Kapitel 8

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Kapitel 8

Als ich wieder aufwachte war es dunkel. Ich hatte wohl bis in die Nacht geschlafen. Oder der Rollladen war einfach nur herunter gelassen. Als ich vorsichtig meinen Kopf drehte merkte ich allerdings, dass es draußen wirklich dunkel war. Also Nacht. Als zweites bemerkte ich, dass mein Kopf nicht mehr weh tat. Ich versuchte an ganz viele Dinge geleichzeitig zu denken, um zu testen ob die Schmerzen wieder kamen. Kamen sie nicht. Ein Lächeln bildete sich in meinem Gesicht. Schon wieder. Ich lächelte zu viel in den letzten paar Stunden. Wie viel Uhr war eigentlich. Als ich meinen Kopf wieder vorsichtig bewegte, um in dem dunklen Raum nach einer Uhr zu suchen, merkte ich, dass ich ab dem Hals in die Decke gewickelt war. Wie in einem Kokon. Außerdem saß ich nicht mehr. Ich war mir allerdings zu 100% sicher, dass ich im Sitzen eingeschlafen war. Und zwar auf Mates Schoß. A propos Mate: Wo war der eigentlich? Wieder suchend drehte ich mich etwas in meinem Kokon. Ich stieß gegen etwas Hartes. Und es brummte. Es hatte eine tiefe Brummstimme. Ich schnappte erschrocken nach Luft. Ich glaube ich hatte Mate gefunden. Er lag neben mir. Nah neben mir. Und sein Arm war um mich geschlungen und hielt mich fest. Was mir seltsamer Weise erst jetzt bewusst wurde. Ich drehte mich vorsichtig weiter, sodass ich ihm in sein Gesicht schauen konnte. Seine Augen waren offen. Ups. Ich hatte ihn wohl geweckt. Gerne hätte ich mich jetzt entschuldigt, aber ich wollte ja nicht mehr sprechen. "Guten Morgen!", brummte Mate verschlafen. Ich lächelte ihn schüchtern an. Wie lange er wohl noch brauchte um festzustellen, dass es mitten in der Nacht war? Ich blickte in seine braunen Augen. Er blickte zurück. Dann lächelte er auch und kam mit seinem Kopf immer näher. Unsere Blicke verhakten sich ineinander. Keiner schaute weg. In mir breitete sich ein mulmiges Gefühl aus. Was war das? Es war so ähnlich wie vorhin in der Küche. Aber nein, doch irgendwie anders. Ich ekelte mich vor diesem Gefühl, denn ich merkte, dass ich darüber keine Macht hatte. Mates Kopf kam immer näher. Ich wollte meinen Blick lösen, doch ich konnte nicht. Kurz bevor sich unsere Nasen berührten hob er den Kopf und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Dann flüsterte er "Es ist Mitten in der Nacht, Prinzessin. Was ist los?". Ich blickte ihn stumm an. Tränen sammelten sich in meinen Augen, weil ich das Gefühl hatte die Kontrolle zu verlieren und angreifbar zu werden. Ich konnte ihm nicht antworten. Doch ich wollte ihm antworten. Ich wollte nicht, dass er sich unnötig Sorgen macht. Ich war schließlich nur aufgewacht. Was klar war, nachdem ich heute (oder gestern) so viel geschlafen hatte.

Eine Träne rollte meine Wange runter. Verdammt. Das wollte ich nicht. Es war doch nichts. Hatte ich mir nicht vorgenommen meine Gefühle zu verbarrikadieren? Wollte ich sie nicht zurück drängen? Ja. So war der Plan. Aber was sind schon Pläne? Mate sah mich erschrocken an. "Prinzessin, nicht weinen. Hey. Alles ist gut. Hör auf zu weinen. Psht. Du musst mir doch gar nicht antworten...", er nahm seinen Arm, der noch um mich lag, weg und wischte mir mit dem Daumen die Träne von der Wange. Dann setzte er sich langsam auf und zog mich auf seinen Schoß. Ich ließ den Kopf hängen. Er war so lieb. Und ich saß da und heulte schon wieder. Wegen nichts und wieder nichts. Ich war so schwach. So verdammt schwach. Sachte wiegte Mate mich hin und her. Es dauerte eine Weile, bis ich mich beruhigt hatte. Mate sagte nichts mehr. Er hielt mich einfach nur fest. Als ich mich endgültig beruhigt hatte richtete ich mich vorsichtig etwas auf, da ich meinen Kopf wieder an Mates Brust gebettet hatte. Er hörte auf mich hin und her zu wiegen und sah mich stumm an. Dann stand er mit mir im Arm auf und stellte mich vorsichtig auf den Boden. Ich zog die Decke etwas hoch, damit ich theoretisch laufen konnte. Mate nahm mir die Decke von den Schultern und schmiss sie auf das Bett. dann packte er vorsichtig meine verbundene Hand und zog mich aus dem Zimmer. Er ging mit mir in die Richtung einer verschlossenen Tür. Ich glaube es war das Bad. Meine Vermutung wurde bestätigt, als er die Tür öffnete: Es war das Bad. Doch nirgends lagen mehr Scherben. Hatte ich hier nicht den Spiegel kaputt geschlagen? Mit meinen bloßen Fäusten? Bei dieser Erinnerung schoss ein Schmerz in meine Hände. Ich zuckte zusammen. Es war schon seltsam, wie mein Gehirn mit meinem Körper verkoppelt war.

