"Grandma ich glaube du versteh..."
"Ruf Amaya an", sagte sie mit so kalter Stimme, das mir ein schauer über den Rücken lief. "
Sag ihr es ist so weit, stell keine Fragen un mach was ich dir sage"
Die Sonne wurde von grauen Wolken bedeckt und der Wind rauschte durch die Blätter der Bäume. Ich hatte meine Grandma noch nie so ernst und wie soll ich sagen, auch auf so eine Art und Weise beängstigend erlebt. So tat ich was sie sagte und eilte ins Haus, wo ich mir den Telefonhörer schnappte und die Wählscheibe drehte. Ich hörte das Freizeichen,es schien sich in unendliche Längen zu ziehen. Mich erfasste eine stille Ungeduld, die Art und Weise, wie meine Grandma gerade mit mir geredet hat macht mir Sorgen. Sie hatte gerade so getan, als wäre die Welt untergegangen. Diese starren blauen Augen... mir lief wieder ein Schauer über den Rücken
"Hey, was gibt's. Ich..."
"Ich soll dir von meiner Grandma sagen es ist so weit, ich weiß nicht was sie damit mein, sie meinte ich solle dich anrufen, sagte sie mir ich solle keine Fragen stellen, ich weiß auch gar nicht warum ich dich anrufen soll und was du damit zutun hast, ich meine, ich ... " ,ich war wohl etwas hysterisch geworden, denn ich ratterte diesen nicht enden wollenden Bandwurmsatz herunter wie eine Nähmaschiene ihre Stiche auf dem Stoff setzt. Ohne unterlass, immer weiter und schneller und immer unzusammenhängender. Und ich hätte warscheinlich auch nicht aufgehört, hätte Amaya mein Geplapper nicht unterbrochen."Ich bin gleich da" Und dann war es Still. Ganz Still. Ich schaute auf die Uhr, die so laut Tickte, dass es unerträglich war. Dann starrte ich auf den Telefonhörer, aus welchem nur noch das Rauschen der toten Leitung zu vernehmen war. Ich legte ihn zurück auf die Hörergabel und setzte mich ins Foyer auf das rote Sofa und betrachtete das mir gegenüber hängende Bild einer arrogant dreinschauenden Frau in einem samtblauen Kleid. Grandma nannte immer sie Lady in blue.Ich vernahm das Klingeln der Eingangstür. Mein Blick löste sich vom Gemälde. Da stand Amaya in einem weisen Kleid, zerzausten Haaren und feurigem Blick. "Wir müssen los. Wo ist deine Grandma ?" " Was, im Garten, wohin..." und sie zog mich am Arm hinter sich her in den Garten , wo sie auf Grandma zustapfte. Die drehte sich um und drückte ihr einen Gegenstand, der nicht großer als eine Murmel war, in die Hand. May schaute auf und sah ihr fragend in die Augen, doch Grandma nickte nur. "Komm, wir müssen in den Wald," sagte Amaya an mich gewandt. "Wieso ?" "Vertrau mir einfach" " Aber..." Sie ließ mich nicht zu Wort kommen sondern lief direkt hinter der Scheune an der Weide mit den grasenden Schafen, vorbei in den leise klirrenden Wald.Ich folgte ihr, ich meine, welche Wahl hatte ich schon, als ihr zu folgen. Die Kälte des Waldes umfing mich und der sanfte Wind strich mir über die Schultern, wie kalte Seide. May machte halt vor einem alten, knorrigen Baum, der Windschief aus der Erde ragte. Ich konnte nicht sehen was sie da am Baum tat, aber als ich neben ihr am angekommen war, sah ich wie hellbalues Licht sich von der Mitte des Baumes ausbreitete. Ich riss die Augen auf, da ich nicht glauben konnte, was ich da sah. "Das ist ein Portal. Ich werde vorgehen und du wirst mir folgen, Verstanden ? Vertrau mir!" Sie schritt auf das Portal zu sie schaute mich mit entschlossener Mine an und nickte mir zu, dann verschwand sie. Leichte Panik breitete sich in mir aus. Was tat ich hier, was geschied hier. Ich atmete einmal tief ein und auf. Vertaue Amaya, Vertraue Grandma. Das sagte ich mir immer und immer wieder. Dann schloss ich die Augen, als ich durch das Porta, durch die hellblauen Nebenschwaden, hindurchschritt, ohne zu wissen, was mich dahinter erwarten würde.
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Die magische Geschichte der Anderwelt
Teen FictionDie magische Geschichte der Anderwelt handelt von Frida Blumfield. Sie lebt bei ihrer Grandma in einem Bed and Breakfast. Sie ist so gut wie fertig mit der Schule, nur noch wenige Tage trennen sie von ihren letztem Schuljahr, als sie einen seltsame...