es ja dann besser. Vielleicht verschwindet dann der Schmerz oder wird wenigstens weniger. Aber nein. Wurde er nicht. Dieser dumpfe, andauernde Schmerz. Er war immer noch da. Würde er jemals wieder weggehen? Im Moment fühlte es sich nicht so an. 'Wenn schon nicht der Kopf, dann eben die Arme oder Beine oder wenigstens den großen Fußzeh bewegen...', dachte ich mir. Beziehungsweise sagte mir meine innere Stimme. Ich musste  mich wohl an sie gewöhnen. Sie war wohl ein Teil von mir. Auch wenn ich sie nicht haben wollte. Vielleicht schaffte ich es ja im Laufe der Zeit sie zu verdrängen. Auszublenden... 'Also. Linke Hand.', wies mich meine innere Stimme an. Ich seufzte genervt. So schnell schien das nicht zu funktionieren mit dem Ausblenden. Ich gehorchte meiner inneren Stimme. Naja. Ich versuchte es jedenfalls. Was sollte ich auch tun? Ehe sie mich wieder anschreit und somit noch stärkere Schmerzen hervorruft... Vorsichtig ballte ich meine linke Hand zu einer Faust. Jedenfalls soweit das ging, mit verbundenen Händen. Jeden Moment war ich auf eine neue Welle Schmerz gefasst, doch sie kam nicht. Der dumpfe, andauernde Schmerz blieb unverändert. Ich ballte auch die rechte Hand zu einer Faust. Bevor es meine innere Stimme mir "befehlen" konnte. Ha! Auch das funktionierte. Jetzt lag ich da. Mit zwei geballten Fäusten unter der Decke, welche ich jetzt erst wahrnahm. Leicht lag sie auf mir. Eine Schmerzwelle ließ mich die Augen aufreißen. Offensichtlich war die Feststellung die ich zu der Decke getroffen hatte zu viel für meinen Kopf. Ich keuchte auf. So heftig war der Schmerz heute noch nie gewesen. Plötzlich schob sich ein Kopf in mein Blickfeld. Braune Augen blickten mich an. Mate. Der Schmerz wurde noch schlimmer. Doch ich schloss die Augen nicht. So wäre der Schmerz vermutlich wieder weniger geworden. Aber nein. Ich blickte stumm in die Augen von Mate. Ich erkannte Sorge. Er. Sorgte. Sich. Um. Mich. V. E. R. D. A. M. M. T.

Mir schossen die Tränen in die Augen. Noch mehr Schmerz. Das Gesicht verschwand wieder aus meinem Blickfeld. Ich spürte, wie sich zwei Arme unter mich schoben. Einer an meinem Rücken, einer in meinen Kniekehlen. Ich wurde hochgehoben. Und hingesetzt. Die Decke rutschte von mir runter. Still und mit aufgerissenen Augen saß ich da. Die Arme waren von meinem Körper verschwunden. Mate kniete vor mir und sah mich an. Oh nein. Gleich würde ich wieder anfangen zu zittern. "Was machst du nur?", hörte ich Mate murmeln. Dann stand er auf, nahm die Decke, die von mir runter gerutscht war und wickelte mich darin ein. Vorsichtig hob er mich noch einmal hoch. Wickelte die Decke ganz fest um mich. Dann setzte er mich wieder auf das Bett. Ja... Ich lag (bis vor ein paar Minuten) wohl auf einem Bett. Er hatte mich wieder in sein Schlafzimmer getragen, als ich zusammen gebrochen war.

Mate setzte sich neben mich. Er fuhr wieder mit dem einen Arm in meine Kniekehlen und mit dem anderen stütze er meinen Rücken. Dann hob er mich vorsichtig, als könnte ich zerbrechen (was durchaus noch der Fall sein könnte), und setzte mich auf seinen Schoß. Er schlang die Arme um mich und fuhr mir beruhigend den Rücken rauf und runter. Währenddessen murmelte er mir immer wieder leise ins Ohr, dass alles gut sei. Ich ließ es zu. Irgendwann merkte ich, wie der Schmerz in meinem Kopf etwas weniger wurde. Ich schloss die Augen und lehnte mich leicht an Mate. Ich merkte, wie eine Anspannung von mir wich. Ein ganz, ganz kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Mein Kopf ruhte an der Brust von Mate. Ich konnte sein Herzschlag hören. Doch diesmal machte ich mir keine Gedanken darüber. Ich spürte, wie Mate sein Gesicht in meinen Haaren vergrub. Das ganz, ganz keine Lächeln in meinem Gesicht wurde etwas größer. Aber nur minimal. Und nur, weil es niemand sehen konnte. Ich spürte, wie sich eine Müdigkeit in mir ausbreitete. Ich lehnte mich noch etwas mehr an Mate. Sein Griff um mich wurde etwas fester. Aber nicht zu fest. Ich fühlte mich wohl. "Schlaf ruhig ein, Prinzessin. Ich bin da. Wenn du aufwachst werde ich bei dir sein. Hab keine Angst.", murmelte Mate in mein Ohr. Ich lächelte. 'Prinzessin', so nannte er mich wohl. Mate strich weiter meinen Rücken rauf und runter. Ich drückte mein Gesicht an seine Brust und ließ zu, dass die Müdigkeit mich in den Schlaf zog.

* Trallalla. Hier ist mal wieder ein neues Kapitelchen. :) Was ich euch sagen wollte: Ich freu mich richtig richtig hefitg darüber, wenn ihr kommentiert... Und wenn ich seh wie die 'reads-zahl' immer größer wird. hihi. jaja. Wer denn nicht? Ich hoffe dass euch das was ich da fabriziert habe gefällt und nicht zu verwirrend oder langweilig oder vorhersehbar ist oder sowas... jaaaa, lallaa, also das wars dann mal von meiner seite... :) *

(never) forget to smile?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt