Kapitel 9.

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Der Arzt fragte mich gefühlt tausend mal, ob ich wirklich versichern konnte, dass ich mir auch nichts tue. Ich konnte es zwar nicht, aber offenbar log ich ziemlich gut, denn nach einiger Zeit ließ er von mir ab.

Er ging hinaus und diese einsame Stille hüllte mich wieder ein. Ich hatte Angst. Ich wollte nicht allein sein. Genau so wenig wollte ich aber auch bei jemanden sein.

Ich war malwieder abwesend. Als ich plötzlich etwas an meiner Schulter spürte, zuckte ich heftig zusammen. Ich wollte schreien aber konnte nicht. ich fing an zu weinen. Wieso war ich so schwach und zerbrechlich?

Doch im nächsten Moment umhüllte mich eine zarte, vertraute Wärme. Ich beruhigte mich wieder und löste die Umarmung. Dann sah ich in haselnussbraune Augen. Spencer!

Also peinlicher geht es für heute echt nicht mehr...

"Es tut mir leid. Ich hatte vergessen..." Spencer tat es echt leid.#

"Schon ok..."Unterbrach ich ihn. "Wir können dann auch fahren. Wir schauen nur kurz bei deiner Wohnung vorbei, dann kannst du alles wichtige holen" sagte Spencer und lächelte. WAS? Der will mich aus meiner Wohnung zerren? Ich bin doch kein Kleinkind auf das man aufpassen muss...

Ich machte mich fertig und Reid meldete mich ab. Dann gingen wir raus.

"Ich hab mir so sorgen um dich gemacht..." Sagte er mit leiser Stimme und legte einen Arm um mich. Kribbeln durchfuhr meinen ganzen Körper und ich war sofort etwas angespannt. Zum Glück stiegen wir schnell in ein Taxi. Wir setzten uns beide auf die rückbank. Mein Blick schweifte aus dem Fenster. Ich sah die Brücke in der Fehrne. Leise seuftzte ich. Wieso kann ich es nicht einfach nocheimal versuchen?

Das Taxi hielt vor dem Haus in dem meine Wohnung lag. Langsam stieg ich aus und Reid tat es mir gleich. Er folgte mir nach oben. Ich warf ein paar klamotten in meine Reisetasche und ging anschließend ins Bad.

Dort packteich meine Zahnbürste, Haarbürste und weitere dinge, welche man hald so einpackt in die Tasche. Zu letzt meine klingen. Ich musste aufpassen wo ich hintrat, da schließlich noch einige Scherben am Boden verteilt waren. Doch letztendlich siegte der Druck.

Ich setzte mich auf den kühlen rand meiner Badewanne und hob eine scharfe scherbe auf.

Langsam zug ich meine Hose und meine Ärmel hoch und setzte zuerst an meinem Arm an. Leichter schmerz durchfuhr mich als sich die rote linie auf meiner Haut abzeichnete und langsam kleine Tropfen Blut die Haut hinunter leifen. Aber es schmerzte nicht genug. Erneut setzte ich an. Dieses Mal der länge nach. Mit deutlich mehr druck zog ich einmal meinen Arm entlang.

Ich starrte auf den schnitt. Es dauerte etwas bis er sich mit Blut füllte. Doch dann wollte es gar nicht mehr aufhören zu bluten. Langsam stieg die Panik in mir hoch. Nun hörte ich auch noch ein leises Klopfen an der Tür.

"Alles in Ordung? Du bist schon ganz schön lange dadrin." sagte Spencer durch die tür hindurch. "Alles Gut!" schrie ich hecktisch und suchte nach meinem Verbandskoffer. Als ich ihn öfnete stellte ich entsetzt fest, dass er leer war. Ich hatte den Verband schon aufgebraucht. Ich fluchte leise und verdammte mich für meine Vergesslichkeit. Immer mehr Blut tropfte auf den Boden und ich merkte wie mir schwindlig wurde.

Plötzlich ging die Tür auf.

Seelenqualen {Criminal Minds} Reid-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt