Mit etwas geröteten Wangen und einem flatternden Herzen verlässt Vanessa schließlich, nach dem Frodo ihnen die Tür geöffnet hat, den Raum. Kelly folgt ihr, aber auch als sich alle wieder um die Flasche versammeln traut sich Vanessa noch nicht, Kelly in die Augen zu sehen. Zu gering ist die Distanz, welche sich zwischen ihnen befindet.
Vanessa hat das Gefühl, irgendwie, dass Kelly ihr in die Seele gucken kann und alles über sie weiß. Wobei Vanessa wiederum nichts über Kelly zu wissen scheint. Außer so Sachen wie ihrer Lieblingsfarbe, klar. Aber wirklich etwas über die Persönlichkeit, den Charakter? Nein, die wirklich wichtigen Dinge scheint Vanessa nicht über ihre Freundin zu wissen, und das beunruhigt sie.
"Erde an Vanne, noch jemand da?"
"Hm? Was ist?"
Hilfesuchend blickt sie Florian an, welcher nur leicht lächelt. "Frodo hat gefragt, ob du schlafen willst. Weil du nicht mehr wirklich aktiv zu sein scheinst." Florian grinst, Frodo nickt. "Unsere Vanessa hat anscheinend..." aber auf einen warnenden Blick von Florian hält Frodo den Mund. "Also? Müde?" Abwartend zieht dieser eine Augenbraue hoch, Vanessa nickt schnell. "Ja, müde. Etwas." Sie würde niemals offen sagen, worüber sie gerade nachgedacht hat. Helfen würde das ihr mit ihren konfusen Gedanken auch nicht.
"Okay dann..." Florian gähnt und streckt sich. Dann wirft er Melina und Kelly einen undefinierbaren Blick zu. "Seid ihr müde oder wollt ihr noch wach bleiben?"
Die Antwort der beiden bekommt Vanessa jedoch nicht mehr mit, das Mädchen ist wieder komplett in ihrer Gedankenwelt verschwunden. Langsam geht sie in Florians Zimmer, greift nach ihrem Rucksack und zieht ihren Waschbeutel heraus. Mit diesem bewaffnet begibt sie sich in das Badezimmer und beginnt mit dem Zähneputzen.
Dabei fällt ihr Blick auf ihr Spiegelbild, für einen Moment schließt sie die Augen. Das Mädchen im Spiegel hat die selben dunkelbraunen Haare wie sie, dunkelbraunen Augen und trägt etwas Make-up. Ein Lächeln zuckt über Vanessas Gesicht, ihr Spiegelbild lächelt zurück. Krass, wie sehr ich mich verändert habe... schießt es Vanessa durch den Kopf. Denn das Mädchen im Spiegel sieht nicht mehr aus, wie das Kind, als welches sich Vanessa noch immer manchmal fühlt, sondern wie eine junge Frau, welche bald mit ihren richtigen Leben beginnt.
Noch 2,5 Jahre, dann bin ich mit der Schule fertig... Denkt sie sich, ehe sie die beängstigenden Gedanken an das Erwachsen sein wieder verdrängt. Schnell putzt sie sich die Zähne fertig und verlässt das Bad, kurz nach dem Florian und Max rein kommen und sie fertig mit Abschminken ist.
"Du sieht ungeschminkt voll anders aus."
Überrascht gebt sie den Kopf und sieht in; das Gesicht von Kelly, welche sie lächelnd mustert. "Wenn ich ungeschminkt bin, sehe ich aus, wie ein Stück Scheiße. Aber du bist ja ohne sogar hübscher als mit!" Fügt diese noch hinzu. Vanessa läuft leicht rot an, während sie sich neben ihre Freundin auf die Matratze setzt und leise murmelt: "Ich hab dich ja noch nie ungeschminkt gesehen. Von daher. Aber wahrscheinlich siehst du ohne auch voll schön aus."
Kelly schnaubt belustigt und schüttelt den Kopf, ehe sie sagt: "Na ungeschminkt wirst du mich heute schon sehen, denn mit dem Make-up hier werde ich definitiv nicht pennen gehen." Vanessa nickt, natürlich geht sie nicht geschminkt schlafen. Das einzige Mal, dass Vanessa bei Kelly jedoch übernachtet hat, waren die beiden am Abend so müde und angetrunken gewesen, dass sie es einfach vergessen hatten.
"Stück mal ein Rück." Meint Melina einige Augenblicke später, nachdem sie den Raum betreten hat, und um sich neben die beiden zu setzten.
"So... Ich gehe mich dann mal fertig machen..." murmelt Kelly, ehe sie aufsteht und mit ihrem Rucksack den Raum verlässt. Zum Glück ist Florians Haus im Besitz von 3 Badezimmern, weswegen es Abends mit den 5 Jugendlichen nicht zu lange dauert.
Als Vanessa ihren Kumpel das erste Mal besuchen gekommen ist, wurde sie von der Größe des Hauses ziemlich überrascht. Klar, ihre Familie hat auch ein Haus, dieses ist im Vergleich zu Florians aber ziemlich klein.
Florian hatte gescherzt, dass das ganze Geld, welches seine Eltern nicht in Essen investieren ja in irgendwas gesteckt werden müsse. Vanessa aber hatte in diesem Moment realisiert, dass sie und ihr Kumpel wirklich aus unterschiedlichen Sozialen Schichten kommen. Klar, ihre Eltern sind nicht total Arm, aber reich auch nicht. Aber gerade das es ihnen auf das Geld ihrer Eltern und so nicht angekommen ist, hat ihr gezeigt, was für tolle Freunde die beiden sind.Hallo,
Und ich lese noch.
Erleichtert?
Das waren auf jedenfalls die bisher besten Ferien meines Lebens!
Leider hatte ich da kaum Zeit zum schreiben, und irgendwie auch kaum Motivation, da es mir momentan nicht so gut geht.
Wie geht es euch so?
Liebe Grüße!