Wie Conner so vor mir stand und mich anlächelte, wurde mir ganz flau im Magen. Was mache ich hier ? Warum hat Amaya mich wortwörtlich in die Arme von Conner getrieben ? Oder, was viel wichtiger ist, warum verhält sich Conner, der Junge, der sich mit den anderen coolen Leuten Jahre lang über mich lustig gemacht hat,nicht wie ein Arschloch, wie er es sonst immer tat, sondern eher wie ein kleiner eingeschüchterter Junge ? Oh Gott, die Anderen. Was würden sie tun, wenn sie Conner hier mit mir sehen ?
"Ähm Conner...", ich fand es noch immer komisch mich mit ihm zu unterhalten, ohne mich auf eine Beleidigung gefasst machen zu müssen. "... nimm es mir nicht übel, aber ich glaube es wäre besser, wenn man uns nicht zusammen sehen würde. Ich mein,ich hätte nie gedacht soetwas je sagen zu müssen, aber ...", ach du scheiße, was redete ich denn da. Ich komm total vom Thema ab. " Ich meine, denkst du nicht, dass die Andere..., deine Freunde es nicht gutheißen würden, wenn sie dich hier so mit mir sehen ?"
Ich hoffte, dass er intelligent genug wäre, um zu verstehen, dass ich das hier gar nicht wollte und am liebsten das Weite gesucht hätte. Aber ich wurde enttäuscht.
"Ach die, es kann denen doch egal sein, ich mein, schließlich ist das der letzte Abend unserer Schulzeit. Danach wird alles anders. Manche Wege gehen auseinander und andere kreuzen sich."
Bei dem Wort kreuzen legte er mir die bis gerad eben freie Hand an meine Tailie und zog mich näher an sich heran.
Nun waren nur noch wenige Cm zwischn uns die uns voneinander trennten.
Er schaute mir tief in die Augen und fragte:
"Nun, Frieda Blumfield, tanzt du nun mit mir, oder muss ich dich erst auf Knien anbetteln ?"
Ich konnte es einfach nicht glauben. Nie im Leben war das hier gerade real.
Conner, einer der beliebtesten Jungs meiner Schule, wollte mit mir, dem Mädchen was die Beliebten von Anfang an verspottet hatten tanzen.
Dieser Gedanke an den jahrelangen Spott ließ meinen Blick klarer werden. In zweierlei Hinsicht. Ich machte einen kleinen Schritt nach hinten, woraufhin Conner den Kopf schräg legte und mich fragend ansah.
"Ich kann nicht.", brachte ich atemlos hervor.
"Warum nicht ?"
"Es geht einfach nicht"
"Frida", raunte er, versuchte meinen Blick zu fangen und sah mir tief in die Augen" nur einen Tanz."
Verdammt, warum. Warum konnte ich mich nicht einfach umdrehen und gehen. Warum hatte May mir diesen Klotz ans Bein gebunden. und Verdammt noch mal, warum konnte ich nicht nein sagen ?
"Okay... aber nur einen", stotterte ich verlegen.
Er führte mich auf die Tanzfläche und natürlich, wer hätte es gedacht, ertönte einer von diesen schnulzigen Kuschelsongs. Verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt, fluchte ich innerlich vor mich hin.
Er zog mich an sich und schlang die Arme um meine Tailie. Langsam legte ich meine Arme um seinen Hals. Am Anfang fiel es mir schwer mich zu entspannen, ich verkrampft und wusste nicht so recht wohin mit mir. Doch ach der Hälfte des Songs wurde ich lockerer. Conner schien das zu merken und zog mich noch näher an sich. Ich lächelte leicht verträumt vor mich hin, Wer hätte gedacht, dass das je möglich sein würde. Ich schwebte förmlich, bis ich einen Blick Richtung Eingang über Conners Schulter warf.Dort stand die jetzt schon angeheiterte Gruppe der Beliebten, die, sobald sie mich in den Armen Conners erblickt hatten, lauthals zu lachen begannen.
Ich wich wie vom Donner gerührt von Conner zurück, der mich verwirrt anstarrte, meinem Blick folgte und verstand.
"Hey komm, lass dich von denen nicht beunruhigen. Die machen sich doch nur wichtig."
Ich hörte nur Conner nicht wirklich zu, denn meine Aufmerksamkeit galt denen, die dabei waren mich auszulachen. Ich bekam bloß Bruchstücke der Beschimpfungen und Albernheiten jener mit, aber das, was mir zu Ohren kam reichte vollkommen, um mir die Tränen in die Augen zu treiben. Ich traute mich nicht, Conner auch nur eines Blickes zu würdigen, drehte mich um und machte mich auf die Suche nach May, wobei ich auch versuchte, den größst möglichen Abstand zwischen mich und die Menschen zu bringen, die bald nur noch meiner Vergangenheit angehören würden, zu bringen...
DU LIEST GERADE
Die magische Geschichte der Anderwelt
Fiksi RemajaDie magische Geschichte der Anderwelt handelt von Frida Blumfield. Sie lebt bei ihrer Grandma in einem Bed and Breakfast. Sie ist so gut wie fertig mit der Schule, nur noch wenige Tage trennen sie von ihren letztem Schuljahr, als sie einen seltsame...