Mate blieb vor dem Waschbecken stehen. Er öffnete einen kleinen Schrank, der daneben war und nahm einen Waschlappen heraus. Dann machte er ihn mit kaltem Wasser nass und drehte sich wieder zu mir. "Leg dir den auf die Stirn, Prinzessin. Du bist ein bisschen warm. Ich denke, dass liegt an der Anstrengung der letzten Tage.", fürsorglich streckte er mir den Waschlappen hin. Zögerlich ergriff ich ihn. Er war wirklich kalt. Aber was sollte ich jetzt machen? Das sah doch dämlich aus, wenn ich hier rum stand und mir einen Waschlappen an die Stirn drückte...

Mate lachte leise. Dann packte er mich an der Hüfte und hob mich hoch. Wie ein kleines Kind schmiss er mich über seine Schulter. Vorsichtig. Ich quitschte erschrocken auf. Der Waschlappen baumelte in meiner Hand. Was sollte das? Wieso nahm er mich hoch? Das ergibt doch gar keinen Sinn. Ich hörte Mate lachen. Er lachte. Und zwar richtig. Er schien sich köstlich zu amüsieren, dass ich hier so ausgeliefert auf seiner Schulter lag. Ich zappelte ein bisschen herum, doch das führte nur dazu, dass er mich noch fester packte und loslief. Richtung Tür. Und dann was-weiß-ich-wo-hin. Einem plötzlichen Impuls zufolge klatschte ich Mate den kalten, nassen Waschlappen in den Nacken. Er zuckte zusammen. Allerdings waren wir wohl dort angekommen, wo er mich hintragen wollte, denn mit Schwung beförderte er mich von seiner Schulter auf eine Couch. Jetzt war ich an der Reihe zu lachen, als ich sein Gesicht sah. Er hatte wohl nicht mit einer nassen Waschlappenattacke gerechnet. Doch plötzlich zuckte ein hämisches Grinsen über sein Gesicht. Er beugte sich runter zu mir und fing an mich zu kitzeln. Ich wand mich unter ihm, aber er war einfach viel stärker. Ich lachte und lachte und lachte. Irgendwann konnte ich nicht mehr. Meine Seiten taten schon schrecklich weh, weil ich keine Luft mehr bekam. Oder besser: nicht viel. Plötzlich legte sich Mate einfach auf mich drauf. So konnte ich mich gar nicht mehr bewegen. Ich schnappte entsetzt nach Luft. So viel Nähe war mir dann doch unangenehm. So viel Spaß wir gerade eben hatte. Jetzt erfasste mich Panik. Meine Atmun wurde schneller. Stoßweise. Ich riss die Augen auf. Mate sah mich erschrocken an und rollte von mir runter. Dann nahm er mich zum wiederholten Mal in den Arm und flüsterte mir ins Ohr, dass alles gut sei. "Prinzessin, es tut mir Leid. Ich hätte nachdenken sollen. Es ist verständlich, dass du verstört bist...".  Ja, ich war verstört. Allerdings eher von seinen Worten. Wieso, verdammt, hatte ich das Gefühl, dass er zu viel von mir wusste? Von mir und meiner...Vergangenheit...

* Uff... Da ist wieder ein neues Kapitelchen... :) Ich dachte mal zwischen drin was, wo nicht ganz so viel Schmerz vorkommt kann auch nicht schaden. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob das Verhalten der zwei nicht etwas zu ehm plötzlich und verwirrend kam. Im Moment kann ich schlecht einschätzen, ob das zu dem Rest meiner Geschichte passt oder nicht. Oh... Das ist eher ungünstig stelle ich grad fest. Upsi :o Naja. Mal schauen was die nächsten Kapitel so bringen. Planen kann ich das nicht, das entspringt alles ganz kurzfristig meinem Hirn! :'D haha. okey. Spaß bei Seite. Nein. Halt. Lieber nicht. Ich mag Spaß. Ohjemine. Zu viel unnötiges Zeugs hier... Ts Ts Ts... Was ich eigentlich kurz sagen wollte: Ich hoffe dass dieses Kapitel trotzdem irgendwie zu meiner Geschichte passt. Wenn nicht, bitte sagen, ich löschs und schreib ein anderes! :) oooooooooooooooooooh: und danke <3 für die ganzen reads und und und... *

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